Titel |
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01. Blues On My Radio |
02. I'd Rather Be Alone |
03. I've Got To Use My Imagination |
04. Mother Earth |
05. Remants |
06. Juliette |
07. Same For You And Me |
08. Tend To It |
09. Racing With The Cops |
10. Way Past Midnight |
11. Where Eagles Die |
12. Basketful Of Blues |
Musiker | Instrument |
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Fred Chepallier | Lead & Backing Vocals, Rhythm, Lead & Slide Guitar |
Guillaume Destarac | Drums & Percussion |
Christophe Garreau | Bass & Upright Bass |
Patrick Baldran | Rhythm Guitar |
Michel Gaucher | Alto & Tenor Saxophone |
Pierre D'Angelo | Baritone Saxophone |
Eric Mula | Trumpet |
Für einen Blueser ist Fred Chappellier mit knapp 56 Jahren noch nicht besonders alt, aber hat sich natürlich seine Sporen bereits verdient. Vor zwei Jahren erschien seine Retrospektive „25 Years On The Road“, die zur Hälfte aus Live-Aufnahmen bestand. Wie es sich für einen Vollblut-Musiker gehört, steht er ohnehin gern auf der Bühne und entsprechend gibt es bereits einige Live-Alben von ihm. Zusammen mit Billy Price, als B.T.C. Blues Revue, mit Neal Black und Nico Wayne Toussaint zusammen, oder einfach unter seiner eigenen Regie. Zu seinen Einflüssen und Vorbildern gehört Roy Buchanan und zusammen mit einigen “Friends“ spielte er zu dessen Ehren 2007 ein Tribute-Album ein.
Sein neuestes Album entstand natürlich den Zeiten gemäß im Studio und wen man sich die Covergestaltung ansieht, kann man schon erahnen, in welche Richtung es bei dem Franzosen geht. Neben Blues ist das auch einiges an R&B und Soul im Spiel. Dann und wann auch leicht angejazzt. Die Szenerie wirkt ja auch wie irgendwo in New Orleans oder im nächtlichen Harlem eingefangen. Und so cool groovt auch gleich der Blues On My Radio aus den Speakern. Schmissige Bläsersätze liefern den Gegenpart zu Chapelliers Gitarren-Licks und die Rhythmus-Abteilung sorgt für den Swing um in die Samstagnacht einzusteigen. Oder wann immer ihr unterwegs sein wollt. Sein relativ trockener, direkter Gitarrensound gefällt mir gut und setzt sich auch in diesem satten Sound gut durch.
Für die Effekte im Gitarrensound ist offensichtlich eher sein Rhythmus-Gitarrist zuständig, wie in dem munteren I'd Rather Be Alone zu hören ist. Hat dann so ein bisschen was von einer Hammond-Orgel und wieder sorgen die Bläser für den Schub auf dem Chapellier locker dahingleitet. Was beim ersten Hören vielleicht an einem vorbeigleitet, entfaltet sich nach mehreren Durchgängen umso deutlicher. Die hervorragende Schlagzeug-Arbeit von Guillaume Destarac etwa. Oder der soul-haltige Gesang Chapelliers, wie in I've Got To Use My Imagination, einer feinen Midtempo-Blues-Ballade. Und wer es schwungvoller braucht, der sollte bei dem treibenden Boogie von Mother Earth reinhören, oder dem erdigen Blues Rock von Same For You And Me, mit leichten Southern Rock-Wurzeln.
Wer sich mehr auf die instrumentalen Fähigkeiten konzentrieren will, nimmt sich die Instrumentalstücke Juliette und Racing With The Cops vor. Das ein eher am traditionellen Blues angelehnt, das andere deutlich abgefahrener und schon fast in Fusion übergehend. Da lässt er mal beeindruckend die Zügel schießen. Und auch bei Way Past Midnight sind die Grenzen fließend. Recht funky und mit einem jazzigen Ansatz. Bei Where Eagles Die kommt einem sogar SANTANA in den Sinn, sich mit dieser Basis sicher auch sehr wohl fühlen dürfte. Den Basketful Of Blues stellt er uns, zu stimmungsvoller Piano-Musik, dann zum Schluss noch neben dir Treppe und streut noch ein paar passende Blue-Notes darüber. Wer auf gute Bluesgitarren-Sounds, ansprechende Rhythmen und Künstler wie Robert Cray oder die genannten Kollegen steht, darf hier ruhig mal reinhören.