Gary Moore

Live At Montreux 2010

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 15.10.2011
Jahr: 2011
Stil: Hard Rock

Links:

Gary Moore Homepage

Gary Moore @ twitter



Redakteur(e):

Nachgehakt

Frank Ipach

Marc Langels

Martin Schneider

Ralf Frank


Gary Moore
Live At Montreux 2010, Eagle Records, 2011
Gary MooreVocals, Guitar
Neil CarterKeyboards, Vocals, Guitar
John NoyceBass
Darrin MooneyDrums
Produziert von: Claude Nobbs Länge: 119 Min (DVD), 73 Min 43 Sek (CD) Medium: CD & DVD
DVD:CD:
01. Over The Hills And Far Away01. Over The Hills And Far Away
02. Thunder Rising02. Military Man
03. Military Man03. Days Of Heroes
04. Days Of Heroes04. Where Are You Now?
05. Where Are You Now?05. So Far Away/Empty Rooms
06. So Far Away/Empty Rooms06. Oh Wild One
07. Oh Wild One07. Blood Of Emeralds
08. Blood Of Emeralds08. Out In The Fields
09. Out In The Fields09. Walking By Myself
10. Still Got The Blues10. Johnny Boy
11. Walking By Myself11. Parisienne Walkways
12. Johnny Boy
13. Parisienne Walkways
DVD-Bonus: Live At Montreux 1997
14. One Good Reason
15. Oh Pretty Woman
16. Still Got The Blues
17. Walking By Myself

Das ist er also: Der letzte gefilmte und mitgeschnittene Auftritt von Gary Moore beim Jazz-Festival in Montreux, ein starkes halbes Jahr vor seinem tragischen und überraschenden Tod.

Was die optische Komponente angeht, war Gary Moore auch in seiner Rockphase nicht unumstritten. Hübsch anzusehen war der Junge Zeit seines Lebens nicht. Eine außergewöhnliche Ausstrahlung und Bühnenpräsenz ist genau so Fehlanzeige. Spielt er dann eine Show wie in Montreux ohne besondere Effekte, dann ist das rein visuell betrachtet ziemlich erbärmlich, was er auf der Bühne veranstaltet. Allerdings hat er das zu seinen guten Zeiten - sprich vor 1989 - durch seine grandiose musikalische Darbietung wett gemacht.

Musikalisch ist der Montreux-Gig überzeugend. Der Ire spielt einen Rockset, der sich schwerpunktmäßig auf die Alben "Run For Cover", "Wild Frontier" und "After The War" stützt. Das ist nicht so brillant wie in den Achtzigern, aber allein aus nostalgischen Gründen ziemlich geil. Over The Hills And Far Away, Blood Of Emeralds, Military Man, Out In The Fields, Thunder Rising… Was will man mehr? Wild Frontier und After The War zum Beispiel…auch THIN LIZZYs Black Rose hätte perfekt gepasst.

So geil Still Got The Blues an sich ist, in dem Set ist die Nummer überflüssig und deplatziert. Was bitte soll an dem Abend Walking By Myself?

Fairerweise muss man einräumen, dass das Publikum ausschließlich bei diesen Nummern, dem akustischen Johnny Boy und dem Rausschmeißer Parisienne Walkways mitgeht. Die Show ist ein klassischer Fall von Perlen vor die Säue und Montreux ist definitiv der falsche Ort für so ein Set.

Warum hat man nicht beim Sweden Rock mitgeschnitten? Auch beim Rock Hard Festival oder Bang Your Head hätte man dem verlorenen Sohn einen triumphalen Empfang bereitet, hätte er denn seinen Hintern konsequent in Richtung seiner Rockfans bewegt.

Jetzt wird die Geschichte aber wirklich traurig und tragisch. Im Laufe des Abends präsentiert Gary Moore drei neue Songs. Days Of Heroes und Oh Wild One treiben einem die Freudentränen in die Augen. Rockig, energisch und mit keltischem Flair knüpfen die Nummern stilistisch perfekt an "After The War" an. Qualitativ hätten sie auf dem Album lässig mitgehalten, wenngleich sie auf dem göttlichen "Wild Frontier" klar abgefallen wären. Trotzdem: Nach über zwanzig Jahren musikalischer Belanglosigkeit meldet sich Gary Moore eindrucksvoll zurück.

