Fromuz Quartus Artifactus, 10t Records, 2011 |
Igor Elizov | Keyboards & Piano | |||
Al Khalmurzaev | Keyboards, Synthesizer, Guitar & Flute | |||
Vitaly Popeloff | Guitar & Vocals | |||
Ali Izmailov | Drums & Percusiion | |||
Sur'at Kasimov | Fretless Bass | |||
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CD1: | 04. Perfect Place | |||
01. Stone Salad | 05. Parallels | |||
02. Familiarization Results | ||||
03. Harry Heller Theater | ||||
CD 2: | ||||
06. Influence Of Time | 08. Desert Circle | |||
07. Crashmind | 09. Babylon Dreams | |||
Hurra, endlich ein Länderpunkt für Usbekistan! Aber das vorliegende DVD/DoCD-Paket hat mehr als nur Exotik zu bieten. Denn die dort beheimatete Prog-Formation mit dem mäßig fantasievollen Namen FROMUZ (eigentlich “from.uz“ geschrieben, also quasi “aus Usbekistan“) hat die besten Songs ihrer bisherigen Bandhistorie, die drei Veröffentlichungen umfasst, live eingespielt und konserviert. Aber nicht einfach so, sondern in einer gewissermaßen kammermusikalischen Version – und das gibt der ganzen Sache erst den richtigen Kick.
Ich kenne zwar die früheren Releases der Truppe nicht, aber dieser praktisch akustische Kammer-Jazz-Prog (nur Bass und Keyboards stehen unter Strom) hat doch wirklich ihren Reiz. Überwiegend instrumental wird gegroovt und gefrickelt, dass es nur so eine Art ist, ohne sinnfreie Akrobatik abzuliefern. Denn gerade durch die Reduktion der Arrangements werden diese richtiggehend warm und organisch. Die klassische Ausbildung der Musiker, insbesondere von Elizov und Khalmurzaev schimmert immer wieder durch (man höre nur die “Bolero“-Zitate in Stone Salad) und sorgt für ein entspanntes und dennoch anspruchsvolles Hörvergnügen.
Da die Setlist der CDs und der DVD identisch ist, besteht der Mehrwert der DVD im wesentlichen darin, dass man nachvollziehen kann, dass die Musiker dies wirklich live ohne Netz und doppelten Boden eingespielt haben. Schön ist dabei, dass die Bildführung auf schnelle Schnitte verzichtet und das Geschehen in ruhigen Einstellungen einfängt. Das passt ja auch besser zur Musik als zuckende Stroboskope. Entsprechend ist das Publikum auch eher andächtig als enthusiastisch. Insgesamt ein echter Tipp für Anhänger von leicht folkigem, von Klassik und Jazz inspiriertem Kammer-Prog instrumentaler Machart, sprich für alle Musikliebhaber mit offenen Ohren.