Frank Gayer Martin Postmark, Eigenvertrieb, 2006 |
Frank Gayer Martin | Vocals, Guitars, Lap Steel, Lap Slide, Mandolin | |||
Randy Utterback | Fiddle | |||
Doug Whitney | Bass | |||
Paul Valentine | Drums | |||
Sue Krehbiel, Chris Bank, Lisa Dancing-Light, Peg O'Brien, Roberta Lewis, Steve Cole | Harmony Vocals | |||
| ||||
1. Memphis Train | 7. West Texas Stars | |||
2. Sixteen Tons | 8. Hurricane Ivan | |||
3. Instead Of Here | 9. God Is Great | |||
4. Silver And Gray | 10. End Of The Hall | |||
5. Estella | 11. You're Shining | |||
6. Killing Flu | 12. Always, Always | |||
Einen wundervollen Vorteil hat ja dieser transkontinentale Musikaustausch: Man kommt an Künstler, die zuvor kaum jemand auf der Rechnung hatte. Als jahrelang tätiger Rezensent für unser schönes, unabhängiges Hooked-On-Music, wird man natürlich von dem einen oder anderen Independant-Musiker angeschrieben. So geschehen auch mit Frank Gayer Martin aus Glenwood Springs/Colorado, der sich anschickt, mit seinem zweiten, selbstproduzierten/selbstverlegten Album, "Postmark", ein paar Meriten in Übersee zu verdienen. Und dies gelingt dem 48-jährigen Komponisten, Sänger und vielseitigen Gitarristen mit geradezu überraschender Leichtigkeit.
Frank Martin schöpft seine Inspiration aus einer 35 Jahre währenden Musikerschaft, die ihn zwar niemals großartig über die Landesgrenzen hinaus katapultierte, ihn jedoch in keinster Weise davon abhielt ein wunderbares, eklektizistisches Stück Musik einzuspielen, welches mit all den Vorzügen glänzt die nötig sind, um ein jederzeit spannendes und unterhaltsames Album zu kreieren. Wer mit der Musik von Gram Parsons bzw. Bill Monroe und Merle Haggard aufgewachsen ist, darf sich wohl als gut geerdet bezeichnen.
Zum einen darf Frank auf eine sympathische, seelenvolle Stimme verweisen ( im weiteren Sinne Richtung James Taylor), zum anderen beeindruckt er als fingerfertiger, geschmackvoller Mandolinist und Gitarrist (auch Slide), sei es nun akustisch oder elektrisch. Die im Studio versammelte Combo bestand offenbar ebenfalls aus alten Hasen, denn so ein lockeres, unbeschwertes und gut groovendes Setting bekommt man von jungen Dachsen kaum einmal serviert (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Frank Gayer Martins Album trägt den Stempel eines Landes, das sich aus vielen nostalgischen, sentimentalen, romantischen, traurigen, arbeitsamen und gottesfürchtigen Momenten zusammenfügt und so ein farbenprächtiges Mosaik inszeniert. Frank erzählt von seinem Großvater (ein Baptistenprediger), seinem Vater, vom Krieg, von Hurricanes und natürlich, von Liebe und Gott. Alles völlig unpeinlich und sehr charmant. Dies alles wird gesäumt von unterschiedlichsten Singer-Songwriter und Country/Folk/Gospel-Nuancen, die zwischenzeitlich auch mal von einem köchelnden LITTLE FEAT-Groove aufgebrochen werden. Immer stilvoll, immer ausdrucksstark. Nachzuhören und zu bestellen bei: CD Baby
Ein absolut anschmiegsames Album, das zwar eigentlich kaum Überraschungen zeitigt, aber umso gekonnter mit liebgewonnenen Gewohnheiten spielt. Wie schrieb mir mein werter Namensvetter: I hope you enjoy the musik, Frank. - Yes, Frank, I still do ...