Ach ja, da war doch noch was: Song Nummer drei, Where are you now?. Mit den anderen neuen Stücken kann die Ballade nicht mithalten, ohne dass sie deswegen schlecht ist. Im Kontext des geplanten neuen, keltisch inspirierten Albums hätte der Track wahrscheinlich besser gewirkt.

"Live At Montreux" ermöglicht einen Blick auf Gary Moores unvollendete, musikalische Zukunftspläne. Bedauerlich, dass die konsequente Rückbesinnung auf seine Stärken Anfang des Jahres ein so jähes Ende fand.

Martin Schneider, 12.10.2011

Mein Haupt-Job als Nachrichten-Redakteur bringt es ja so mit sich, dass man häufiger negative als positive Nachrichten überbringen muss, schließlich ist die Welt, auf der wir uns bewegen, in einem desolaten Zustand (woran wir mal abgesehen von den Naturkatastrophen die Hauptschuld tragen). Leider musste ich im Rahmen dessen auch schon den Tod zweier Rock-Legenden vermelden, zum einen von Ronnie James Dio und auch von Gary Moore. Und nun erscheint posthum dieser Mitschnitt vom Montreux Jazz Festival 2010.

Es beschleicht einen schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man hier Gary Moore neue Songs ankündigen hört und man weiß, er war nie in der Lage sie so aufzunehmen, wie er es eigentlich vorgehabt hatte. Dennoch bekommt man einen Eindruck davon, dass die CD, an der er arbeitete wohl nahtlos an “Wild Frontier“ hätte anschließen können. Dabei ist es auch überraschend, dass es immerhin drei neue Songs in die Setlist an diesem Abend Mgeschafft hatten. Da ist es dann aber natürlich klar, dass dafür einige Klassiker Außen vor bleiben mussten.

Moore selber wirkte an diesem Abend etwas aufgedunsen und mitgenommen. Seine Gesangsleistung ist eher mäßig, er vergisst und verwechselt teilweise Textpassagen. Sein Spiel ist hingegen – abgesehen von ein paar kleineren Verspielern zum Beginn – typisch Moore, mit Feuer und einer Menge Attack. Dabei kommt ihm der sehr authentische Live-Sound der Aufnahme entgegen, der das Hauptaugenmerk verständlicherweise auf die Gitarre legt, aber Bass, Keyboards und Schlagzeug nie übertüncht.

“Live At Montreux“ zeigt Gary Moore und Band sehr spielfreudig. Die neuen Songs reihen sich fast nahtlos in die Phalanx der Klassiker ein und lassen die rund 100 Minuten recht schnell verfliegen. Angesichts der Tatsache, dass es sich hier um einen der letzten Auftritte des Gitarren-Helden handelt, hat “Live In Montreux“ schon jetzt musik-historischen Charakter. Der Umstand, dass man Moore hier noch mal richtig enthusiastisch rocken hört macht es umso wertvoller und wird dazu beitragen, dass dieser irische Gitarren-Gott nicht vergessen wird. RIP, Gary.

Marc Langels, 08.10.2011

Für alle Fans kam Anfang des Jahres die Nachricht von Gary Moores Tod ziemlich überraschend. Umso schöner, dass es nun auch von Eagle Vision ein adäquates Abschiedsgeschenk in Bild und Ton gibt. Wie es sich für einen ständig tourenden Musiker gehört, handelt es sich um einen Konzertmitschnitt vom legendären Montreux Jazzfestival. Letzten Sommer, also 2010 wohlgemerkt, trat der gute Gary dort auf und hinterlässt also somit ein letztes prägendes Live-Dokument.

Dass Gary einige Kilos zugelegt hatte, sah man schon auf dem 2006er "One Night In Dublin"-Konzert, aber jetzt scheint er noch fetter geworden zu sein. Puh! Da wundert's auch nicht, dass der alte Gitarrenhexer ein paar Jahre zu früh abtreten musste. Die Gefäße, das Herz, ich will's gar nicht wissen. Achtung, Warren Haynes sollte mal lieber rechtzeitig mit dem Abnehmen anfangen.

