Freak Kitchen Organic, Replica Records, 2005 |
Matthias IA Eklundh | Vocals, Keyboards & Guitar | |||
Björn Fryklund | Drums & Percussion | |||
Christer Ørtefors | Bass & Backing Vocals | |||
Bumblefoot | Guitar & Vocals (Speak When Spoken To) | |||
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1. Speak When Spoken To | 7. Becky | |||
2. The Rights To You | 8. Independent Way Of Live | |||
3. Look Bored | 9. Heal Me | |||
4. Chest Pain Waltz | 10. Infidelity Ghost | |||
5. Mussolini Mind | 11. Sob Story | |||
6. Guilt Trip | 12. Breathe | |||
Das schwedische Trio um Mastermind Mathias IA Eklundh (ehemals MERCYFUL FATE) verbindet auf "Organic" anspruchsvolle Frickeleien mit mächtigen groovigen Riffs zu einer ganz eigenen, ungeheuer anregenden Mischung, die man eigentlich in Bruchstücken schon tausendmal gehört hat, die aber, so wie sie hier aus den Boxen tönt, frisch, unverbraucht und unverkrampft wirkt.
Genial schon beim Opener Speak When Spoken To, mit seinen treibenden Hooks, die Kollaboration mit einem anderen unkonventionellen Gitarrero, dem New Yorker Bumblefoot. Einmal gehört, kriegt man diesen klasse Song so schnell nicht mehr aus dem Kopf heraus.
Auf Anhieb packende Riffs wie bei Chest Pain Waltz oder Infidelity Ghost werden in druckvoll knackigen Dreiminütern dargeboten und immer wieder gewürzt von geradezu artistischer Gitarrenarbeit (Guilt Trip oder das famose Becky).
Das atemberaubende, technisch profunde Spiel von Eklundh gibt dem harten Stoff den zusätzlichen Prog-Kick, ohne zu selbstverliebtem Gegniedel zu werden. Härter als KING'S X, fokussierter als die GALACTIC COWBOYS und sowohl textlich als auch musikalisch ungleich spannender als jede Stadionrockband, schaffen die Göteborger den Spagat aus eingängigem Stoff und Anspruch und versöhnen damit die songorientierten Rockfans mit den Progmetallern.
Diese Scheibe rockt und macht einfach Spass, ist partytauglich und lässt sich doch auch problemlos unterm Kopfhörer genießen, gewissermaßen die perfekte Nahrung für Kopf und Bauch.
Tatsächlich ist das einzige, was man bemängeln muss, dass der Scheibe kein ärztlicher Warnhinweis aufgedruckt ist: "Vorsicht Suchtgefahr!". Trotz locker zweistelliger Anzahl an Durchläufen beim Rezensenten droht noch keine Abnutzung, der Player weigert sich auch, den Silberling wieder herzugeben.
Wem die letzten Ergüsse von KING'S X zu handzahm waren, der sollte FREAK KITCHEN unbedingt mal ausprobieren. Und alle anderen, die auf gute, groovige und packende Rockmusik mit einem furiosen Gitarristen stehen, sowieso auch. Ein Dank auch an Just For Kicks, dass diese Perle nicht mehr nur als Frankreich-Import hier erhältlich ist.