George Harrison
Thirty-Three & 1/3, Dark Horse Records/Universal Music, 2017 (1976) |
George Harrison | Guitars, Vocals, Synthesizers, Percussion | |||
Willie Weeks | Bass | |||
Gary Wright | Keyboards, Mini Moog | |||
Alvin Taylor | Drums | |||
Richard T | Piano, Organ, Fender Rhodes | |||
Billy Preston | Piano, Organ & Synthesizer | |||
David Foster | Fender Rhodes, Clavinet | |||
Emil Richards | Marimba | |||
Tom Scott | Saxophone, Flute, Lyricon | |||
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Side One: | ||||
01. Woman Don't You Cry For Me | 04. This Song | |||
02. Dear One | 05. See Yourself | |||
03. Beautiful Girl | ||||
Side Two. | ||||
01. It's What You Value | 04. Crackerbox Palace | |||
02. True Love | 05. Learning How To Love You | |||
03. Pure Smokey | ||||
Aus der “Vinyl Collection“ hatten wir uns unlängst das Album ”George Harrison” heraus gepickt. Da wir aber normalerweise zwei Ohren haben, sollen wir ruhig noch eine weitere schwarze Scheibe aus dem Cover ziehen. Zumal das ja weitaus mehr Spaß macht, als diese Handteller-Silberlinge aus dem Plastik zu knipsen. Ja, das ist schon ein anders Feelling, auch wenn sich die Nadel erhaben herabsenkt. Bischen mehr Zeit muss man halt mitbringen und Umdrehen muss zwischendurch auch sein. Aber, davon bin ich überzeugt, man hört auch genauer zu und “verinnerlicht“ so eine Vinyl-Scheibe ganz anders, als einen Tonträger, denn man problemlos per Fernbedienung manipulieren kann.
Und noch genauer hört man hin, wenn ein Ex-Beatle darauf vertreten ist.
Das war zumindest 1976 so, als George das Album “Thirty-Three & 1/3“ einspielte und veröffentlichte. Allein der Titel ist die ultimative Reminiszenz an die LP. Die ganz großen Stars waren diesmal nicht vertreten, aber Harrison hat die auch nicht nötig.
Mit Woman Don’t You Cry For Me geht es funky/groovig los. George legt sein typisches Slide-Spiel darüber und schon ist gut Stimmung in der Bude. Hat auch bisschen was vom Stil John Lennons, zu Zeiten von “Walls & Bridges”.
Spaciger, ja, etwas indisch angehauchter, kommt Dear One daher. Braucht etwas, bis es in Schwung kommt und schafft es auch nicht so recht, ist aber doch ganz nett anzuhören. Auch Beautiful Girl rockt jetzt nicht unbedingt los, aber wer George mag, lauscht auch hier sicher entspannt. Na, dann aber: This Song das hat schon Pepp und versetzt einen schnell in Schwung. Soll ja um “diesen Song“ gehen, der ihm jede Menge Erfolg, aber auch ein Gerichtsverfahren eingebracht hat: My Sweet Lord.
Die erste Hälfte beschließt See Yourself. Nett, aber der Text ist interessanter, als die Musik.
Da beginnt die zweite Seite schon ansprechender. It’s What You Value mit leicht vertracktem Rhythmus, bläserunterstützt und dynamisch angelegt – dazu möchte man gern bei offenem Verdeck über eine britische Landstraße cruisen.
Und auch in True Love kann man sich zumindest ein Stück weit verlieben. Man erkennt auch ziemlich schnell die bekannte Cole Porter-Nummer, die man eher selten in so einer flotten Fassung gehört hat. George bringt hier ein gewisses Hippie-Feeling mit unter. Kommt gut.
Und da passt Pure Smokey gut hintendran. Perfekt um den Boulevard entlang zu schlendern. Da braucht man sich keine großen Gedanken, das plätschert einfach angenehm dahin. Um die Zeit hat sich George recht gut mit Paul Simon verstanden und das kommt hier in manchen Songs auch durch. Crackerbox Palace hätte auch auf manchem Solo-Album von Paul zu finden sein können. Mal abgesehen von dieser unverkennbaren Lead-Gitarre. Das abschließende Learning How To Love You geht dann wieder in die “spirituelle“ Richtung. Beendet das Album eigentlich ganz gut.
Selbiges ist sicher nicht Harrisons größter Genie-Streich, aber doch einfach zu genießen, als manches der vorherigen Alben. Die LP kommt im Aufklapp-Cover, schwerem 180g Vinyl und effektvollem Prägedruck-Cover. Wahrlich ein schönes Teil.