Doch wir sind hier nicht beim Gesundheitscheck, Leute, hier geht's um die Musik: Die kommt mehr oder weniger 1a daher.
Gary konzentrierte sich 2010, nachdem er fast 20 Jahre dem Blues gefrönt hatte, auf straighte und etwas härtere Rockmusik, so wie er es in den Achtzigern schon erfolgreich exerziert hatte. Wir finden auf dieser DVD natürlich die alten Hits aus den 80's, die er relativ frisch und unverbraucht präsentiert. Und man merkt, dass z.B.ein Song wie Parisienne Walkways einfach ein unvergänglicher Klassiker ist. Moore liebkost hier seine Les Paul auf köstliche Weise. Dieser ganz markante, warme Moore-Ton bleibt einzigartig.
Die neueren Songs, die, wie man hörte, für ein anstehendes Rock-Album vorgesehen waren, klingen nicht wesentlich anders als der alte Achtziger-Kram, bringen also nichts Innovatives, aber immerhin gute Laune. Die Band ist ganz gut in Form, Gary ist mit seiner Klampfe klar das absolute musikalische Zentrum, bleibt aber beim Gesang einiges schuldig, wie auch der kahlköpfige ex-UFO Keyboarder Neil Carter, der die Backing-Vocals nicht immer stimmig rüberbringt. Möglicherweise bin ich hier aber auch ein wenig überkritisch. In der Live-Situation dürfen ruhig schon mal ein paar Töne verrutschen. Was soll's?

Insgesamt macht dieses Montreux-Konzert schon eine Menge Laune. Insbesondere auch die alten Tracks im Bonusteil der DVD. Die keltisch durchwobenen Melodien aus Gary Moores Rock-Kiste haben immer noch ihren Reiz. Man darf allerdings nicht allzu häufig über Moores Abgang nachdenken, dann wird's zu wehmütig. Ein großer Gitarrist weniger. Hinschauen, genießen, Spaß haben.

Frank Ipach, 11.10.2011

Wie sich doch die Ereignisse gleichen, Phil Lynott stirbt kurz vor der geplanten THIN LIZZY Reunion und Gary Moore, als er gerade dabei ist, ein neues, irisch angehauchtes Hard Rock Album vorzubereiten, man könnte meinen, es läge ein Fluch über der grünen Insel.

Der Montreux-Gig liefert jedenfalls ein schönes Beispiel, wie es wieder hätte sein können.
Das Konzert war Bestandteil einer kleinen Festival-Tour unter dem Motto "Summer Of Rock", u. a. neben Auftritten beim Trondheim Festival, Sweden Rock oder High Voltage Festival und in guter Gesellschaft von Neil Carter (WILD HORSES/UFO), Jon Noyce (JETHRO TULL) sowie Darrin Mooney (PRIMAL SCREAM) präsentiert Gary neben einer Auswahl aus seinen Celtic Hard & Heavy Klassikern aus den 80ern sogar drei brandneue Tracks, die in die gleiche Kerbe hauen und als Vorgeschmack auf das kommende Album gedacht waren.
Die neuen Tracks können zwar mit den Klassikern nicht ganz mithalten, befanden sich aber wohl auch noch im Entwicklungsstadium und wie sie sauber produziert und wie geplant unter Mithilfe der CHIEFTAINS im Studio geklungen hätten, bleibt nun leider Spekulation, den Konzertmitschnitt adeln sie allerdings damit posthum als Garys Vermächtnis.

Der Gig erscheint sowohl als DVD wie CD, wobei leider der stärkste Song des Sets (Thunder Rising) aus unerfindlichen Gründen auf der CD fehlt, da hätte es durchaus andere Kandidaten gegeben, die man hätte weglassen können, denn was Gary hier an Furiosität abliefert, bietet kein anderer Song des Mitschnitts, aber dafür gibt es ja die DVD, die neben weiteren Tracks und Boni nicht nur deswegen für meinen Geschmack klar im Vorteil ist.

Fazit: Für Rock Enthusiasten im Allgemeinen und Gary Moore Fans im Speziellen ein absolutes must have.
R.I.P. Gary und viel Spaß in der Rock'n'Roll Heaven Allstar Band und dem Wiedersehn mit den alten Weggefährten.

Ralf Frank, 13.10.2011

Technik DVD: Tonformat: DTS, Dolby 5.1, PCM Stereo, Bildformat: 16:9, DVD 9, Sprache: Englisch

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music