Frankie Lymon The Teenagers feat. Frankie Lymon / Rock'n'Roll, Hoodoo Records, 2015 |
Frankie Lymon | Lead Vocals | |||
Herman Santiago | First Tenor Vocals | |||
Jimmy Merchant | Second Tenor Vocals | |||
Sherman Garnes | Bass Vocals | |||
Joe Negroni | Baritone Vocals | |||
Jimmy Shirley, Jerome Darr | Guitar | |||
Abi Baker, Al Hall | Bass | |||
Freddie Johnson, Jimmy Phipps | Piano | |||
Gene Brooks | Drums | |||
Jimmy Wright | Saxophone | |||
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"The Teenagers Featuring Frankie Lymon": | ||||
01. Why Do Fools Fall In Love | 16. Next Time You See Me | |||
02. Please Be Mine | 17. Send For Me | |||
03. Who Can Explain? | 18. It Hurts To Be In Love | |||
04. Share | 19. Jailhouse Rock | |||
05. Love Is A Clown | 20. Diana | |||
06. I Promise To Remember | 21. Buzz Buzz Buzz | |||
07. I Want You To Be My Girl | 22. Searchin' | |||
08. I'm Not A Know It All | 23. Short Fat Fannie | |||
09. Baby, Baby | 24. Little Bitty Pretty One | |||
10. The ABC's Love | Bonus Tracks: | |||
11. Am I Fooling Myself Again? | 25. Goody Good Girl | |||
12. I'm Not A Juvenile Delinquent | 26. Mama Don't Allow It | |||
"Rock'n'Roll": | 27. My Girl | |||
13. Waiting In School | 28. Portable On My Shoulder | |||
14. Wake Up Little Susie | 29. Thumb Thumb | |||
15. Shilouettes | 30. Melinda | |||
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Erst kürzlich haben Hoodoo Records mit Gene Vincent eine Ikone des Rock’n’Roll gewürdigt und schon wird mit Frankie Lymon & The Teenagers eine weitere sagenhafte Formation mit einer remasterten Neuauflage ins Rampenlicht gerückt. Natürlich kennt praktisch jeder, der irgendwo und –wann mal ein Interesse an Rock’n’Roll hatte, den Welthit Why Do Fools Fall In Love. Auf wenige Songs passt das Prädikat “Evergreen“ so, wie auf diese Nummer. Vielleicht trägt das “Remastering“ ein bisschen dazu bei, aber letztlich ist die Qualität der Interpreten, die den Song 60 Jahre später immer noch so frisch klingen lässt.
Das Album “The Teenagers featuring Frankie Lymon“ war Einstieg und Durchbruch für diese Band. Wenn man sich all den Mist in Casting-Shows heutzutage ansieht, kann man es gar nicht glauben, dass Mitte der 50er Jahre ein 13jähriger (!) Teenager als Leadsänger einer Doo-Wop Gruppe die Charts toppte. Klar, wenn man das weiß, erklärt sich die sensationell hohe Stimmlage, die für eine unwiderstehliche Nummer Eins sorgte. Das komplette Album ist hier zu finden und ein ums andere Mal, versteht es Lymon mit einer kaum für möglich zu haltenden Leidenschaft zu verzaubern. Wie kann ein kaum Halbwüchsiger solche Schmachtnummern, wie Please Be Mine so überzeugend singen? Da kann man nur verwundert mit dem Kopf schütteln.
Klar, manches ähnelt sich und Who Can Explain geht als Ripp-Off von Why Do Fools Fall In Love durch, aber Hymnen, wie Share beamt den Hörer straight in ein Autokino der 50er/60er Jahre, mit bonbonfarbenen Autos um einen herum und mit einem petticoatgewandeten Mädchen im Arm. Den Chewing-Gum nicht vergessen!
Will sagen: da läuft praktisch bei jedem Song ein anderer Film vor dem inneren Auge ab. Oder ist es immer der gleiche? Auf jeden Fall wird man permanent in eine andere Welt entführt. Oft wird man an andere Hits aus jener Zeit erinnert. So muss ich bei I Promise To Remember an Book Of Love von den MONOTONES denken. Wie so oft in jener Zeit, weiß man selten, was jetzt die Original-Idee und was die Kopie ist. Vielleicht sind die eigentlichen Erfinder manches Sounds und mancher Songidee nie berühmt geworden und andere haben den Rahm (und den Ruhm) abgeschöpft?
Frankie Lymon hat jedenfalls jeden Funken seines Ruhmes verdient, was sich hier unter anderem in den Songs I’m Not A Know It All und The ABC’s Of Love ausdrückt. Absolut grandios.
Leider war Lymon wohl auch selbst von seiner Einzigartigkeit überzeugt und strebte sehr bald eine Solokarriere an. Das Album “Rock‘n’Roll“ (1958) ist hier ebenfalls in seiner Gänze und überarbeitet vorhanden. Naturgemäß gibt’s da weniger Doo-Wop und mehr Gitarren und Rock. Von Anderen bekannte Songs, wie Wake Up Little Susie sind sicher gewöhnungsbedürftig und Jailhouse Rock hat sicher nicht die Power von Elvis, aber bei den stimmungsvolleren Stücken, wie Paul Ankas Diana oder Shilouettes kommt die stimmliche Einzigartigkeit von Lymon wieder voll zum Tragen.
Sechs Bonus-Tracks gibt’s noch obendrein – teils mit Big Band eingespielt - , die, ebenso wie die vorherigen Aufnahmen, zeigen, dass gut zwei Minuten im Allgemeinen reichen, um eine Geschichte zu erzählen und einen Zuhörer glücklich zu machen.
Das Glück meinte es leider nicht allzu lange gut, mit Frankie Lymon, und im Alter von 25 Jahren verstarb er am 27. Februar 1968 an einer Überdosis Heroin. Im Zusammenhang mit Rock’n’Roll wird sein Vermächtnis für alle Zeiten lebendig bleiben.