Giles

Blue Funk

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.03.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Giles
Blue Funk, Eigenvertrieb, 2005
Mark Koehorst Vocals, Guitars, Keyboards, Bass, Drums
Piet Koehurst Bass, Vocals
Terry Shaughnessy Drums, Percussion
Mark Wainwright Bass
Seb Koehorst, Jane Koehorst Background Vocals
Produziert von: Mark Koehorst Länge: 43 Min 24 Sek Medium: CD
1. The Chase7. Black Queen
2. CC Rider8. Walking Shoes
3. Keep On Dancin'9. Watchdog
4. Lost A Friend10. Blue
5. So Much Pain11. Born In The Land Of The Windmill
6. Clyde

GILES' Frontmann und Ideengeber, Mark Koehorst, lebt zwar seit Jahren in England, wo er auch schon in diversen Bands wie GLASS und SATTVA spielte und immerhin 5 CDs auf verschiedensten Labels veröffentlichte, doch ursprünglich stammt Koehorst aus Holland. Also ein alter Nachbar...
Das Drei-Mann-Line-up von GILES, die sich einer abenteuerlustigen und mit Forscherdrang ausgestatteten Variante des Blues verschrieben haben, wird ergänzt durch den Bassisten Piet Koehorst und den englischen Drummer Terry Shaughnessy.

Wie der Name ihres dritten Albums, "Blue Funk", schon andeutet, treffen wir im Verlauf des Albums immer wieder mal auf spritzige Funky-Nummern, die dem Blues-Idiom zwar prinzipiell Tribut zollen, sich aber, genau wie in den meisten anderen Songs, nicht übermässig linientreu um die archaischen Blues-Roots kümmern.
Der Blues dient hier nur als Grundsubstanz, als Katalysator für eine abwechslungsreiche Melange aus modernistischen Anklängen und Exkursen, die dann auch schon mal die Stirn besitzen, einen schäbigen Drum-Computer, Synthesizer gesteuerten Bass und technisch verfremdete Vocals einzusetzen, um letztlich nur durch die jaulende Fender von Koehorst zusammen gehalten zu werden (Lost a friend).
Doch hier zeigt sich auch die musikalische Gewitzheit von Koehorst, denn die kalte und tote Technik kontrastiert hier auf eindrucksvolle Weise mit der allzu lebendigen Sologitarre und gestaltet diesen Trauersong für einen lieben Freund zum aussagekräftigen und nachempfindbaren Statement.

Neben all der schönen Gitarrenarbeit, die sich immer wieder auch in heftige Wah-Wah-Eskapaden stürzt, lässt das wunderbar abwechslungsreiche Drum-Spiel und auch der häufig wechselnde Drum-Sound immer wieder aufhorchen und gestaltet "Blue Funk" gemeinsam mit den zwischenzeitlich verwendeten Fender Rhodes und Orgelsounds zu einer kurzweiligen Reise durch die Blues-geerdete Welt von GILES.
Der Eröffnungstrack The chase arbeitet mit einer ähnlich bluesig-swingenden Stimmung, wie sie Chuck Prophet auf seinen letzten paar Alben auch hin und wieder auslotete. Super-Titel.
Toll auch die x-te Version des Klassikers CC Rider, dem Koehorst durch einen super-relaxten, aber dem neuen Jahrtausend zugewandtem J.J. Cale-Groove, feiner Dobro-Gitarre und einer geilen 'Rückwärts-Gitarre' neues Leben einhaucht. Das hat was Hypnotisches.
Das kurze Zeit später folgende So much pain erinnert überraschenderweise eher an eine funkige Tommy Bolin-Nummer aus den seligen 70's. Tolles Lied.
Das tatsächliche J.J. Cale Cover, Clyde von Cales Debut "Naturally", hat dann allerdings nur wenig vom 71er-Original, kommt, dem Kontext gemäss, ohne Country-Fiddle aus und lebt erstaunlich gut vom Funky-Touch des Rhodes Piano und der scharfen Wah-Wah-Gitarre.

Die einzige Nummer, die sich mir nicht erschliessen will, namentlich Watchdog, wirkt auch nach mehrmaligem Hören immer noch wie eine nicht vollendete Skizze auf mich. Trotz des wundervollen Stratocaster-Intros, das eine gewisse Spannung evoziert, setzt sich diese nicht folgerichtig bis zum Ende durch und versickert später in einem gleichförmigen Geplänkel ohne die heissersehnte Explosion.
Ansonsten präsentiert sich "Blue Funk" als recht schlüssiges Album, bereitet wirklich eine Menge Spass für Blues-Abenteurer und weckt den Wunsch, GILES mal 'live' auf deutschen Bühnen zu erleben. Ich denke, Herr Koehorst wird das Hooked On Music dann zum Stelldichein laden...

Frank Ipach, 12.03.2005

 

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