Foo Fighters Sonic Highways, Sony Music, 2015 |
Dave Grohl | Vocals, Guitar | |||
Chris Shiflett | Guitar, Vocals | |||
Pat Smear | Guitar, Vocals | |||
Nate Mendel | Bass, Vocals | |||
Taylor Hawkins | Drums, Vocals | |||
Guest Appearences: | ||||
Rick Nielsen, Bad Brains, Dolly Parton, Allen Toussaint, Carrie Underwood, Joe Walsh, Buddy Guy, Chuck D, Gibby Haynes, Zac Bown, and more | ||||
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8 Songs. 8 Studios. 8 Cities. 8 Episodes | ||||
Blu-ray 1: | ||||
Chicago | Nashville | |||
Washington, D.C. | Austin | |||
Blu-ray 2: | ||||
Los Angeles | Seattle | |||
New Orleans | New York City | |||
Blu-ray 3: | ||||
Extended Interviews | Inside the recording of Sonic Highways | |||
Diese DVD/Blu-ray kostet nicht nur Geld, sondern - vor allem! - auch Zeit. Aber sie bringt auch! Einblicke, Aussichten, Erfahrungen, Musikgeschichte, Erdkunde, Ethnologie, viele tolle Songs und Storys und .... jede Menge Spaß. Manchmal beschleicht mich ja der Gedanke, dass die (Musik-) Welt ohne den Tod Kurt Cobains gar nicht in den Genuss aller Talente Dave Grohls gekommen wäre. Der würde vielleicht immer noch hinter seinen Kesseln und Pauken hocken, fröhlich darauf eindreschen und breit grinsend mit allem um sich herum zufrieden sein. Ganz so, wie es allem Anschein nach, sein eigener Drummer, Taylor Hawkins, tut.
Dass Grohl ein Sound-Fetischist ist, wissen wir spätestens seit seiner tollen ”Sound City”-Dokumentation, aber hier geht das alles in die Phase Hoch²! Kreuz und quer sind die FOO FIGHTERS durch Amerika gereist, um ihr Album “Sonic Highways” aufzunehmen und mit verschiedensten Musikern und Studios zu arbeiten.
Und auf diesen drei Blu-rays ist das ausgiebigst dokumentiert. Und ein ums andere Mal, möchte man mit der Band um die Wette strahlen. Wenn sie in legendäre Studios einmarschieren und einige ihrer Helden aus Vergangenheit und Gegenwart treffen. Ob Musiker oder Produzenten oder Toningenieure. Fast immer gibt’s noch ein bis mehrere Geschichten, hinter der Entstehungs- und Aufnahmegeschichte des jeweiligen Songs.
Eine Stadt, eine Woche, ein Song – so war der Plan und so ist man dabei. Und taucht in die jeweilige Musik ein. Blues in Chicago, Cajun in New Orleans, Country in Nashville, Grunge in Seattle, usw. Überall tauchen “Gottväter” der jeweiligen Musikrichtung auf: Buddy Guy, FOO FIGHTERS, Dolly Parton, Rick Nielsen von CHEAP TRICK, Billy Gibbons von ZZ TOP …, schier unendlich ist die Liste. Und viele Gäste liefern Beiträge, zu den jeweiligen Songs. Joe Walsh etwa, bei der Session in Los Angeles, mit einem psychedelischen Solo, irgendwo in der Wüste.
Ich weiß nicht, ob es Vergleichbares schon gab, aber einen unterhaltsameren Führer durch acht der tollsten amerikanischen Städte, hat es wohl noch kaum gegeben. Wenn man kein Fan der FOO FIGHTERS ist, wird einen nicht jeder Song restlos begeistern, aber irgendwie ist das hier (für mich) gar nicht so wichtig. Allein die Bilder und die Dialoge sind schon klasse.
Als Fan bekommt man aber natürlich erst recht die Breitseite und kann auf der dritten Scheibe quasi hautnah bei den Einspielungen der Songs dabei sein. Dazu sind auf diesem Silberling noch die ausführlichen Interviews mit Dan Auerbach, Chuck D, Billy Gibbons, Joan Jett, Ian MacKaye, Barack Obama (ja, genau der!), Dolly Parton, Carrie Underwood und Joe Walsh zu finden.
Die Fülle an Material ist also absolut beträchtlich und wird einen lange beschäftigen.
Ich würde jedem, der eine musikalische Reise nach oder durch Amerika plant, den vorherigen Konsum dieser Doku empfehlen. Und musikhistorisch Interessierten sowieso. Die Eindrücke, die man hier bekommt, kann man – wenn man sich aus dem Wortschatz Dave Grohls bedient – mit “fuckin‘ amazing“ beschreiben. Ich halte mich mal an die etwas subtilere Ausdrucksweise unsere Lieblings-Vulkaniers (R.I.P.): “Faszinierend“!
(Dass Bild und Ton exzellent sind und Untertitel in diversen Sprachen, auch in Deutsch, vorhanden sind, bedarf es schon fast keiner Erwähnung mehr.)