Glen Hansard Rhythm And Repose, Anti, 2012 |
Glen Hansard | Vocals, Guitar, Piano | |||
Brad Albetta | Bass | |||
Ray Rizzo | Drums | |||
David Mansfield | Slide Guitar | |||
Javier Mas | Guitar | |||
Nico Muhly, Rob Moose | Strings | |||
Cristin Milioti, Sam Amidon, Marketa Irglova, Aida Shahghasemi | Backing Vocals | |||
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01. You Will Become | 07. Love Don't Leave me Waiting | |||
02. Maybe Not Tonight | 08. What Are We Gonna Do | |||
03. Talking With The Wolves | 09. Races | |||
04. High Hope | 10. Philander | |||
05. Bird Of Sorrow | 11. Song Of Good Hope | |||
06. The Storm, It's Coming | ||||
So einen intensiven Song wie Falling Slowly, jenes bitter-süße, oscarprämierte Herzenslied (Kategorie: Bester Song) aus dem 2006er Kinostreifen "Once" schreibt man natürlich nicht alle Tage. Glen Hansard, der rothaarige Ire aus dem Bilderbuch, verfügt jedoch über genügend Songwriter-Talent und Einfühlungsvermögen, um sein erstes Soloalbum, "Rhythm And Repose" für das Lager der zu Melancholie neigenden Singer-Songwriter/Indie-Fans interessant zu machen. Ein sanft wie Herbstlaub vor sich hin schwebendes Lied wie Maybe Not Tonight besitzt alle Qualitäten, um liebestrunkene Denker zu berühren und zu trösten, bleibt aber für dieses Album neben High Hope auch die einzige uneingeschränkte Top-Empfehlung. Dieser Track erinnert auf angenehme Weise an Ray LaMontagne.
Glens alte Kinofreundin Marketa Irglova, mit der er zuletzt als SWELL SEASON und dem Album "Strict Joy" firmierte, mischt liebenswerterweise auch wieder als Background-Chanteuse mit. Ansonsten lässt sich Hansard auf diesem stimmungsvollen, meist in ruhigerem Fahrwasser gleitenden Longplayer von erlesenen Musikern aus dem Martha Wainwright, Bon Iver, Bruce Springsteen und Leonard Cohen Umfeld begleiten. Man vernimmt viel Akustikgitarre, reichlich Piano, Streicherguss hier, Harmonium dort und jede Menge Herz- und Schmerz-Balladen, die aber nur gelegentlich direkt ins Herz zielen. Bird Of Sorrow vermag zu berühren, beleiht aber ein wenig Herrn David Gray. Unterm Strich bleiben die unvergesslichen Gänsehautmomente leider aus.
Ein leicht ungewöhnlicher Uptempo-Ausreisser wie das elektronisch gesäumte Talking With The Wolves wirkt fast wie ein Fremdkörper und offenbart auch leichte Defizite in Hansards Stimmumfang. Ein weiterer, zumindest etwas Wind in die Segel pustende Song (Love Don't Leave Me Waiting) überzeugt mit coolem Groove und britischem Soul-Flair à la Paul Weller. Ansonsten gleicht das Album eher einer geruhsamen Kahnfahrt auf einem stillen See bei heranschleichender Dämmerung. Was beizeiten natürlich durchaus reizvoll sein kann, je nachdem wer mit im Boot sitzt.