Fates Warning Darkness In A Different Light, InsideOut Music, 2013 |
Ray Alder | Vocals | |||
Jim Matheos | Guitar | |||
Frank Aresti | Guitar | |||
Joey Vera | Bass | |||
Bobby Jarzombek | Drums | |||
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01. One Thousand Fires | 06. Lighthouse | |||
02. Firefly | 07. Into The Black | |||
03. Desire | 08. Kneel And Obey | |||
04. Falling | 09. O Chloroform | |||
05. I Am | 10. And Yet It Moves | |||
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“Darkness In A Different Light“ ist das erste Studioalbum nach fast zehn Pause – wobei der Begriff Pause bei den Musikern von FATES WARNING natürlich relativ zu sehen ist. Jim Matheos hatte bekanntermaßen OSI am Laufen und war darüber hinaus mit FATES WARNING-Urgestein John Arch beim Projekt ARCH/MATHEOS gemeinsam aktiv, Ray Alder hatte ENGINES und REDEMPTION in der Mache. Und Drummer Mark Zonder widmete sich gleich ganz anderen Projekten, um bei der Band dafür in den Sack zu hauen. Die Felle gerbt dafür jetzt mit Bobby Jarzombek ein guter alter Bekannter, schon seit 2007 mit der Band immer wieder auf Tour, der etwas härter und metallischer spielt als sein Vorgänger.
Somit nun runderneuert und mit Material, das teilweise schon seit 2009 vor sich hinreifen durfte, zeigt sich FATES WARNING anno 2013 nicht mehr ganz so experimentell wie bei “Fates Warning X“ (letzteres war sicherlich auch auf den Einfluss von OSI zurückzuführen). Hier und jetzt ist alles wieder etwas düsterer, gitarrendominierter und härter – keine Keyboards oder Samples, dafür jede Menge kerniger Riffs. Gleich der Beginn mit One Thousand Fires geht entsprechend in die Vollen. Der zweite Gitarrist Frank Aresti ist ja ebenfalls eine Art Familienmitglied, das nur zwischen 1995 und 2003 mal eben weg war. Nach dem etwas sperrig-metallischen Einstieg wird es mit Firefly etwas melodiöser, gewissermaßen zugänglicher. Jarzombek bringt ordentlich Druck auf den Kessel. Während sich Alder wirklich in überragender Form zeigt. Da muss sich der gute Käsemann einer nicht ganz unbekannten Progmetalband ganz schön warm anziehen. Wie für FATES WARNING typisch, siegt eine gewisse Songorientierung über die Frickellust, auch wenn es natürlich genügend komplexe Rhythmen und fingerflinke Soloeinlagen gibt.
Etwas verloren im Gesamteindruck steht leider Falling, eine eigentlich reizvoll asketische Nummer nur mit Gesang und Gitarre, die aber nach anderthalb Minuten relativ abrupt endet. Da hätte man vielleicht mehr daraus machen können. Spannend hingegen sind das leicht schräge I Am, das atmosphärische Lighthouse und das geradezu in Richtung Doom deutende Kneel And Obey. Den abschließenden Longsong And Yet It Moves finde ich dagegen in sich etwas unrund. Natürlich ist das bei FATES WARNING alles Jammern auf ziemlich hohem Niveau, aber so ein bisschen fehlt mir der herausragende Songs, der Überknaller, der aus einem ansonsten natürlich mehr als soliden Album herausragt. Vielleicht waren die Erwartungen nach der langen Abstinenz auch etwas überzogen, auch angesichts der letzten starken Alben von ARCH/MATHEOS oder REDEMPTION. So steht als Ergebnis ein technisch über alle Zweifel erhabenes Werk mit einem großartigen Ray Alder, bei dem es auch nach mehreren Durchläufen immer noch neue, bis dahin unentdeckte Winkel und Ecken zu erkunden gibt. Sprich, ein Album das mit der Zeit noch Wachsen kann – und das ist doch in jedem Falle etwas Spannendes. In der Mediabook Edition gibt es die Scheibe übrigens als Doppel-CD mit vier Bonustracks.
Endlich! – das war meine Reaktion (und wohl die vieler anderer Musikfans auch) auf das Erscheinen des neuen FATES WARNING-Albums. Neun lange Jahre hatte die Musikwelt auf “Darkness In A Different Light“ gewartet.
