Gravenhurst

The Western Lands

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.08.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


The Western Lands, Warp Records, 2007
Nick Talbot Vocals & Guitar
Alex Wilkins Guitar & Electronics
Robin Allender Bass & Electronics
Dave Collingswood Drums & Percussion
Produziert von: Gravenhurst Länge: 43 Min 00 Sek Medium: CD
1. Saints6. The Western Lands
2. She Dances7. Farewell, Farewell
3. Hollow Men8. Hourglass
4. Song Among The Pine9. Grand Union Canal
5. Trust10. The Collector

Nick Talbot ist Kopf, Herz und Seele von GRAVENHURST. Denn er ist bei dern band aus Bristol nicht nur für Gesang und Gitarre zuständig, er hat auch die Musik komponiert, die Texte verfasst und das Album "The Western Lands", insgesamt das vierte in der Bandhistorie produziert. Darauf dominiert ein träumerischer, etwas karger, mitunter auch weltabgewandter Independent Pop, der mit Rückständen des Postrock und eines leicht spacigen Folk-Rock versetzt ist.

Das wie hingetupfte Saints macht schon zu Beginn klar, dass die Anhänger kraftvoller Töne hier definitiv falsch sind: Lo-Fi und zarte Melancholie ist Trumpf. Das nachfolgende She Dances ist Sandy Denny gewidmet, die ja die unverkennbare Stimme von FAIRPORT CONVENTION war, einer Band, die GRAVENHURST nachhaltig beeinflusst hat. Das Stück weiß mit einem stetigen, munteren Fluss und zum Ende hin einer ordentlich voranpreschenden Gitarre zu überzeugen. Das Folk-Rock-Riff von Hollow Men wird aufgefangen in einem für die Band geradezu heiteren Pop-Rock-Song, der schlussendlich etwas auseinanderfasert.

Kinogänger, die den Film "Ein Freund von mir" des hervorragenden Regisseurs Sebastian Schipper gesehen haben, mögen sich noch an Song Among The Pine erinnern, denn diese Ballade wurde speziell für diesen Streifen geschrieben. Das über die Unbill verflossener Beziehungen lamentierende Trust plätschert etwas kantenlos vorbei, während das Titelstück ein leicht countryfiziertes, verträumtes Instrumental ist. In dieser Kategorie bevorzuge ich dann allerdings doch die FRINEDS OF DEAN MARTINEZ, da diese etwas mehr in die Tiefe, indem sie ihre Western-Themen hinterfragen, durchdringen und gelegentlich auch genuss- wie geräuschvoll zerlegen.

Sehr schön gelingt dann jedoch das hübsch spacige FAIRPORT-CONVENTION-Cover Farewell, Farewell, bevor mit Hourglass eine Liebeserklärung an die Stadt London dahergehaucht wird. Der bluesige Schleier und ein leicht jazziger Touch geben Grand Union Canal die Gestalt eines Bar-Absackers, während man zum Abschluss von The Collector noch ein wenig noisige Psychedelia einstreut. Davon hätte es gern ein bisschen mehr sein dürfen, denn bei allen schönen Momenten, ist mir der Gesamteindruck etwas zu gleichförmig geraten. So stellt sich bei mir die richtige Begeisterung nur ein, wenn die Band ihren Helden FAIRPORT CONVENTION huldigt oder spacige Sounds den ansonsten doch recht dürren Indie-Folk-Pop-Rock auflockern.

Ralf Stierlen, 30.08.2007

 

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