French Kicks

The Trial Of The Century

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.11.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


French Kicks
The Trial Of The Century,Eat Sleep Records, 2004
Nick Stumpf Vocals, Keyboards & Drums
Josh WiseKeyboards, Guitar & Backing Vocals
Matt StinchcombGuitar & Keyboards
Lawrence StumpfBass
Produziert von: Doug Boehm & French Kicks Länge: 42 Min 44 Sek Medium: CD
1. One More Time7. Following Waves
2. Don't Thank Me8. You Could Not Decide
3. The Trial Of The Century9. Yes I Guess
4. Oh Fine10. Only So Long
5. The Falls11. Better Time
6. Was It A Crime

Ehrlich gesagt waren mir die Jungs von FRENCH KICKS aus Washington DC bisher noch nicht so richtig aufgefallen. Insofern bin ich gespannt, was mit ihrem neuen Release "The Trial Of The Century" auf mich zukommen wird, nachdem Kritiken über die Band reichlich schwammig zwischen Garagen-Sounds, Independent Pop und Post-Punk herumpendeln.

Schon der Opener One More Time weist grob die Richtung: Etwas nervöser Brit Pop mit großer Vorliebe für 80er Keyboard-Sounds und wehmütigem Gesang.
Bei dem folgenden Don't Thank Me kommt noch eine weitere Komponente hinzu, die praktisch das gesamte Album anreichert: Zarte fernöstliche Reminiszenzen, die mit dem, wie hier tanzbaren, Synthie Pop eine recht reizvolle Verbindung eingehen. Trotzdem bin ich bisher noch ziemlich unentschlossen, was ich mit den FRENCH KICKS anfangen soll und ob am Ende der Daumen nach unten oder oben zeigen wird.
Also weiter: Das Titelstück The Trial Of The Century gerät ziemlich dramatisch, der Indie Pop wird hier reichlich dumpfbassig unterlegt. Sehr gelungen ist dann Oh Fine, bei dem ein lässiger Groove in geradezu hymnisch beseelten Brit Pop mündet. Das etwas trashige The Falls überrascht zunächst mit einem beinahe rockigen Riff, um dann zu einem recht sperrigen Indie-Dance-Song zu mutieren.

Relativ kalt lässt mich Was It A Crime, bei dem über einem stumpfsinnigen (haha, Wortspiel mit dem Sänger und dem Bassisten) Rhythmus recht eigenartige, aber irgendwie farblose Sounds gelegt werden. Auch Following Waves irrlichtert nach vielversprechend treibendem Beginn, bei dem das Piano regelrecht perlt, doch einigermaßen ziellos umher.
Nach dem doch recht simplen You Could Not Decide und dem irgendwie stolprigen, mit einer U 2-Gedächtnis-Gitarre versehenen Yes I Guess sehe ich schon recht schwarz für das Fazit, doch dann geschieht ein kleines Wunder: Die beiden letzten Songs entpuppen sich als absoulte Perlen und vermögen das Eisen geradezu spektakulär aus dem Feuer zu reißen.
Bei Only So Long nehmen sich die FRENCH KICKS viel Zeit, den wunderschönen, zerbrechlichen, irgendwo im Brit Pop Kosmos zwischen COLDPLAY und RADIOHEAD schwebenden Song zu entwickeln. Dabei setzen die immer wieder leicht gegen den Strich gebürsteten Drums und das Piano, neben der eindringlichen, manchmal etwas an Paulchen McCartney erinnernde Stimme von Nick Stumpf die Akzente.
Mit Better Time gelingt dann ein wirklich überragender Schlußpunkt, wobei ein angedeuteter Dancefloor-Rhythmus von einem melancholischen Pop-Piano unterlaufen wird und die Nummer in einen soulgetränkten Synthiepopsong überführt.

Also auf der Zielgeraden das Rennen noch herausgerissen und am Ende knapp nach Hause gebracht. Die FRENCH KICKS sind eine interessante amerikanische Alternative zu den jungen britischen, manchmal etwas zu sehr gehypten Himmelsstürmern wie KEANE, EMBRACE oder PAVEMENT.

Ralf Stierlen, 24.11.2004

 

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