Gran Noir Electronic Eyes, Lakedrive Records, 2017 |
Pascal | Vocals | |||
Matt | Guitar & Vocals | |||
Rey | Guitar | |||
Phil | Bass | |||
Nils | Drums & Vocals | |||
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01. Universe Next Door | 06. Innocent | |||
02. Lost At Home | 07. Walking Dead | |||
03. Aerial View | 08. A Thousand Birds | |||
04. Miscape | 09. Sydney Calling | |||
05. Bad Dream | 10. Oaxaca | |||
Es gibt ihn also noch, den ambitionierten Alternative Rock oder auch Indie Rock, je nach Geschmack. GRAN NOIR verbinden Energie und Kernigkeit mit textlichem Anspruch und einer guten Portion Wehmut, die nicht nur durch den Gesang, sondern auch einigen Einflüssen aus dem Bereich Post Rock zu verdanken ist. Die deutsch-schweizerische Formation nimmt sich auf „Electronic Eyes“ dem Phänomen der Vereinsamung, des Kontrollverlusts und der Ausbeutung der Menschen in digitalen Zeiten an und setzt dies musikalisch angemessen und dabei stets geschmackssicher um.
Am Anfang wurden GRAN NOIR noch von Kurt Ebelhäuser produziert, und das führt den versierten Hörer schon auf die richtige Spur – die guten alten BLACKMAIL lugen mehr als einmal um die Ecke, tatsächlich heißt ein Titel ja sogar Aerial View, obwohl nun Phil Hillen (u.a. FJORT,POWERWOLF) an den Reglern saß und für den nötigen Druck im Tank sorgte. Jedenfalls sind die zehn Songs der Thematik entsprechend vorwiegend düster, aber auch mit kraftvollen Hooks, die auch mal durchs Stonerland wandeln und sehnsüchtigen Melodien versehen.
Ein Album ohne Durchhänger oder Schwachstelle, bei dem öfter Gitarrengewitter aufziehen, ordentlich Gas gegeben wird (Walking Dead), aber auch gemischte Stimmungen erzeugt werden (A Thousand Birds) bis die Scheibe mit Oaxaca dann doch ruhig, wie nach dem Sturm, ausklingt. Absolut empfehlenswert und beispielhaft in Sound, Atmosphäre und Songwriting.