Faithful Breath

Skol

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.05.2021
Jahr: 2021
Stil: Hard Rock/Heavy Metal
Spiellänge: 34:56
Produzent: Gerd Rautenbach

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Plattenfirma: High Roller Records

Promotion: Sure Shot Worx


Redakteur(e):

Ralf Frank


s. weitere Künstler zum Review:

Accept

Scorpions

Dokken

U.D.O.

Bullet

Titel
01. Start It Up
02. Double Dealer
03. Lady M.
04. Rock Rebels
05. We Want You
 
06. Inside Out
07. Crazy in Metal
08. Backstreet Heros
09. Skol
Musiker Instrument
Heinz Mikus Vocals, Guitars
Thilo Hermann Guitars, Vocals (backing)
Peter Dell Bass, Vocals (backing)
Jürgen Düsterloh Drums, Vocals (backing)
Andi Hönig Guitars

Während ihrer gut zwanzigjährigen Laufbahn standen die Bochumer FAITHFUL BREATH mehrfach vor dem internationalen Durchbruch, doch das Schicksal war dagegen. Wyrd bið ful aræd wie der Wikinger sagt.
In den ersten Jahren als Kraut- und Prog Rocker standen häufige Mitgliederwechsel einer Kontinuität im Weg, bis zum ersten Album dauerte es beinahe sieben Jahre und für das Nachfolgealbum weitere sechs, da es Probleme mit der Plattenfirma gab.
Als es erschien, hatte die Band längst auf einen hard rockigeren Stil inklusive Wikingerimage umgeschwenkt und Fans, die die Band gerade live erlebt hatten, waren enttäuscht.

Auch die nächsten beiden Alben hinkten mit eher altbackenem Hard Rock dem Zeitgeist hinterher, es war gerade Heavy Metal angesagt. Als man endlich auf diesen Zug aufsprang, war es auch schon fast wieder vorbei.
Immerhin gelang mit dem Produzententeam Michael Wagener und Udo Dirkschneider ein erster Schritt in die richtige Richtung. “Gold 'N' Glory“ schielte 1984 klar auf den amerikanischen Markt, konnte aber mit dem neuen Stil ala ACCEPT/SCORPIONS/DOKKEN auch in Europa punkten.
Insbesondere in Deutschland und den Benelux Ländern war die Band auf dem aufsteigenden Ast und mit dem US affinen Produzentenduo taten sich auch in USA Möglichkeiten auf.

Aber es kam wie es kommen musste, die Plattenfirma ging pleite, eine weitere Produktion mit “Double Trouble“ scheiterte aus Termingründen und die neue Plattenfirma hatte kein gutes Händchen bei der Promotion.
Immerhin sprang eine Minitour durch New Yorker Clubs vom 3.12. bis 10.12.1985 heraus, die laut Bandmanager Boggi Kopec zumindest eine feucht-fröhliche Erfahrung war, mehr aber eben auch nicht.
Auf der Tour hatte man das kurz zuvor erschienen Album “Skol“ im Gepäck, welches aus heutiger Sicht im Vergleich zum hochgelobten Vorgänger sträflich unterbewertet wurde.

“Skol“ wurde letztendlich von Gerd Rautenbach ( u. a. ACCEPT/SCORPIONS/U.D.O.) in den Pulheimer Dierks Studios aufgenommen, was sicherlich auch keine “sooo“ schlechte Adresse war und ist. Die Aufnahmen standen dann, wie sollte es anders sein, unter keinem guten Stern.
Wir hatten aber innerhalb der Band mit Problemen zu kämpfen. Bubi, unser zweiter Gitarrist, wollte aussteigen. Er hatte ein lukratives Angebot einer anderen Band bekommen. Er spielte die “Skol“ zwar noch mit ein, aber irgendwie war die Chemie in der Band nicht mehr die gleiche. Für ihn kam später Thilo Herrmann“ erinnert sich Sänger und Gitarrist Heinz Mikus in den Liner Notes der Neuauflage.
Tatsächlich wechselte “Bubi“ Hönig zu BULLET und wurde in den Credits zu “Skol“ nicht erwähnt.

Credits: High Roller Records via Sure Shot Worx

Das Album eröffnet mit einem eigentlich klassischen ACCEPT Stampfer der ein wenig an Balls To The Wall erinnert, aber gleich danach wird die Schlagzahl deutlich erhöht, Double Bass Stakato, kreischende Gitarren, schnittige Soli, einprägsamer Refrains.
Und so geht es weiter, eine Granate folgt der anderen, ab und zu unterbrochen von weiteren heavy Nackenbrechern und auch der ein oder anderen Halbballade, hinter der sich eigentlich eine Hymne versteckt. FAITHFUL BREATH waren mit “Skol“ jedenfalls endgültig im Heavy Metal angekommen, man beachte nur die letzten beiden Tracks des Albums inkl. des Titelsongs, die jeweils das volle Brett abliefern.

Das Album wurde von Patrick W. Engel (Temple Of Disharmony) klanglich restauriert und neu gemastert und das mit beachtlichem Mehrwert. Die Neuauflage wartet zudem mit einem Faltbooklet, einem Slip Case und einem Cover Poster auf. Nicht nur für Freunde des Old School Teutonen Metal ein echtes Goldstück.

Kleine Anekdote am Rande: In einem Radiointerview wurde Boggi mal auf den merkwürdigen Bandnamen angesprochen, wie man sich denn wohl „Gesicht voll Brot“ nennen könnte? Boggi war etwas perplex, aber die Aufklärung war dann doch recht einfach, offenbar klang der Name in der teutonischen Artikulierung eher nach „Face full bread“ als nach „Treuer Atem“.

Horns up!

 

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