Gov't Mule

The Tel-Star Sessions

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.08.2016
Jahr: 2016
Stil: Jam Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Gov't Mule
The Tel-Star Sessions, Mascot Label Group, 2016
Warren HaynesGesang & Gitarre
Allen WoodyBass
Matt AbtsSchlagzeug
Produziert von: Bud Snyder Länge: 61 Min 23 Sek Medium: CD
01. Blind Man In The Dark06. Mother Earth
02. Rocking Horse07. Just Got Paid
03. Monkey Hill08. Left Coast Groovies
04. Mr. Big09. World Of Difference
05. The Same Thing10. World Of Difference (Alternate Version)

Über mangelnden Nachschub durften sich Fans der US-Jam-Rocker GOV’T MULE in den letzten Jahren wahrlich nicht beschweren. Nach dem bisher letzten – und überaus gelungenen - Studio-Werk “Shout“, kamen zwar nur noch Live-Scheiben, aber was für welche: “Dark Side Of The Mule“ nahm sich neben den eigenen Songs auch zahlreichen Klassikern von PINK FLOYD an, “Stoned Side Of The Mule“ sah sie als erstklassige ROLLING STONES-Tribute-Band, “Sco-Mule“ zeigte, dass Warren Haynes & Co. auch locker mit der Jazz-Gitarren-Legende John Scofield mitmusizieren können und “Dub Side Of The Mule“ fügte ihrem Gesamtsound aus Soul, Blues und Southern Rock noch zusätzliche Farbtupfer aus den Bereichen Dub sowie Roots Raggae hinzu. Nun also endlich wieder ein Werk mit neuen Studio-Stücken. Aber Moment mal!

Denn bei den Songs auf der Scheibe “The Tel-Star Sessions“ handelt es sich keineswegs um neue Lieder, vielmehr stammen sie allesamt aus den Ur-Zeiten der Formation. Die Tracks des neuen Albums sind aus einer Zeit, als GOV’T MULE lediglich als experimentelles Nebenprojekt gedacht waren. 1994 nahmen sich Warren Haynes und Allen Woody eine Auszeit von den ALLMAN BROTHERS. Die Pläne des Trios umfassten lediglich ein Album sowie einige Shows. Und so sind diese “Tel-Star Session“ (benannt nach dem Studio, in dem sie in Bradenton im US-Bundesstaat Florida entstanden) die ersten Aufnahmen, die Haynes, Woody und Abts zusammen aufgenommen haben. Somit sind die neu gemischten und gemasterten Songs auch eine verspätete Hommage an den leider im Jahr 2000 verstorbenen Bassisten Allen Woody.

Musikalisch fangen die insgesamt Rohheit und Spannung der frühesten Band-Tage ein. Das Trio hat hier noch nicht zu der kompositorischen und musikalischen Selbstverständlichkeit späterer Werke gefunden und tastet sich an die Stücke und die individuellen Parts noch heran. Und dennoch hält das die Drei nicht vom jammen und experimentieren ab – vielmehr scheint es sie dazu zu motivieren. Sieben der zehn Stücke (wobei World Of Difference in zwei Versionen enthalten ist) der “Tel-Star Sessions“ sind länger als sechs Minuten. GOV’T MULE genießen die – damals ebenso wie heute - noch gegebene Freiheit, dass es keine Erwartungshaltung gibt.

Es ist nahezu unglaublich, dass diese Songs so lange in Vergessenheit geraten konnten. Die Klasse der Musiker war ja bereits bekannt. Und die Lieder sind von einer Neugier geprägt, dem Spaß am Experimentieren und gegenseitigen Ausprobieren. Dazu kommt diese geradezu greifbare Spannung, die bei den Aufnahmen offenbar in der Luft lag und den Lieder noch das besonderes „Etwas“ gibt. Sicher, der Sound der Aufnahme könnte noch eine Spur klarer sein, aber ansonsten könnte das hier auch als neues Werk der Band durchgehen. Bei Tracks wie Blind Man In The Dark, Rocking Horse, dem FREE-Cover Mr. Big, der ZZ TOP-Nummer Just Got Paid sowie dem abschließenden World Of Difference werden die MULE-Fans ihre helle Freude haben. Da hat sich das Warten definitiv gelohnt.

Marc Langels, 03.08.2016

 

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