Gary Moore

How Blue Can You Get

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.04.2021
Jahr: 2021
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 44:20
Produzent: Richard Digby Jones

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Plattenfirma: Provogue/Mascot


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

The Allman Brothers Band

Titel
01. I'm Tore Down
02. Steppin' Out
03. In My Dreams
04. How Blue Can You Get
 
05. Looking At Your Picture
06. Love Can Make A Fool Of You
07. Done Somebody Wrong
08. Living With The Blues
Musiker Instrument
Gary Moore Guitar, Vocals
Pete Rees Bass
Vic Martin Keyboards
Darrin Mooney Drums
Graham Walker Drums

Ein Album mit neuen alten Songs von Gary Moore und das 10 Jahre nach seinem Tod, da kann wenig schief gehen. Vor gut einem Jahr wurden wir mit „Live From London“ erfreut und nun gibt’s einen Nachschlag mit neu aufgetauchten, bisher unveröffentlichten Tracks. Die Verpackung dafür ist mit ein an selige Vinyl-Scheiben erinnerndem stilvollen Digi-Pack gut gelungen, jedoch hätte ich mir im Innenteil mehr Infos über die Songs (wie, wo, wann, warum…) gewünscht. Stattdessen wird Garys Karriere nochmal kurz nacherzählt. Das ist wirklich Eulen nach Athen getragen, denn ein jeder Blues-Interessierte weiß um die Verdienste des Iren und wo dieser jeweils einzuordnen ist.

Wo er die Töne auf dem Griffbrett einzuordnen hatte, das wusste der in Blues, Rock und Jazz bewanderte Moore besser als die meisten anderen. Und damit man das nicht überhört, schmeißt er meist noch ein paar zusätzliche Briketts ins Feuer. Entsprechend lodert’s beim Klassiker I’m Tore Down auch recht bald feurig auf. Pete Rees legt den gewohnt soliden Bass-Rhythmus darunter und der ebenso bewährte Vic Martin sorgt für die Zwischenakzente, während sich der Chef in gut sechs Minuten gepflegt nach oben schaukelt. Ja, das kennt man: Wo bei anderen das Ende der Fahnenstange erreicht war, da gab Moore nochmal richtig Gas. Live artete das auch mal aus, aber ein Erlebnis war es immer. So auch hier im Studio.

Und entsprechend geht er auch in Steppin‘ Out an die Arbeit. Dass dies ein Instrumental ist, fällt einem fast nicht auf. Ersten hatte Gary ohnehin immer längere Soloparts und zweitens, bleibt’s ja auch so spannend. Immer wieder herrlich, die typischen, kreischenden Töne, die er aus seinem Gitarrenhals herauswindet. In My Dreams hat vielleicht nicht ganz die Klasse von Still Got The Blues, aber als nahe Verwandte von dem Evergreen geht es absolut durch und da es bei Moore keine halben Sachen gab, legt er auch hier seine ganze Seele rein.

Besonders gut gefällt er mir im Titelsong, wenn er zwar mit reduzierter Lautstärke/Verzerrung spielt und seine Licks dosierter einsetzt, aber umso mehr sein hervorragendes Feeling beweist. Sowohl bei Gesang, als auch beim Gitarrenspiel. Hat so ein bisschen ZEP-Flair. Während das folgende Looking At You Picture an ZZ TOP erinnert. Nicht nur wegen Garys leicht knurrigem Gesang, sondern natürlich auch wegen des Texas-Boogies dahinter. Die zweite Ballade ist Love Can Make A Fool Of You. So authentisch wie er bei dieser Art Songs immer klingt, könnte man vermuten, Gary Moore hatte im Leben nicht viel Glück in seinen Beziehungen. Oder wurde zumindest häufig enttäuscht. Nun, das wurden auch andere, aber wenige konnten das so in hochemotionale Songs extrahieren und das mit Stimme und Gitarre gleichermaßen ausdrücken.

So ganz allein kann nicht einmal ein Gary Moore die ALLMAN BROTHERS BAND ersetzen, aber seine Fassung von Done Somebody Wrong, inkl. stilgerechter Slide-Guitar, lässt zumindest über die Laufzeit dieses Titels nichts vermissen. Sehr schöne Gregg-Hammond Vic Martin, der auch Living With The Blues – klingt irgendwie nach Lebensmotto von Moore – perfekt bettet, sodass sich Gary Moore ganz auf seinen emotionalen Vortrag konzentrieren kann. Erinnert mich auch etwas an Walter Trout, wobei, für mich, Gary einfach mehr Feeling in so eine Nummer legen konnte und ohne übertriebene Gewaltausbrüche die Spannung ganz oben hält.

Acht Lieder kommen einem relativ kurz vor, aber nachdem jede Sekunde, man möchte sagen, jede Note, hier von besonderer Güte ist und man letztlich doch auf LP-Spielzeit kommt, ist man nicht nur als Fan bestens versorgt. Einmal mehr vermisst man diesen außergewöhnlichen Musiker.

 

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