Flotsam And Jetsam Flotsam & Jetsam, AFM Records, 2016 |
Eric A. Knutson | Gesang | |||
Steve Conley | Gitarre | |||
Michael Gilbert | Gitarre | |||
Michael Spencer | Bass | |||
Jason Bittner | Schlagzeug | |||
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01. Seventh Seal | 07. L.O.T.D. | |||
02. Life Is A Mess | 08. The Incantation | |||
03. Taser | 09. Monkey Wrench | |||
04. Iron Maiden | 10. Time To Go | |||
05. Verge Of Tragedy | 11. Smoking Gun | |||
06. Creeper | 12. Forbidden Territories | |||
Eine der besten Old School Thrash Metal Bands der 80er Jahre sind wohl unbestritten FLOTSAM AND JETSAM. Die Band um Sänger Eric A. Knutson hat schließlich mit “Domsday For The Deceiver“ aber auch “No Place For Disgrace“ zwei absolute Klassiker sowie mit “The Cold“ ein leider vollkommen zu Unrecht von großen Teilen der weltweiten Metal-Szene übersehenes Klasse-Album sowie noch andere starke Werke in seiner Vita stehen. Aber auch nach mehr als 30 Jahren im Geschäft brennt das Feuer noch in der Band, wie das Quintett auf dem selbstbetitelten neuen Album einmal mehr unter Beweis stellt.
Es scheint fast so, als sei die Band in einen musikalischen Jungbrunnen gefallen. So unbeschwert legt die Band los, dass es einem vorkommt wie in den so genannten „guten alten Zeiten“, als Bands wie unter anderem EXODUS, FORBIDDEN oder TESTAMENT regelmäßig solch feine Alben produzierten. Aber das ist die Gegenwart und die hört auf Titel wie Seventh Seal, Life Is A Mess, Taser, Iron Maiden, Verge Of Tragedy, Creeper, L.O.T.D., The Incantation, Monkey Wrench, Time To Go, Smoking Gun oder Forbidden Territories. Hier prallen Old School Feeling und jede Menge Power auf zeitgemäße Sounds und frische aber auch abwechslungsreiche Ideen.
Dabei schaffen es FLOTSAM AND JETSAM sowohl die nötige Aggression im Riffing und Drumming mit dem perfekten Gespür für eingängige Melodien zu kombinieren. Die beiden Gitarristen Conley und Gilbert harmonieren prächtig und zeigen neben dem typischen Thrash Metal-Riffing auch immer mal wieder ein paar melodischere Momente, die es dem Zuhörer erlauben, kurz zu verschnaufen, bevor der nächste heftige Ausbruch erfolgt. Und Knutson legt die vielleicht beste Darbietung seiner bisherigen Karriere hin. Da tut man sich auch nach zahlreichen Durchläufen schwer, die CD aus dem Player zu nehmen. Ich kann ja noch nicht einmal sagen, welches der zwölf Stücke mein Lieblings-Song ist, weil das ständig wechselt.
“Flotsam & Jetsam“ ist ein wahrhaftiger Weckruf an die Thrash Metal-Szene: „Schaut her, wir sind zurück und immer noch hungrig“. Würde auf diesem Album der Name einer anderen Band stehen (wie etwa METALLICA, SLAYER oder ANTHRAX), dann würden sich die Verkaufszahlen sicherlich in sechs- bis siebenstelligen Regionen bewegen (weltweit, wohlgemerkt; denn in heutigen Zeiten, in denen viele so genannte „Fans“ glauben, es sei ihr gutes Recht, Musik kostenlos im Internet herunterzuladen, kommt kaum mehr eine Band auf ausreichende Verkäufe, um davon ihren Lebensunterhalt und damit ihre weitere Karriere zu bestreiten). So werden sich die Nevada-Thrasher wohl leider wieder mit weniger begnügen müssen. Aber diejenigen, die das Werk besitzen, werden es lieben und als einen weiteren Klassiker in der Band-Historie ansehen. FLOTSAM AND JETSAM sind zurück – getreu dem Band-Motto: Flots For Life!