Frequency Drift Over, Gentle Art Of Music, 2014 |
Andreas Hack | Guitar, Bass & Keyboards | |||
Isa Fallenbacher | Vocals | |||
Nerissa Schwarz | Harp | |||
Christian Hack | Guitar, Bass, Duclar, Flute & Wavedrum | |||
Tino Schmidt | Bass | |||
Sibylle Fritz | Cello | |||
Ulrike Reichel | Violin & Viola | |||
Jasper Jöris | Gemshorn & Marimba | |||
Gäste: | ||||
Agathe Labus | Vocals (Tracks 3 & 10) | |||
Martin Schnella | Guitar | |||
Steve Hohenberger | Guitar | |||
Phil Paul Rissettio | Drums | |||
Kalle Wallner | Bass | |||
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01. Run | 07. Wave | |||
02. Once | 08. Wander | |||
03. Adrift | 09. Driven | |||
04. Them | 10. Release | |||
05. Sagittarius A | 11. Memory | |||
06. Suspended | 12. Disappeared | |||
“Over“ ist das fünfte Album der Bayreuther Formation FREQUENCY DRIFT, aber vorbei ist da hoffentlich noch gar nichts – im Gegenteil, mit diesem Album könnte es für die Band erst so richtig losgehen. Denn hier werden betörend schöne Art Rock Passagen (Once) mit sphärischen Klänge (tolles Harfenspiel von Nerissa Schwarz), Elementen aus Weltmusik und Folk, Klassik und Prog verbunden, als ob es das einfachste der Welt wäre. Instrumente wie Gemshorn und Duclar sorgen weder für einen übertriebenen Mittelaltertouch noch betteln sie um einen Exotenbonus, sondern fügen sich ganz selbstverständlich ins große Ganze ein.
Gesanglich gab es einen Besetzungswechsel (vielleicht war das “Over“ auf die bisherige Sängerin Antje Auer gemünzt), und der ist mit Isa Fallenbacher und der im Jazz beheimateten Gastvokalistin Agathe Labus sehr überzeugend ausgefallen. Der elfenartige Gesang speziell von Fallenbacher passt perfekt zu dieser Musik, die den Hörer in einen dichtbewachsenen Zauberwald zu entführen scheint, in dem es jede Menge wundersamer Dinge zu entdecken gilt. Dabei ist festzuhalten, dass natürlich auch die rockige Seite zu ihrem Recht kommt. Mit Unterstützung der Kollegen von RPWL, Kalle Wallner, Yogi Lang (der in der Produktion mithalf) und Phil Paul Rissettio (der ex-RPWL Schlagzeuger) wird dafür gesorgt, dass es nicht zu zuckrig wird und in Sachen Dynamik alles im grünen Bereich verläuft.
Eigentlich muss man aus dem in sich geschlossenen, stimmigen Album keine Song hervorheben, aber exemplarisch erwähnt sei doch das längste, zehnminütige Stück Memory, bei dem man die Stärken der band wie im Brennglas betrachten kann: ruhige, entspannte Passagen mit viel versöhnlichem Harfenklang wechseln sich mit komplexeren, zupackenderen, instrumentalen Ausflügen ab und bilden dennoch ein in sich schlüssiges Gesamtbild. Das neue Album von FREQUENCY DRIFT ist mehr als gelungen und daher allen Artrock Liebhabern, die zum Beispiel auch die Werk von POOR GENETIC MATERIAL im Schrank stehen haben, nachdrücklich zu empfehlen. Ein Hörgenuss für alle Sinne, Kopfkino inklusive.