Glen Campbell See You There, Surfdog Records, 2013 |
Glen Campbell | Vocals, Guitars | |||
Dave Darling | Guitars | |||
Jeff Turmes | Slide Guitar, Banjo | |||
Stephen Hodges, Roger Carter | Drums | |||
Carl Sealove | Bass | |||
Arlan Oscar | Piano, Hammond B-3, Accordion | |||
Ted Andreadis | Accordion, Harmonica | |||
Paul Cartwright | Viola | |||
Brie Darling | Percussion | |||
Dominique Pruitt, Gary Pinto, Katie Cole, Janiva Magness | Backing Vocals | |||
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01. Hey Little One | 08. By The Time I Get To Phoenix | |||
02. Wichita Lineman | 09. There's No Me... Without You | |||
03. Gentle On My Mind | 10. True Grit | |||
04. Postcard From Paris | 11. Rhinestone Cowboy | |||
05. Waiting On The Coming Of The Lord | 12. Waiting On The Coming Of The Lord (Alternative take) | |||
06. What I Wouldn't Give | 13. Postcard From Paris (Alt. Take) | |||
07. Galveston | 14. What I Wouldn't Give (Alt. Take) | |||
Der inzwischen 77-jährige amerikanische Country-Star, der seine größten Erfolge in den Sechziger und Siebziger Jahren feierte, zig Nummer Eins Hits einheimste, Millionen von Platten verkaufte, eine eigene Fernsehshow moderierte, blickt auf ein bewegtes und künstlerisch sehr reichhaltiges Leben zurück. Mit einem vermeintlich letzten Gruß namens "See You There" meldet sich der an der Alzheimer Krankheit leidende Sänger und Gitarrist nun zurück und bestätigt einmal mehr die glanzvolle Form seines letzten Studio-Outings "Ghost On The Canvas".
Campbell, der im vergangenen Jahr mit dem Lifetime Achievement Grammy ausgezeichnet wurde, verlegt sich auf seinem exquisiten neuen Album darauf, seine alten Hits neu zu vertonen. Gemeinsam mit dem Produzenten-Duo, Dave Kaplan (Label-Boss von Surfdog Records) und Dave Darling, den Eingeweihte von seiner beachtlichen Arbeit mit Soul-Lady Janiva Magness kennen, kapriziert sich die ambitionierte Arbeitsgemeinschaft nicht darauf, altes Material im Sound des neuen Milleniums wiederzukäuen, sondern kleidet Evergreens wie Wichita Lineman, Gentle On My Mind, Galveston, Rhinestone Cowboy und True Grit in völlig neue Arrangements, die den Klassikern, an deren Klasse sowieso nie jemand zweifelte, einen neuen Dreh vermitteln und Sichtweisen eröffnen, die das Wiederhören derartig spannend gestalten, dass man meint, man habe es mit einem komplett neu komponierten Meisterstück zu tun. Das ausschließlich auf angezerrte E-Gitarre und Gesang reduzierte Rhinestone Cowboy mündet unweigerlich in einer Gänsehaut.
Insgesamt hört man der Stimme Glen Campbells zwar ihr Alter an, doch hier verhält es sich ähnlich wie mit einem guten Wein, je reifer desto besser. Intensiv, berührend, beseelt und beglückend. Die neuen Interpretationen solcher Schmuckstücke wie Wichita Lineman, Postcard From Paris und What I Wouldn't Give halten jeder Dauerrotation stand.
Selten hat eine Neuinterpretation oller Kamellen soviel hergegeben wie Glen Campbells "See You There". Die einfühlsamen Arrangements der Dave Darling-Clique verhelfen den leicht angestaubten Hits definitiv zu neuem Glanz. Singer-Songwriter, Country, Pop auf hohem Niveau. Bestnote. See you there, buddy.