George Harrison

All Things Must Pass - 50th Anniversary

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.08.2021
Jahr: 2021
Stil: Rock, Folk,
Spiellänge: 172:17
Produzent: George Harrison & Phil Spector (Original Recording) /Dhani Harrison, David Zonshine, Paul Hicks

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Plattenfirma: Capitol/Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Ringo Starr

Eric Clapton

Bob Dylan

The Travelling Wilburys

John Lennon

Titel
CD 1 :
01. I'd Have You Anytime
02. My Sweet Lord
03. Wah-Wah
04. Isn't It A Pity (version one)
05. What Is Life
06. If Not For You
07. Behind That Locked Door
08. Let It Down
09. Run Of The Mill
CD 2 :
01. Beware Of Darkness
02. Apple Schuffs
03. Ballad Of Sir Fankie Chisp (Let It Roll)
04. Awaiting On You All
05. All Things Must Pass
06. I Dig Love
07. Art Of Dying
08. Isn't It A Pity (version two)
09. Hear Me Lord
10. Out Of The Blue
11. It's Johnny's Birthday
 
12. Plug Me In
13. I Remember Jeep
14. Thanks For The Pepperoni
CD 3 - Session Outtakes and Jams:
01. Isn't It A Pity (Take 14)
02. Wah-Wah (Take 1)
03. I'd Have You Anytime (Take 5)
04. Art Of Dying (Take 1)
05. Isn't it A Pity (Take 27)
06. If Not For You (Take 2)
07. Wedding Bells (Are Breaking Up That Old Gang Of Mine) (Take 1)
08. What Is Life (Take 1)
09. Beware Of Darkness (Take 8)
10. Hear Me Lord (Take 5)
11. Let It Down (Take 1)
12. Run Of The Mill (Take 36)
13. Down To The River (Rocking Chair Jam) (Take 1)
14. Get Back (Take 1)
15. Almost 12 Bar Honky Tonk (Take 1)
16. It's Johnny's Birthday (Take 1)
17. Woman Don't You Cry For Me (Take 5)
Musiker Instrument
George Harrison Vocals, Guitar
Ringo Starr, Jim Gordon, Alan White Drums
Klaus Voorman, Carl Radle Bass
Gary Wright, Bobby Whitlock, Billy Preston, Gary Brooker Keyboards
Pete Drake Pedal Steel Guitar
Eric Clapton, Dave Mason Guitar
Bobby Keys Tenor Saxophone
Jim Price Trumpet
Badfinger Rhythm Guitars and Percussion

“I always looked up to you“, singt George Harrison in seiner Hommage an John Lennon All Those Years Ago auf seinem 1981er Album “Somewhere In England“. Übrigens nicht nur wegen dem Song ein empfehlenswertes Album. Die beiden BEATLES-Gitarristen waren sich ähnlicher, als man vielleicht meint, weil Lennon – zumindest nach außen – gerne das Großmaul und den Rüpel gab, während George eher sanfter wirkte. Auf ihren Soloalben gibt’s es immer wieder Songs, die man beiden zutrauen würde. Musikalisch verwundert das nicht so sehr, hatten sie doch auch bei ihren Begleitmusikern einen sehr ähnlichen Geschmack So finden sich auf ihren 1971er Alben “Imagine“ bzw. “All Things Must Pass“ von Alan White und Jim Gordon über Klaus Voorman bis Bobby Keys und Jim Horn sehr ähnliche Beteiligte. Und das setzt sich mit Phil Spector als Produzenten fort.

Nicht verwunderlich, wenn die Musik in ähnliche Richtungen ging.

 

Trotzdem war George Harrison musikalisch breiter aufgestellt und nach dem Ende der BEATLES musste für sein erstes richtiges Solo-Album (die beiden Instrumental-Experimente aus den 60ern zählen wir jetzt mal nicht) schon ein Dreifach-LP herhalten. Es hatte sich mit den Jahren einiges angestaut und auf den von Lennon/McCartney dominierten Alben waren zwei Songs das höchste der Gefühle. Jenes “All Things Must Pass“ feiert nun 50. Geburtstag und das muss gebührend gefeiert werden. Für gut betuchte Fans gibt’s eine “ Uber Deluxe Edition“ mit 8 LPs, 5 CDs in einer speziellen Holzkiste, mit Jubiläumsbuch, Laser-Cut-Specials aus Eichenholz aus George Harrisons Garten und die Gartenzwerge vom ikonischen Albumcover noch dazu. Die allerdings nur als 1:6 Repliken. Insgesamt über 70 Songs, 42 davon unveröffentlicht. Harrisons Sohn Dhani und Restaurierungs-Spezialist Paul Hicks gegraben haben.

