Galahad

Battle Scars

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.07.2012
Jahr: 2012
Stil: Progressive Rock

Links:

Galahad Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Galahad
Battle Scars, Avalon Records, 2012
Stuart NicholsonGesang
Roy KeyworthGitarre
Dean BakerKeyboards
Neil PepperBass, Gitarre & Keyboards
Dean BakerSchlagzeug
Produziert von: Karl Groom Länge: 57 Min 44 Sek Medium: CD
01. Battle Scars05. Suspended Animation
02. Reach For The Sun06. Beyond Barbed Wire
03. Singularity07. Seize The Day
04. Bitter And Twisted08. Sleepers 2012 (Bonus Track)

Erstmals erschienen GALAHAD im Jahr 2007 so richtig auf meinem Schirm mit ihrem Album “Empires Never Last“. Zuvor hatte ich den Namen immer mal wieder vernommen - als eine Band, die man angeblich als MARILLION-Fan unbedingt auch mal gehört haben sollte - und ich hatte auch mal der Musik gelauscht, aber ohne dass mich diese aber hätte begeistern können (schlecht fand ich sie deswegen aber auch nicht). Das änderte sich wie gesagt vor fünf Jahren und seitdem wartete ich auf ein neues Album der Briten.

Nun liegt “Battle Scars“ endlich vor und das ist ein durchaus trauriger Moment. Denn nach den Aufnahmen zu diesem Album erlag der langjährige Bassist und einer der Hauptkomponisten der Band, Neil Pepper, einem Krebsleiden. Somit ist “Battle Scars“ ein musikalischer Nachlass - eine Art musikalischer Nachruf, ein Requiem – für Pepper. Dieser ist hier noch einmal sowohl als Co-Autor von vier Stücken und Alleinkomponist von drei Tracks (Singularity, Beyond The Barbed Wire und Suspended Animation) sehr prominent vertreten.

Dabei setzen GALAHAD auf “Battle Scars“ konsequent den Weg des Vorgängers fort. Die Band hat sich schon immer durch die Suche nach neuen Sounds ausgezeichnet und bleibt dieser Linie hier weiter treu. So hat eine gewisse „Neue Härte“ Einzug gehalten im Neo-Prog der Briten. Nirgendwo ist das deutlicher als auf Bitter And Twisted, das durchaus leichte RAMMSTEIN-Anleihen im Sound und im Riff aufweist.

Das passt durchaus gut zum ohnehin schon immer leicht düsteren Sound der Band. Hier wird das Ganze noch ergänzt und angereichert durch eine Mischung aus (vermutlich gesampelten) Orchesterparts, dezenten Trance-Elementen, sowie Synthie-Bässen und elektronischen Spielereien. Diese Sound-Elemente verweben GALAHAD auf “Battle Scars“ zu wahrlich erhabenen Arrangements und überraschend eingängigen Songs. Dabei verzichtet die Band weitestgehend auf Soli – egal ob Keyboards oder Gitarren. Auch das ist eine deutliche Distanzierung von den vergangenen Neo-Prog-Tagen.

Anspieltipps sind dabei das vielschichtige, verschachtelte und fast schon verwirrende Seize The Day, das man eigentlich erst nach multiplen Ohr-Durchläufen richtig durchdringen und einordnen kann, die fast schon klassischen Prog-Songs Singularity und Beyond Barbed Wire sowie das Remake des atmosphärischen und spannenden Klassikers Sleepers, das hier besser und packender klingt als auf dem “Sleepers“-Album.

“Battle Scars“ punktet zudem mit seinem modernen, druckvollen Sound, für den einmal mehr Karl Groom (THRESHOLD, PENDRAGON, DRAGONFORCE und YES) verantwortlich zeichnet. Dabei wirkt mir das Ganze manchmal etwas zu steril und mit zu wenig Freiheiten für Feeling und Groove. Das wird besonders deutlich in der Schlagzeugproduktion, die fast schon mechanisch wirkt. Zudem fallen die meisten Stücke rhythmisch betrachtet eher gradlinig aus. Die Band setzt eher auf große, ausladende Melodien und die Gesamtanmutung der Songs als auf filigrane Spielereien.

Natürlich gibt es auch Kritikpunkte an dem Album. Da wären zum einen die allzu offensichtlichen Parallelen zu anderen Prog-Rock-Bands wie etwa PENDRAGON, PALLAS oder IQ. Zum anderen ist nicht jede musikalische Idee zwingend umgesetzt oder auch mal auf ihre Funktionalität hinterfragt (so zum Beispiel mancher Sound-Effekt oder aber die schier endlose Wiederholung des „Battle Scars“-Refrains – etwas, was mich auch bei IRON MAIDEN manchmal zur Verzweiflung treibt). Aber am Ende überwiegen eindeutig die positiven Eindrücke.

Nun bleibt erneut abzuwarten, wie es mit GALAHAD ohne Pepper weitergehen wird. “Battle Scars“ ist aber ein rundum gelungenes Album, das noch einmal die Stärken der Band überdeutlich aufzeigt. GALAHAD ist es gelungen nach “Empires Never Last“ ein ähnlich starkes Werk nachzuschieben, womit sie ihren Anspruch auf a) mehr Aufmerksamkeit und b) mehr Anerkennung unterstreichen. Es bleibt zu hoffen, dass dies nicht das letzte Lebenszeichen der Band war.

Marc Langels, 02.07.2012

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music