Gazpacho Missa Atropos, HWT Records, 2010 |
Jan-Henrik Ohme | Vocals | |||
Jon-Arne Vibo | Guitar | |||
Thomas Andersen | Keyboards | |||
Mikael Kromer | Violin & Mandolin | |||
Krisitan Torp | Bass | |||
Lars Erik Asp | Drums | |||
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01. Mass For Atropos I | 08. She's Awake | |||
02. Defense Mechanism | 09. Vera | |||
03. I Was Never Here | 10. Will To Live | |||
04. Snail | 11. Mass For Atropos III | |||
05. River | 12. Splendid Isolation | |||
06. Mass For Atropos II | 13. An Audience | |||
07. Missa Atropos | ||||
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Tatsächlich, die norwegischen GAZPACHO schaffen den Hattrick: “Missa Atropos“ ist das dritte Konzeptalbum in Folge. Es handelt von einem Mann, der sich in einen Leuchtturm zurückzieht, um eine (finale) Messe über Atropos zu schreiben. Wer es gerade nicht parat hat: Atropos ist diejenige der drei Schicksalsgöttinnen in der griechischen Mythologie, die dazu auserkoren ist, das Unabänderliche zu vollbringen und Tatsachen zu schaffen, indem sie mit ihrer Schere den Lebensfaden durchtrennt. Also, wie man sieht, eine recht kunstvolle Story, nichts zu spüren von den üblichen rockmusikalischen Inhalten der Marke Sex, Drugs und Booze.
Aber man bewegt sich ja auch nicht in den Gefilden des Kick Ass Rock. Vielmehr zelebrieren GAZPACHO wieder äußerst elegant den an MARILLION erinnernden Art Rock, der diesmal vielleicht noch einen Tick dunkler, schwerer und emotionsgetränkter ausfällt. Dabei perfektionieren die Norweger ihre schon zum Markenzeichen gewordenen Eigenheiten: den charismatischen, leicht klagenden Gesang von Jan-Henrik Ohme, und dieses unnachahmliche Gespür für großes Pathos, verpackt in geschmeidig fließenden Melodien und einer in sich stimmigen Atmosphäre.
Manch einer mag die Rückkehr zu kürzeren Songs bedauern, aber maßgeblich ist, dass “Missa Atropos“ ein in sich schlüssiges und geschlossenes Album darstellt und dessen Stärke in der emotionalen Kraft und Tiefe liegt. Experimente sind hier eher nicht angesagt, vielmehr haben GAZPACHO ihren Stil weiter fortgeschrieben, haben gewissermaßen das Feintuning ihres Bandsounds vorgenommen. Vielleicht werden sie mit diesem Album keine Scharen an neuen Fans gewinnen, dazu ist der musikalische (und textliche) Kosmos von GAZPACHO zu wenig massenkompatibel, aber sie werden ihre Anhänger noch fester an sich binden können.