Gno

Cannibal Tango

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.07.2011
Jahr: 2011
Stil: Rock, Fusion

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Gno Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Gno
Cannibal Tango, Sensory Records, 2011
Christophe GodinGesang & Gitarre
Gaby VeghGesang & Bass
Julien "Peter Puke" RoussetGesang & Schlagzeug
Produziert von: Gno Länge: 65 Min 11 Sek Medium: CD
01. Here I Stand07. Get Out Of My Way
02. In My Place08. Russian Girls
03. The Keeper09. Demon Disco
04. Cannibal Tango10. Be My Pride
05. Fever (The Battle Rages On)11. Fathers And Sons
06. Hate Incarnate12. Inner Feeling (Silence)

Jaja, sie sind schon ein seltsames Völkchen, unsere Nachbarn im Westen: die Franzosen. Sie liefern die herrlich-schrulligsten Komödien, die man sich ausdenken kann, sie jubilieren jedes Jahr für gedopte Verrückte, die in einem wahnsinnigen Tempo die Berge hochfahren, dass ein 2CV nicht mitkäme, sie weigern sich vehement ein vernünftiges „h“ aussprechen zu lernen und sie sichern ihrer Musikwelt per Quote – und nicht immer per Qualität – ihre Daseinsberechtigung. Dass aber gerade die letztere Entscheidung durchaus auch ihre positiven Seiten haben kann, zeigen drei verrückte Franzosen mit dem Namen GNO.

Und was soll man schon von einer Band halten, deren Album ein so herrlich verrücktes Cover ziert, wie bei “Cannibal Tango“. Eine debil dreinschauende Dose, mit Gabel und Messer bewaffnet. Etwas verrückt – oder sagen wir lieber entrückt – klingt dann auch ihre Musik. Da funkt es, da rockt es, als kämen gleich LIVING COLOUR an und würden eine Jam-Session mit KING’S X starten. Wenn man hier die Musik en detail aufdröseln wollte wäre man lange beschäftigt. Die Einflüsse der Band sind einfach zu zahlreich und mannigfaltig. Hier passiert einfach so unglaublich viel, dass man auch beim 15. oder 20. Durchlauf noch immer etwas Neues entdeckt.

Und das ist das Außergewöhnliche an dieser Band. Sie legen einen unglaublichen Wert auf jedes kleine Detail, auf witzige Wendungen, auf mörderische Grooves, auf fesselnde Melodien, auf ausgefeilte Instrumental- und Solo-Parts, kurz: eben auf all das, was Musik so herrlich spannend macht. Das wirkt manchmal so, als hätte der Geist des seligen Frank Zappa sie bei den Songwriting-Sessions geleitet. Und sie scheinen auch seinen Humor zu haben, man höre sich nur mal die herrlich-überdreht-abgedereht-jazzig-schrullige A capella-Version von Fever (The Battle Rages On) als Hidden Track an. Spätestens dann ist auch die Frage von Frank Zappa beantwortet „Does humor belong in music?“, Yes, it does!

Das Einzige, was nicht ganz dem Standard der Musik entspricht ist der etwas schwache Sound. Zwar kommen alle Instrumente zu ihrem deutlich hörbaren Recht, aber man würde sich für GNO schon einen etwas ausgefeilteren, gewaltigeren, druckvolleren Sound wünschen. Das hätte das Song-Material definitiv verdient. Aber auch so bleibt eine Platte, die jedem Fan der gewieft-gewitzten-nicht-immer-08/15 Rock Musik nur dringendst ans Herz gelegt werden muss. Denn wer Ohren zum hören hat, der höre. Und zwar bei diesen drei Franzosen zu.

Marc Langels, 20.07.2011

 

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