Five And The Red One Mother Bomb Phoenix, Hellfest Records/Universal, 2008 |
David Spiegler | Vocals | |||
Sebastian Häusler | Guitar | |||
Tim Fleige | Drums | |||
Tobias Merk | Bass | |||
Jens Eckle | Keyboards | |||
Raphael Walz | Guitar | |||
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01. Crash the sky | 06. At home | |||
02. The long run | 07. Take everything | |||
03. Fall | 08. Danger zone | |||
04. Pain | 09. Voices | |||
05. Circle of drive | 10. Road to nowhere | |||
Als Support von ALICE COOPER und WHITESNAKE hinterließen FIVE AND THE RED ONE einen durchaus ansprechenden Eindruck und auch das zweite Album der Band mit dem unhandlichen Namen weiß nach einigen Hördurchgängen durchaus zu gefallen.
Die Ulmer vollbringen gekonnt den Spagat zwischen Härte und Gefühl, zwischen Aggression und Emotion und könnten gerne als eine harte europäische Ausgabe von WHITE LION durchgehen. Man erreicht zwar nicht die Eingängigkeit und Hitdichte des Klassikers "Pride", kommt aber Alben wie "Mane attraction" oder "Big game" relativ nahe, die über einen mit den Songs auf "Mother bomb Phoenix" vergleichbaren spröden Charme verfügten.
Dabei strahlen FIVE AND THE RED ONE eine erstaunliche Reife aus, die eine Band wie BON JOVI beispielsweise erst spät im Laufe ihrer Karriere mit Alben wie "Keep the faith" oder "These days" erreichte. "Mother bomb Phoenix" wirkt keinesfalls wie das zweite Album einer recht neuen, unbekümmerten Band, die sich erst noch die Hörner abstoßen muss. Vielmehr vermittelt man das Gefühl einer ambitionierten, aber gestandenen Formation, die genau weiß was sie will.
Dafür besteht allerdings noch etwas Nachholbedarf an geschmeidigerem Songwriting. Neben dem wirklich starken At home ist es vor allem die gelungene Kenny Loggins-Coverversion Danger zone aus dem mittachtziger US-Militärpropagandastreifen "Top gun" mit Scientology-Aushängeschild Tom Cruise in der Hauptrolle, die aufhorchen lässt.
Von den FIVE AND THE RED ONE-Kompositionen bleibt darüber hinaus auf Anhieb relativ wenig hängen. Die Songs sind zwar keinesfalls schlecht und wachsen durch intensivere Beschäftigung mit ihnen, aber es fehlt oft noch dieses letzte Quäntchen Esprit, um ihnen den entscheidenden Kick zu verpassen, das aus einem ordentlichen Song einen Großartigen macht.
Alles in allem ist "Mother bomb Phoenix" dennoch ein bemerkenswertes Album und FIVE AND THE RED ONE ist es durchaus zuzutrauen, dass sie mit ihrem melodischen Heavy Rock auch international Fuß fassen können.