Freddie Mercury

Mercury in München - Seine besten Jahre

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 11.10.2021
Stil: Rock
Autor: Nicola Bardola
Seitenzahl: 432
ISBN: 978-3-453-27352-8
Preis: 24,00 EUR

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Verlag: Heyne Hardcore


Redakteur(e):

Epi Schmidt


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“Seine besten Jahre“ ist dieses Buch untertitelt. Wird da eine lokale Episode im Leben von Freddie Mercury nicht doch etwas übertrieben und zu etwas hochstilisiert, was jetzt gar nicht soo maßgeblich war? Schließlich wurde doch diese “Mercury in München“-Zeit in nahezu allen Publikationen und Filmen mehr oder weniger nur als Randnotiz mitgeführt. Oder nicht?

Nun, den in Sansibar geborenen Farrokh Bulsara können wir dazu nicht mehr befragen und die ihm so nahestehende Barbara Valentin ist schon fast 20 Jahre tot. Ebenso der langjährige Freund und Partner Winnie Kirchberger. Wie so viele aus jenen lange sorgenfreien Tagen.

 

Nicola Bardola, der unlängst mit einer aufschlussreichen Ringo Starr-Biografie geglänzt hat, ging bei seinem neuesten Werk wieder sehr akribisch zur Werke und fördert hier etliches an Indizien und Tatsachen in Form von Zeitzeugen zu Tage. Dass mittlerweile ein Asteroid auf den Namen “17473 FREDDIE MERURY“ getauft wurde, ist da in der Tat nur eine Randnotiz.

Tatsache ist, dass die Musicland Studios in München zwischen 1979 und 1985 das musikalische Zentrum von QUEEN waren. Eigenes Studio in Montreux und jedes Studio der Welt zur Auswahl hin oder her, im wahrsten Sinne des Wortes: Hier spielte die Musik!

 

Im Studio, durch eine musikalische Partnerschaft mit dem legendären “Mack“ (in jenen Tagen "der fünfte QUEEN"), die auch eine Freundschaft wurde, und außerhalb davon durch die Partnerschaft mit Barbara Valentin, die bestens vernetzt in der Party- und Gay-Szene der bayrischen Landeshauptstadt war. Und auch Brain May hatte eine gewisse Zeit eine Liebschaft in München, die dem sensiblen und zur Depression neigenden Gitarristen auch zu schaffen machte. Freddie hingegen, das springt fast aus jeder Seite, genoss München. Hier konnte er ausgehen, ohne dass die Menschen großartig Notiz von ihm nahmen. Die ein oder andere kannte ihn gar als “Freddie“, ohne sich das Mercury hinzuzureimen.

 

So unternehmen wir zusammen mit dem Autor hier eine Reise, sowohl durch Zeit, als auch durch Raum. Denn wir besuchen die Locations die damals wichtig waren und von denen die ein oder andere sogar überdauert hat. Wenn auch vielleicht unter anderem Namen. Für Manches kann der letzte Beweis nicht erbracht werden, aber vielleicht hat sich Freddie beim Beginn von Bohemian Rhapsody was bei Billy Powell von LYNYRD SKYNYRD abgeschaut? Vielleicht ist im Freddie Mercury Solo-Song New York nicht die Stadt, sondern (auch) der Club in München gemeint?

 

Tatsache ist auch, dass der eigentlich recht schüchterne Freddie in der Umgebung des Glockenbachviertels auftaute und zu großer Form auflief. Wenn Party angesagt war, dann war nichts zu teuer und nichts unmöglich. Die legendäre “Schwarz/Weiß-Feier“ zu seinem 39. Geburtstag spricht hier Bände. Allerdings, so penibel, wie der Sänger bei seiner und der Planung solcher Festivitäten war, so oberflächlich konnte er auch sein wenn er zwar von seinen Liebhabern Treue einforderte, es selbst damit aber nicht so genau nahm und entsprechend auch die Gefahr von AIDS verdrängte, was ihm letztlich zum Verhängnis wurde.

 

Bardola führt uns durch diese damalige Welt auch mit ausgesuchten Bildern und anhand von Straßenkarten, auf denen die Orte markiert sind, von denen im Buch erzählt wird. Das ein oder andere Bild im Buch hätte ich mir größer gewünscht, bzw. muss man unter Umständen auch mal zur Lupe greifen. Die “Lupe“ des Autors bringt uns wiederum die Entstehung von etlichen Liedern aus dieser Phase der Band nahe und erweist sich oft als aufschlussreich. Wie auch bezüglich der Aktivitäten und Aussagen einiger CSU-Politiker in den 80er Jahren (Gauweiler, Seehofer....).

 

Selbst wer nicht der beinharte Mercury-/QUEEN-Fan ist, erfährt hier eine ganze Menge über die Geschichte Münchens und der Rockmusik und es wird wohl zu recht moniert, dass jene Jahre in dem Kinofilm “Bohemian Rhapsody“ eher negativ und nebensächlich beleuchtet werden. Wer Zweifel hat, der wird wohl spätestens nach der Lektüre dieses Buches zur Überzeugung kommen, dass es für Freddie “Seine besten Jahre“ waren.

 

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