 

Etwas weniger gewaltig, aber immer noch sehr schön aufgemacht, kommt die 3-CD-Box. Schönes Booklet, mit einem interessanten Dialog zwischen Hicks und Dhani, Extra-Lyrics-Blatt mit rückseitigem Poster und den drei CDs in separaten Papierhüllen. Die Original-Tripple-LP passt hier auf die ersten beiden Silberling und beiden lies man natürlich den remixten 2020 Stereo-Sound zukommen, den Hicks und Dhani Harrison im letzten Jahr schon dem Titeltrack angedeihen liesen. Wer nicht gerade Vinyl-Fanatiker ist, freut sich, dieses bemerkenswerter Album nun oftmaliges drehen und wechseln der Tonträger genießen zu können. Und ich empfinde es wahrlich als Genuss. Sowohl die Musik, wie auch deren Klang. Das Album beginnt mit I'd Have You Anytime etwas unspektakulär, aber es wird schon gleich ein Vorzug von George Harrison deutlich: Er war auch ein brillanter Lead-Gitarrist. Wie es seine Natur war, nicht so ins Rampenlicht drängend, aber ich denke, er hat von Eric Clapton ebenso gelernt, wie dieser von ihm. Besagten Clapton hatte George für ein paar Songs noch als Trumpf in der Hinterhand. Zum Beispiel im Hit My Sweet Lord.

 

 

Wah-Wah erinnert im Eingangs-Riff an I've Got A Feeling von “Let It Be“, steigert sich im Verlauf jedoch in eine hymnische Jam-Rock Nummer die von Harrisons typischem Slide-Spiel ebenso gekrönt wird, wie von den Bläser-Einwürfen von Bobby Keys und Jim Horn. Dass ein wundervoller Track, wie Isn't It A Pity als B-Seite für My Sweet Lord herhalten musste, spricht Bände. Hier übrigens wieder sehr gut die musikalische Verwandtschaft zu Lennon zu hören.

What Is Life ist natürlich ein weiterer Hit und ein Eric Clapton war sich nicht zu schade, hier “nur“ als Rhythmus-Gitarrist zu fungieren. Ich finde es richtig gut, wie gut man in der neuen Abmischung einzelne Instrumente besser heraushört. Nicht zuletzt Harrisons Gitarre.

Neben Clapton kann man wohl Bob Dylan als zweite große (musikalische) Verbindung nennen, die George in den 60er Jahren knüpfte. Letztlich mündete das fast zwei Jahrzehnte später in die Supergroup TRAVELLING WILBURYS. Dylans If Not For You war noch kein Jahr alt, als es George für “All Things Must Pass“-Album aufnahm und wenngleich nicht so weit weg vom Original, orientierte sich später Olivia Newton-John an Harrisons Arrangement für ihre Coverversion.

 

Gleich zwei Versionen eines Songs auf einem Album zu haben, das könne auch nicht viele Künstler vermelden. Klang Isn't It A Pity in der ersten Version noch ziemlich BEATLES-beeinflusst, ist die zweite Version deutlich psychedelischer, abgefahrener Sollte man mal richtig laut hören. Abgefahren sind auch solche Jam-Rock-Titel, wie Out Of The Blue, das sogar leicht an die “Exile-Sessions“ der STONES erinnert. Und mehr davon gibt es auf der dritten CD, die diesem Package beiliegt. Schon der Einstieg mit Isn't It A Pity (Take 14) ist göttlich, wenn George singt “Isn't it a shitty, how we do so many takes...“, gefolgt von einem heftig groovenden Wah-Wah. Beim ersten Take von Art Of Dying sitzt noch Ringo Starr an den Drums und das blinde Verständnis zwischen ihm und Harrison wird durch Georges Studio-Talk deutlich.

 

War Wedding Bells (Are Breaking Up That Old Gang Of Mine) ein Resümee über das Ende der BEATLES? Auch da gibt es sicher geteilte Meinungen. So oder so macht es Spaß sich durch veröffentlichte, wie unveröffentlichte Takes zu hören. Durch den Bluegrass-Yodel-Blues Down To The River ebenso wie durch das gejammte Get Back, mit starkem Soul-Anteil. Der lupenreine Blues Almost 12 Bar Honky Tonk erfreut ebenso, wie der finale, stark an den frühen Dylan erinnernde Acoustic-Slide-Blues Woman Don't You Cry For Me. In meinen Augen (und Ohren) wurde hier ganze Arbeit geleistet und sowohl in Sound wie Bonus-Material viel Herzblut investiert. Nicht immer muss man als Besitzer der Ursprungs-Ausgabe auf den Remastert-Zug aufspringen, aber wer sich jemals mit den Solo-Alben von George Harrison anfreunden konnte, sollte hier zwingend reinhorchen.

 

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