Feuerseele Hinter Spiegeln, Echozone, 2014 |
Markus | Vocals & Bluesharp | |||
Stefan | Guitar | |||
Lukas | Bagpipe, Flute & Schalmei | |||
Andi | Bass | |||
Killen | Drums | |||
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01. Jabberwock | 07. Alles Show | |||
02. Veritas | 08. Scheichegal | |||
03. Golgatha | 09. Ihr | |||
04. Albtraum | 10. Herz | |||
05. Weiß | 11. Fetisch | |||
06. Carna | 12. Belle | |||
Die Folkrocker aus Mönchengladbach versuchen auf ihrem neuesten Album “Hinter Spiegeln“ die üblichen Klischees zwischen Metbesäufnis und Spielmannsleid zu umgehen. Das gelingt ihnen auch recht gut – die Texte sind fernab der üblichen Mittelaltersülze (Albtraum, Belle). Auch musikalisch gibt man sich vielseitig, indem man zum einen ordentlich Gitarrensaft über das Ganze gelegt hat (Jabberwock, Scheichegal), im Gegensatz dazu aber auch gerade mit den ruhigeren, nachdenklichen Stücken zu punkten wie (Golgatha, Ihr oder Weiß).
Sänger Markus agiert angenehm unaufdringlich bis hin in die Bereiche des Sprechgesangs, die Gitarren braten ordentlich metallisch und der Dudelsack quäkt nicht alles zu Tode, sondern wird akzentuiert eingesetzt. Man gibt sich gerne auch mal etwas leichtfüßiger (Veritas; Alles Show) und versumpft damit nicht im Düsterstoff. Kurzum, FEUERSEELE sind abwechslungsreich genug, um einem oftmals in Allgemeinplätzen erstarrten Genre noch ein paar neue, interessante Aspekte hinzufügen zu können.
Wer also auf metallischen Mittelalterrock der Marke frühe IN EXTREMO, SALTATIO MORTIS oder LETZTE INSTANZ steht, ist hier genau richtig. FEUERSEELE mag für den ganz großen kommerziellen Erfolg vielleicht ein paar Jahre zu spät kommen, musikalisch und textlich machen sie jedenfalls auf ihrem zweiten Album sehr viel richtig. Wenn sie ihre eigenen Ideen noch weiter ausbauen, sollten sie auch ganz sicher ihre Nische im durchaus gut besetzten Genre finden, qualitativ müssen sie sich ohnehin vor niemandem verstecken.