Flotsam And Jetsam The Cold, Nuclear Blast, 2011 |
Eric 'A.K.' Knutson | Gesang | |||
Michael Gilbert | Gitarre | |||
Edward Carlson | Gitarre | |||
Jason Ward | Bass | |||
Craig Nielsen | Schlagzeug | |||
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01. Hypocrite | 06. Better Off Dead | |||
02. Take | 07. Falling Short | |||
03. The Cold | 08. Always | |||
04. Black Cloud | 09. K.Y.A. | |||
05. Blackened Eyes | 10. Secret Life | |||
Das Thrash-Revival geht weiter. Sicher, es gab immer die „Big 4“, also METALLICA, SLAYER, MEGADETH und ANTHRAX, die seit den 1980er Jahren immer unterschiedlich relevant waren (in diesem Zusammenhang bedeutet das natürlich Plattenverkäufe). Und dann gab es diese zahlreichen Bands, die in den glorreichen Tagen des Thrash ganz gut dabei waren wie etwa TESTAMENT, EXODUS, FORBIDDEN, HEATHEN oder eben auch FLOTSAM AND JETSAM. Alle diese Gruppen haben zumindest ein legendäres Thrash-Album in ihrer Vita vorzuweisen (TESTAMENT – “New World Order”, EXODUS – “Bonded By Blood“, FORBIDDEN – “Twisted into Form“, HEATHEN – “Victims Of Deception“, FLOTSAM AND JETSAM – “Doomsday For The Deceiver“). Und alle der zuletzt genannten haben mittlerweile ein erstaunliches Comeback hingelegt.
Das jüngste Beispiel dafür sind FLOTSAM AND JETSAM, die einigen Metal-Fans eher dafür bekannt sein werden, dass sie ihren Bassisten Jason Newstedt an METALLICA verloren. Aber sie haben eben auch “Doomsday For The Deceiver“ und “No Place For Disgrace“ veröffentlicht, zwei exzellente Exemplare des typischen Bay Area-Thrash. Seitdem war von der Band allerdings wenig Zwingendes erschienen, so dass man schon ein wenig skeptisch sein konnte, ob Ausnahmesänger Eric A.K. und Co. noch einmal würden die Kurven kriegen können. Es sei verraten: ja, sie haben es geschafft. Zwar kommt das neue Album nicht Old-School-mäßig daher sondern orientiert sich über weite Strecken eben auch am US-Power-Metal, “The Cold“ kann aber durch sein variables und ständig zwingendes Songwriting bestechen und die Musiker punkten durch ihre individuelle Klasse.
Manchem alten Fan wird es vielleicht immer noch nicht gefallen, dass sich FLOTSAM AND JETSAM vom Thrash gelöst und neue musikalische Welten erschlossen haben, dies dürfte der Band aber mit dem aktuellen Album aber eine Menge verdiente Aufmerksamkeit verschaffen. Auf “The Cold“ klingen FLOTSAM AND JETSAM phasenweise eher nach einer Mischung aus NEVERMORE und SAVATAGE oder harten QUEENSRYCHE. Reminiszenzen an die Anfangstage klingen am ehesten noch beim Opener Hypocrite sowie bei Black Cloud, Blackened Eyes und K.Y.A. an. Mit diesen Songs werden sich die Alt-Thrasher denn auch recht schnell anfreunden können.
Aber das Beeindruckende an diesem Album ist eben die Abwechslung. Die Band erfüllt immer wieder die Erwartungen, überrascht aber eben auch mit ungewohnten Tönen, einfühlsamen und einprägsamen Songs und zeigt genug Selbstbewusstsein um eben nicht nur ein reines Thrash-Album, wie es die Fans erwarten, zu produzieren. Vielmehr werden hier einige der besten Songs der Bandgeschichte gespielt, egal ob nun Thrash oder Power-Metal, auf die Qualität kommt es an. Und da haben FLOTSAM AND JETSAM einfach ein durch und durch überzeugendes Werk vorgelegt. Jeder Metal-Fan sollte in “The Cold“ zumindest reingehört haben, denn ansonsten entgeht ihm oder ihr echt etwas Großes.