Graham Parker & The Rumour Three Chords Good, Proper Records, 2013 |
Steve Goulding | Drums, Percussion | |||
Andrew Bodnar | bass | |||
Bob Andrews | Keyboards, Backing Vocals | |||
Martin Belmont | Guitars | |||
Brinsley Schwarz | Guitars, Backing Vocals | |||
Graham Parker | Vocals, Guitars, Kazoo, Claves | |||
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01. Snake Oil Capitol Of The World | 08. That Moon Was Low | |||
02. Long Emotional Ride | 09. Live In Shadows | |||
03. Stop Cryin' About The Rain | 10. Sirens In The Night | |||
04. She Rocks Me | 11. Arlington's Busy | |||
05. Three Chords Good | 12. Coathangers | |||
06. Old Soul | 13. Last Bookstore In Town | |||
07. A Lie gets halfway Round The World | ||||
37 Jahre sind seit Graham Parker & The Rumour's Debutalbum "Howlin' Wind" ins Land gegangen. Nach seinen recht erfolgreichen Langrillen "Squeezing Out Sparks" (1979) und "The Up Escalator" (1980) löste sich die Band in Wohlgefallen auf und Parker verfolgte eine wechselvolle Solokarriere. Jetzt, im Alter von 62 schickt sich der kauzige Brite an, mit Sentimentalitäten aufzuräumen und seine alten Kumpels erneut an den Start zu bringen.
Klar doch, schaut man sich das Frontcover-Foto an, blickt man auf sechs ältere Herren, die den Anschein vermitteln, eine vom Berufsalltag gelangweilte Feierabend-Combo wolle mal so richtig wieder einen draufmachen. Doch, von wegen... "Three Chords Good" bedeutet schlicht und einfach die Rückkehr zu alter Form und Klasse. Hier sind echte, versierte und mit allen Wassern gewaschene Vollprofis am Werk, deren Feuer zwar nicht mehr ganz so lichterloh brennt wie dereinst und vordergründig betrachtet nicht unbedingt solche Hochkaräter wie Don't ask me questions, Protection und Passion is no ordinary word generieren.
Mit zunehmender Spieldauer macht sich auf "Three Chords Good" jedoch eine packende Leidenschaft breit, die den Hörer zunächst einmal zwingt bis zum Ende dabeizubleiben und schlussendlich das Album immer und immer wieder hören zu wollen. Lässt man sich auf die Intensität solcher Songs wie Coathangers, A lie gets halfway round the world, Sirens in the night und Live in shadows ein, folgt schnell die Annahme und Vorstellung, dass solche Knaller seinerzeit zu Rockpalast-Zeiten wohl mächtig gezündet hätten.
Eine mit 13 reifen, wahrhaftigen und tief empfundenen Rock'n'Roll, British Soul und R & B Tracks bestückte Meisterleistung, die während des ersten Hördurchgangs möglicherweise noch etwas unscheinbar daherkommt, doch mit wachsendem und aufblühendem Interesse ihre volle Pracht entfaltet. Auch weil Meister Parker sich - offen gestanden war es nie anders - erneut als exquisiter und berührender Textschreiber beweist. Wer schreibt schon einen solch unpeinlichen Text über den amerikanischen Nationalfriedhof Arlington (Arlington's busy) oder einen solch liebevoll, humorigen, dylanesken Abgesang auf den letzten Buchladen in der Stadt (Last bookstore in town). Einfach herrlich.
Ein Comeback nach Maß. Wächst mit jedem Hören. Die alten Recken präsentieren sich in Hochform. Mein persönliches augenzwinkerndes Fazit: A bunch of new classics recorded by some old farts, period.