Gotthard Homegrown - Alive In Lugano, Nuclear Blast, 2011 |
Steve Lee | Vocals | |||
Freddy Scherer | Guitar | |||
Leo Leoni | Guitar | |||
Hena Habegger | Drums | |||
Marc Lynn | Bass | |||
Gäste: | ||||
Nicolo Fragile | Keyboards | |||
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01. Intro | 10. I Don't Mind | |||
02. Unspoken Words | 11. Heaven | |||
03. Gone Too Far | 12. The Oscar Goes To... | |||
04. Top Of The World | 13. Lift U Up | |||
05. Need To Believe | 14. Leo vs. Steve | |||
06. Hush | 15. Sister Moon | |||
07. Unconditional Faith | 16. Anytime Anywhere | |||
08. Acoustic Medley 2010 | 17. The Train (Studio Track) | |||
09. Shangri La | ||||
Das Ableben eines Musikers war schon immer ein verkaufsförderndes Argument. Umso erfreulicher, dass GOTTHARD und ihre in der Vergangenheit überaus geschäftstüchtige Plattenfirma Nuclear Blast nach dem tragischen Unfalltod von Sänger Steve Lee sich in angenehm auffälliger Zurückhaltung übten.
Auf die Kuschelcompilation "Heaven" zu verzichten wäre kommerzieller Unfug gewesen. Schließlich war niemand gezwungen das Teil zu kaufen oder gar zu hören. Nun zum ersten Todestag des Fronters mit "Homegrown" ein amtliches Livedokument nachzulegen und damit den Abschluss der Steve Lee-Ära zu markieren, ist auch künstlerisch nachvollziehbar.
Aufgenommen vor 20.000 Besuchern im heimischen Lugano präsentieren sich GOTTHARD authentisch und ungeschminkt mit all ihren Stärken und leider auch eklatanten Schwächen.
Ein glänzend aufgelegter Steve Lee, der mit seinen Fans fröhlich auf Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch parliert und eine spielfreudige, motivierte Band heizen ihrem Publikum ordentlich ein. Das ist unterhaltsam und macht ordentlich Spaß. Der eingestreute Akustikset und die unvermeidlichen Balladen dagegen sind an Belanglosigkeit kaum zu schlagen. Den unveröffentlichten, akustische Bonustrack The Train hätten sich die Jungs durchaus verkneifen können, die Nummer geht aber als eine der letzten Studioarbeiten und Abschiedsvorstellung von Steve Lee posthum in Ordnung.
Licht und Schatten lagen bei den Eidgenossen schon immer dicht beisammen. Ihrem Erfolg hat das nie geschadet. Im Gegenteil: Denn was dem Rocker die Zehennägel hochrollt, lockt dafür ein gediegenes Mainstreampublikum aus der Reserve.
"Homegrown" ist nicht nur ein schönes, stimmungsvolles Vermächtnis für Steve Lee-Fans, sondern nebenbei auch noch die perfekte Gelegenheit sich auf einen Rutsch die Essenz des künstlerischen Schaffens der letzten Dekade aus dem Hause GOTTHARD in die Plattensammlung einzuverleiben.
Nun mal abwarten, was die Zukunft bringt…