Fury

Fury

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.09.2002
Jahr: 2002

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Fury Homepage



Redakteur(e):

Martin Schneider


Fury
Fury, Escape Music, 2002
Chris ComelyVocals
Brett AnthonyGuitars
Buffy RudeGuitars
David ValentineBass
Bobby MacDrums
Produziert von: Dale Penner & Larry Gillstrom Länge: 51 Min 19 Sek Medium: CD
1. No for an answer7. Fire
2. Trouble8. Hang 'em high
3. Love9. Up in flames
4. Higher ground10. 10.000 girls
5. Shouldn't I be (Lying in your arms)11. Eternal flame
6. Love's ammunitionHidden Track: Eat your heart out

1993 entschloss sich die damalige Plattenfirma von FURY angesichts der grasierenden Grunge- und Alternative-Epedemie vorliegendes Album nicht zu veröffentlichen.

Jetzt, neun Jahre später, ist natürlich alles vollkommen anders. JOURNEY füllen problemlos die größten Stadien Europas, das kommende AXE-Album hat alleine durch die Vorbestellungen bereits Doppelplatin sicher und seit Wochen blockieren CINDERELLA, REO SPEEDWAGON und CONEY HATCH die Spitzenplätze der Albumcharts. Beste Voraussetzungen also auch für FURY um endlich den verdienten Erfolg einzufordern.

Genug der Ironie! Zurück in die Wirklichkeit und zu den Fakten.

Selbst 1993 wäre das Debüt der Kanadier vor allem ein Fall für Nostalgiker gewesen. Die Band ist abgrundtief im melodischen Heavyrock verwurzelt, wie er in den Achtzigern groß angesagt war.

Der Opener I Don't take no for an answer erinnert stark an die Anfangstage von BON JOVI und hätte auch auf deren Debüt oder "7800 Fahrenheit" eine gute Figur abgegeben. Vornehmlich orientiert man sich aber eher an Bands wie AUTOGRAPH oder BLACK'N'BLUE und würzt die Songs mit einer Prise Sleaze.

Das ist ja ganz nett, aber nicht wirklich weltbewegend. FURY fehlen die ganz großen Songs, die unverzichtbaren Hits, ohne die eine Melodic Rock-Scheibe dieser Gewichtsklasse sehr schnell zu einer reichlich faden Angelegenheit wird.

Das schon erwähnte I Don't take no for an answer fällt noch am ehesten in diese Kategorie. Ansprechend auch das stark an DEF LEPPARDs Bringing on the heartbreak angelehnte Hang 'em high. Dazu kommen noch zwei, drei ganz nette Tracks wie Love, bei dem der Schönling aus New Jersey nochmal grüßen lässt, Higher ground, einer tiefen Verbeugung vor GIANT und das dramatische Fire. Der Rest des Materials ist weitestgehend nur biederer Durchschnitt.

Leider haben sich aber zu allem Überfluss auch noch zwei Totalausfälle aufs Album gemogelt. Shouldn't I be (lying in your arms)? Angesichts einer so flachen und substanzlosen Ballade erübrigt sich die Antwort. Die Angebetete muss schon furchtbar taub und/oder debil sein um auf diesen peinlichen Versuch eines Schenkelspreizers hereinzufallen.

Den Vogel schießt aber Eternal flame ab. Der Song ist so schlecht, dass er schon wieder das Zeug zum Kult hat.
Stellt euch ein belangloses Akustikgeklimper im Stile von MR. BIGs To be with you vor. Dazu kommt ein gröhlender Gospelchor, wie ihn schon FOREIGNER einsetzten um I want to know what love is zu verhunzen. Dann winselt Chris Conely als ob der ganze Stolz seiner Männlichkeit gerade Bekanntschaft mit zwei sich treffenden Backsteinen gemacht hätte. Nach ein paar Minuten heißer Luft reißt einen dann der Hidden-Track Eat your heart out wieder in einen halbwegs stabilen Gemütszustand zurück, nachdem man sich abwechselnd von Lach- und Weinkrämpfen geschüttelt auf dem Boden gewälzt hat.

So hinterlässt das Album einen sehr zwiespältigen Gesamteindruck.
Schon zu den Hochzeiten des Melodic Rock wären FURY damit nur unter 'ferner liefen' gelandet.
Für Sammelwütige und totale Genrefans.

Martin Schneider, 16.09.2002

 

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