Sicher, in dieser Zeit waren Jim Matheos (Gitarre, bei O.S.I. und dem Projekt ARCH/MATHEOS zusammen mit dem Ur-FATES WARNING-Sänger John Arch) und Ray Alder (Gesang, REDEMPTION) zwar andersweitig aktiv und haben uns wirklich auch phantastische Musik geschenkt, aber das ist eben doch kein Ersatz für ein neues FW-Werk.
Dieses ist nun stellenweise sehr hart und phasenweise düster ausgefallen aber es zeigt dennoch all die Qualitäten, die FATES WARNING so einmalig machen: Epische Songstrukturen, eindringliche, nachdenkliche Texte, die Alder in unnachahmlicher Weise voller Gefühl darbietet mit einer Vielzahl von Melodien – das Ganze zum niederknien schön.
Erneut ein Album wie aus einem Guss, ganz anders als der Vorgänger aber eben auch wieder nicht – vertraut und doch neu, ein Gegensatz, den keine andere Band so elegant zu lösen versteht. Perfekt zusammengefasst in “Darkness In A Different Light“ – das Warten hat sich definitiv gelohnt.
Lockere 9 Jahre war Funkstille in Sachen Studioarbeit bei FATES WARNING angesagt. Nicht dass Jim Matheos auf der faulen Haut gelegen hätte, aber sein ältestes Kind schien ihm in letzter Zeit nicht unbedingt sein liebstes gewesen zu sein.
Da vergnügte sich der alte Progressivsoundmeister lieber mit anderen Proggrößen wie Kevin Moore, Mike Portnoy oder Gavin Harrison bei O.S.I. oder enterte das Aufnahmestudio mit Altkumpel John Arch.
Und mit der Scheibe "Sympathetic Resonance" des ARCH / MATHEOS-Projekts muss sich der neue FATES WARNING -Silberling "Darkness In A Different Light" auch am ehesten messen. Schließlich ist mit Ausnahme des Sängers an den Instrumenten die komplett identische Mannschaft am Start.
Und aus diesem - zugegebenermaßen von mir herbeigeredeten - Wettstreit geht das neue FATES WARNING-Werk weder als Sieger noch als Verlierer hervor. Im Gegenteil, "Darkness In A Different Light" knüpft lückenlos an das an, was uns Arch und Matheos vor zwei Jahren präsentiert haben.
Der Fünfer geht dabei im Vergleich zum letzten Album "FWX", das recht ruhig ausgefallen war, wesentlich forscher zu Werke und findet ein recht ausgewogenes Maß an harten Riffs und leisen Passagen.
Dabei tut Ray Alder gut daran, mit seinem Gesang nicht immer ans Limit zu gehen, sondern eher die Stücke mit seiner elegischen Stimme zu unterstützen.
Auch Bobby Jarzombek ist endgültig in der Band angekommen und macht seine Sache mehr als gut. Sein Drumming ist sicherlich ein wenig metalorientierter als das von Mark Zonder, allerdings verleiht er damit den Tracks auch weiteren Schub.
So stellt sich letztendlich nicht die Frage, ob ARCH/MATHEOS oder FATES WARNING. Beide Scheiben sind durchweg klasse und unterscheiden sich eigentlich nur durch ihre unterschiedliche Gesangsklangfarbe.
Schön, dass die Väter des Prog Metals immer so noch lebendig sind. Mehr davon !!!
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass FATES WARNING außer auf "Metal Massacre V" und "Night On Bröken" (jeweils noch als Vinyl) so ziemlich an mir vorbei gegangen sind. In ihren Anfängen waren sie allerdings auch relativ weit davon entfernt, als Prog Metaller wahrgenommen zu werden. Möglicherweise ist mein späteres Desinteresse auch dadurch erklärbar, denn Mitte der 1980er hatte ich mit Prog nicht mehr viel am Hut.
Dieses Nachgehakt gibt mir die Chance, mich sowohl retrospektiv als auch aktuell wieder mit der Band zu befassen und ich muss sagen, was mir da auf "Darkness In A Different Light" so geboten wird, ist nicht mal von schlechten Eltern.
Bis auf wenige Ausnahmen wird hier doch recht amtlich gerockt, die Kompositionen sind zwar etwas komplizierter strukturiert, hier und da überkommt mich auch ein leichter RUSH a-ha Effekt, aber die erwarteten Prog Elemente wie groß angelegte Orchestrierung, elektronische Fingerübungen, extreme Griffbrettfrikelei oder Folk- und Akustikeinlagen bleiben weitestgehend aus.
So richtig will der Funke bei mir jedoch nicht überspringen und um mir das Album durch vielfache Wiederholung schön zu hören fehlt mir der rechte Kick.