Gianna Nannini Inno, Sony Music, 2013 |
Gianna Nannini | Vocals | |||
Davide Tagliapetra | Guitar | |||
Milton McDonald | Guitar | |||
Christian Eigner | Drums | |||
Francis Hylton | Bass | |||
Peter Gordeno | Keyboards | |||
Wil Malone | Synthesizer, Programming | |||
Metro Voices | Vocals | |||
Max Saidi | Drums on Ninna Nein | |||
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01. Chorale | 08. Inno | |||
02. Inidmenticabile | 09. La Fine Del Mondo | |||
03. Nostrastoria | 10. Dimmelo Chi Sei | |||
04. Danny | 11. Lasciami Stare | |||
05. Ninna Nein | 12. Tornerai | |||
06. In The Rain | 13. Sex Drugs And Beneficenza | |||
07. Sceglie Me | ||||
Gianna auf dem Cover ihres neuen Albums in der Büßerkutte? Hat sie es mit dem Vorgänger zu weit getrieben? War das Cover zu "Io E Te" zu provokativ? Sollte mich wundern, wenn die Italienerin sich darum scheren würde.
Ich habe - zugegeben - einen Durchlauf gebraucht, bevor ich mit "Inno" warm wurde, aber das mag mehr an den niedrigen Temperaturen vor meiner Haustür liegen, denn an der Musik. Die ist von gewohnter Güte und strahlt das italienische Lebensgefühl an allen Ecken und Enden aus. Natürlich ist man um die 50 nicht mehr so aggressiv, wie in den 20ern, aber selbst in den ruhigeren Songs merkt man, wie das Feuer in der italienischen Lady noch lodert.
Das liegt natürlich auch an ihrer rauen Stimme, die nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.
Die Keyboards und Synthesizer dominieren zwar häufig das Geschehen, aber davon profitieren hymnische Songs, wie Indimenticabile, ja durchaus und wenn die E-Gitarren etwas mehr ins Geschehen eingreifen - wie etwa in Nostrastoria - dann fühlt man sich sehr an Giannas große Zeit in den 80ern erinnert. Mir schwebt da Profumo vor Aug' und Ohr. Ja, ist hier nicht mehr ganz so rockig.
Wenn Gianna Songs so langsam antauen lässt, ihnen so ganz langsam Flügel verleiht, dann geht auch bei Titeln wie In The Rain (natürlich auch italienisch gesungen) die Sonne so richtig auf und gibt einem schon den Vorgeschmack auf den kommenden Sommer.
Mit am rockigsten ist Scegli Me, bei dem die E-Gitarren am weitesten in den Vordergrund treten.
Schön, der Titelsong könnte etwas mehr Drive gebrauchen, aber wer des Italienischen mächtig ist, kann dafür etwas mitträllern und sich an der Übersetzung des Textes freuen. Bei La Fine Del Mondo braucht man nicht viel Übersetzungskraft und das "Ende der Welt" ist uns ja auch im Dezember erspart geblieben. Immerhin können wir uns dadurch an Giannas neustem Werk erfreuen, welches in Dimmelo Chi Sei auch mal so richtig derb rockig wird. Das kann mit den härteren Songs aus den frühen 90ern durchaus mithalten.
Die Stimme Giannas ist auch heute noch geeignet, selbst bei spartanischer Instrumentierung mitzureißen und eine in südliche Gefilde zu entführen.
Mit dem sperrig-rockenden Sex Drugs And Beneficenza endet das Album nochmal verhältnismäßig hart und liefert einen Song, der im Konzert die Halle zum Toben bringen wird.
Die Evergreens früherer Zeiten sind vielleicht nicht dabei, aber ihre Klasse hält Gianna Nannini auch mit "Inno" immer noch und ist ihren Fans durchwegs zu empfehlen.