Frankie Miller

Rockpalast

Live At Rockpalast

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 03.08.2013
Jahr: 2013
Stil: R & B, Rock

Links:

Frankie Miller Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Frankie Miller
Live At Rockpalast, MIG, 2013
Frankie MillerVocals, Guitar
Ed Deane, Ray MinhinnitGuitars
Mick Weaver, James Hall, Nick JuddKeyboards
Chrissie Stewart, Tex CommerBass
Steve SimpsonGuitar, Accordion, Violin
Malcolm Mortimore, Graham Deacon, Fran BryneDrums
Produziert von: WDR Länge: 208 Min 00 Sek Medium: DVD

Es soll ja immer noch Rockmusikfreunde geben, die mit dem Namen Frankie Miller nicht allzu viel anfangen können. Unter Umständen geistert den Älteren unter uns noch das Hitparadenschunkellied Darling durch den Kopf, eine federleichte Coverversion im Country-Gewand, die Miller 1978 zu unverhofften Charts-Ehren verhalf und ihn in einer breiteren Öffenlichkeit als Tralalala-Sänger stigmatisierte. Der findige Insider weiß natürlich um das kompositorische und vor allen Diungen vokalistische Potential des 1949 geborenen Schotten, der 1994 wegen einer Hirnblutung fünf Monate im Koma lag und sich anschließend nur schwer davon erholen konnte.

Die Qualitäten dieses in Fach- und Kollegenkreisen hoch angesehenen Musikers dokumentiert derzeit eine feine Doppel-DVD, die den Archiven des WDR entspringt und unter dem Namen "Live At Rockpalast" drei Konzerte aus den Jahren 1976, 1979 und 1982 zur Schau stellt.
Der '76er Gig zeigt die Frankie Miller's Full House im guten alten Studio L des WDR vor einem relativ reservierten, um nicht zu sagen teilnahmslosen Publikum, was die Band nicht davon abhält, Vollgas zu geben und sich beizeiten über die merkwürdige Schüchternheit des Studiopublikums zu amüsieren. Dass Frankie Miller alles andere als ein Hitparadentyp ist, zeigt zum einen sein Auftreten, seine Kleidung und in vorderster Instanz die Auswahl seiner Songs, die fachkundig traditionelle R & B, Soul, Rock und Country-Gefilde abdecken.

Seine unbestrittenen gesanglichen Qualitäten, die ihn als Rock- und Soul Shouter auf Weltklasse-Niveau ausweisen, zeigt der gebürtige Schotte während des fulminanten Auftritts im Rahmen der Wiesbadener Maifestspiele 1979. Die anfängliche Ignoranz des Saalpublikums, die ohne Unterlass und deutlich vernehmbar die Performance ihres Lieblings Rory Gallagher einfordern (der im Anschluss noch spielen sollte), stachelt Miller umso mehr an, absolute Höchstleistungen zu vollbringen. Die oftmals so dahin gesagte Redewendung "er sänge sich die Seele aus dem Leib", darf man an diesem Abend absolut geltend machen. Umwerfend, fesselnd und bis zur letzten Minute ein Rock'n'Roll Genuss erster Güte.

Drei Jahre später, auf dem ersten Rockpalast Loreley Open Air, wird die Frankie Miller Band mit offenen Armen empfangen und präsentiert dem freudig erregten Publikum die komplette Bandbreite ihres Könnens, das im Gegensatz zu den anderen beiden Gigs jedoch ein wenig zu routiniert und reserviert vonstatten geht. Das Feuer, das brennende Engagement, die ansteckende Leidenschaft sind hier kaum zu spüren, obwohl das musikalische Niveau der Band wahrlich nicht schlechter ist als in den Jahren zuvor.

Abgesehen vom hohen musikalischen Niveau und immensen Untergaltungsfaktor lohnt sich diese Doppel-DVD umso mehr, als sie nur einige wenige Song-Überschneidungen hergibt und somit einen stattlichen Überblick über Frankie Millers prächtiges Schaffen ermöglicht.

Frank Ipach, 29.07.2013

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music