Titel |
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01. Die Sterne leuchten weiter |
02. Im Dunkeln übers Wasser geh'n |
03. Alles klar |
04. Kleiner Junge |
05. Wir wollten wissen, wo unser Stern steht |
06. Bitte wärm nochmal meine Hände |
07. Kleines Licht |
08. Jetzt und hier |
09. Bring mir lieber noch ein Bier |
10. Der Schneemann und die Sonne |
11. Der Fluss |
12. Da war er wieder dieser Augenblick |
Musiker | Instrument |
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Rudi Gall | Gesang, Gitarren, Synthesizer, Banjo |
Nadine Fingerhut | Gesang |
Michael 'Big Daddy' Strohm | Bass |
Guido Bleckmann | Fretless Bass |
Volker Kamp | Bass |
OG Breuer | Schlagzeug, Percussion |
Matthias Knorr | Schlagzeug |
Sascha Kühn | Klavier, Fender Rhodes, Synthesizer, Akkordeon |
Martin Hötte | E-Gitarre |
Jürgen Müller | E-Gitarre |
Michael Mathews | Klavier, Synthesizer |
Olaf Krüger | Trompete |
Cathrin Groth | Saxofon |
Daniel Sok | Synthesizer |
Stefan Stoppok | E-Gitarre |
Linda Mathews | Begleitgesang |
B. Deutung | Cello |
Bernd Winterschladen | Saxofon |
Bruno Selekovic | Synthesizer |
Das Leben ist erfüllt von der großen Sehnsucht und ständigen Suche nach Glück und Zufriedenheit. Immer und immer wieder müssen wir jedoch mit Entäuschungen umgehen. Dieser kniffelige Balanceakt zwischen Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, erfordert jede Menge Kraft und einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn. Ansonsten stürzt man in eine ungewisse Tiefe, ganz egal zu welcher Seite.
Da trifft es sich doch ganz gut, dass sich das Duisburger Urgestein Rudi Gall mit seiner neuen Sangespartnerin Nadine Fingerhut aufgemacht hat, die Wolken vom Himmel zu vertreiben, um uns in Form von zwölf erlesenen Liedern ein schönes Dutzend Hoffnungsfunken zu schicken. Nennen wir das neue Gall/Fingerhut Projekt einfach Popmusik auf hohem Niveau. Mit dem eng umzirkelten Genre Liedermacher oder Singer-Songwriter würde man der Vielfalt dieser Platte kaum gerecht werden.
"Im Dunkeln übers Wasser geh'n" wird geprägt von diesem ständigen Wechsel zwischen Zuversicht und Aussichtslosigkeit, tröstlicher Erkenntnis und völliger Ratlosigkeit. Gall spielt in seinen Liedern mit großen Bildern und schafft ein flächiges Panorama, in dem man sich verlieren kann, doch am Ende mit einem erleichterndem Seufzer wiederfindet, weil die Sterne am Horizont doch hell genug leuchten und das schlingernde Schiff am Ende des Tages doch einen sicheren Hafen findet. Vieles klingt melancholisch und balladesk, manches rockig und im wahrsten Wortsinne beswingt, einiges betrübt und manch anderes wieder heiter und ironisch.
Gall und Fingerhuts Stimmen passen gut zueinander, umgarnen sich, ergänzen sich und tragen ihre Absichten glaubhaft und ohne aufgesetzten Schmus sicher über das Wellental der Gefühle. Eingerahmt und begleitet von der kongenialen Tastenarbeit des fabelhaften Sascha Kühn (u.a. Birth Control), der mit seinem sensiblen Gespür für die schwarzweißen Tasten das Album maßgeblich prägt. Alte Duisburger Bekannte wie Big Daddy Strohm (Bass), Martin Hötte (Gitarre) und Guido Bleckmann (Bass) sorgen für fundiertes musikalisches Lokalkolorit, während der Gastbeitrag des allseits bekannten Stefan Stoppok für ein bisschen Star-Appeal sorgt.
Doch im Grunde ist die Mannschaft hier der Star. Alles greift gar wunderbar ineinander und gerät zu einem Album allererster Kajüte, das zum großen Songfinale Käpt'n Gall und seine Adjutantin Nadine Fingerhut mit folgenden Worten in die wohl verdiente Ruhe schickt: "Da war er wieder dieser Augenblick, wenn im Feuer des Leuchtturms sich Wellen lieben. Die Segel entspannt leise im Winde treiben und die Planken sich zärtlich am Salzwasser reiben".