Lose control, Lion Music, 2008 | ||||
Monia Rossi | Vocals | |||
Gabriele Manocchi | Keyboards | |||
Francesco Federici | Guitars | |||
Thomas Bianchi | Bass | |||
Luca Prima | Drums, Percussions | |||
| ||||
01. Lose control | 05. Illusions in my hands | |||
02. Hold me | 06. Anger | |||
03. No one is around me | 07. Inside the cage | |||
04. Chains | 08. My noise | |||
Mal sehen, wie es um eure Fantasie bestellt ist. Lehnt euch zurück und ruft euch einmal die unnahbare Sperrigkeit von DREAM THEATERs "Awake" in Erinnerung. Jetzt ergänzt das ganze um die jazzige Verspieltheit ausschweifender skandinavischer Progressivmutationen wie THE FLOWER KINGS oder KAIPA. Jetzt fehlt nur noch eine Sängerin, die den Soul einer Gloria Gaynor bisweilen mit der Extravaganz einer Björk kombiniert, dann bekommt ihr in etwa eine Vorstellung, was euch auf "Lose control" erwartet.
Das ist sicherlich kein Sound mit dem die breite Masse schnell warm werden kann und selbst der geübte Progressiv-Hörer, dem es sonst gar nicht ausgefallen und komplex genug sein kann, wird bei dem aktuellen Album der italienischen Progressiv-Metaller mit einer anspruchsvollen Herausforderung konfrontiert.
Erschwerend kommt hinzu, dass "Lose control" über eine relativ schwachbrüstige und flache Produktion verfügt, die eher einem rumpeligen Proberaum-Demo wie einem audiophilen High end-Produkt gerecht wird. Schade, denn etwas mehr Klangvolumen und Transparenz würde das Hörvergnügen doch merklich erhöhen.
FARTHER PAINT sind aber auf ihre Weise originell und vertreten technisch wie kompositorisch einen hohen Anspruch. Wer grundsätzlich die Bereitschaft mitbringt und Spaß daran hat sich mit einem Album ausgiebig zu beschäftigen, wer es schätzt sich in kleinen Schritten an ein Werk zu gewöhnen, und wer gerne eine wirklich extravagante Scheibe in der Sammlung haben möchte, mit der man auch vor fanatischen Proggies protzen kann, der ist bei FARTHER PAINT durchaus an der richtigen Adresse gelandet.