Frank Zappa A Token Of My Extreme, Eagle Vision, 2013 |
Frank Zappa | Guitar, Vocals | |||
Napoleon Murphy Brock | Vocals, Saxophone, Flute | |||
Tom Fowler | Bass | |||
George Duke | Keyboards, Vocals | |||
Ruth Underwood | Percussion, Vibraphone | |||
Chester Thompson | Drums | |||
| ||||
01. The Dog Breath Variations/Uncle Meat | 07. Room Service | |||
02. Montana | 08. Inca Roads | |||
03. Earl Of Duke | 09. Oh No/Son Of Orange County | |||
04. Florentine Pogen | 10. More Trouble Every Day | |||
05. Stink Foot | 11. A Token Of My Extreme | |||
06. Pygmy Twylyte | Bonus: TV Interview with Frank Zappa | |||
Frank Zappa, ein Mann und Musiker voller Extreme. Wer mehr über sein interessantes Dasein erfahren möchte, dem sei Barry Miles' Abhandlung über Zappas Leben empfohlen. Wer seinen Horizont bezüglich Zappas aberwitziger Musik erweitern möchte, der werfe einen Blick in diese neu aufgelegte Konzert-DVD aus dem Jahre 1974.
Der im August '74 in den KCET Studios in Hollywood fürs Fernsehen mitgeschnittene Auftritt, zeigt den Meister und seine fünf Mitstreiter in allerbester Form und Laune. Das durchaus treffend betitelte "A Token Of My Extreme" präsentiert echte Klassiker aus Onkel Franks reichhaltigem Oeuvre, das sich stets durch blöd- bis hintersinnige Texte und irrwitzige Jazz- und Fusionkadenzen auszeichnete, doch nie so ganz den Boden des traditionellen Rhythm & Blues verließ.
Zappa selbst brilliert ein ums andere Mal als ausgezeichneter Sologitarrist mit markantem und unverwechselbarem Ton, während seine jungen Mitstreiter wie George Duke (Keys, Vocals), Tom Fowler (Bass) und Chester Thompson (Drums) den Grundstein ihres späteren Ruhms legten und der Zuhörer sich fragt, weshalb die atemberaubend auftrumpfende Perkussionistin Ruth Underwood einige Jahre nach diesem Gig ihre Klöppel an den Nagel hing. Der beeindruckende Sänger, Saxofonist und Flötist Napoleon Murphy Brock mimt neben dem obercoolen Zappa den Bühnenimpressario, witzelt und blödelt mit seinem Chef in verqueren Songs wie Room Service und tänzelt, biegt und zuckt sich grimassierend kreuz und quer über die Bühne.
Unvergessene Songs wie Montana; Florentine Pogen, Pygmy Twylyte und das geniale Inca Roads bieten reichlich Stoff um in Erinnerungen zu schwelgen. Die zeitweise ultraschnelle, stakkatoartige Schnitttechnik lässt dem Zuschauer zwar die Augen flimmern, passt aber letztlich zu dieser abgefahrenen Musik, genau wie die traum- bis alptraumhaften Animationen des Künstlers Bruce Bickford, der seine durchgeknallten Knetmännchen und Horrorfratzen über den Bildschirm wabern lässt.
Diese tontechnisch von Bob Ludwig auf Topniveau bearbeitete DVD bringt für den Zappa-Fan reichlich Spaß und Freude, zeigt den Meister und seine Combo auf dem Zenit ihres Schaffens und hinterlässt den untrügerischen Eindruck eine der wirklich besten Inkarnationen der von zahlreichen Umbesetzungen heimgesuchten Zappa-Bands erleben zu dürfen. Klasse.