Faith No More We Care A Lot (Deluxe Edition), Koolarrow Records, 2016 |
Chuck Mosley | Gesang | |||
Jim Martin | Gitarre | |||
Billy Gould | Bass | |||
Roddy Bottum | Keyboards | |||
Mike Bordin | Schlagzeug | |||
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01. We Care A Lot | 11. We Care A Lot – 2016 Mix | |||
02. The Jungle | 12. Pills for Breakfast – 2016 Mix | |||
03. Mark Bowen | 13. As The Worm Turns – 2016 Mix | |||
04. Jim | 14. Greed – Original Demo | |||
05. Why Do You Bother | 15. Mark Bowen – Original Demo | |||
06. Greed | 16. Arabian Disco – Original Demo | |||
07. Pills For Breakfast | 17. Intro – Original Demo | |||
08. As The Worm Turns | 18. The Jungle – I-Beam, SF, 1986 | |||
09. Arabian Disco | 19. New Beginnings – I-Beam, SF, 1986 | |||
10. New Beginnings | ||||
Im Jahr 1989 eroberte ein ungewöhnlicher Song weltweit die Charts: Epic mit seiner Mischung aus treibendem Beat, funky Bassline, sphärischen Keyboards, hartem Gitarren-Riff und teilweise Rap-Gesang war ein neues Monster, das seine Erfinder – die Band FAITH NO MORE – ins internationale Scheinwerferlicht katapultierte. Aber sie waren keine Neulinge, der Grundstein für diesen Erfolg wurde schon einige Jahre zuvor – zunächst weitestgehend unbemerkt – im musikalischen „Untergrund“ gelegt.
Und dabei hatte die Band eigentlich schon den Hit gehabt, der sie weltweit zu Stars hätte machen können, nämlich We Care A Lot vom gleichnamigen Debüt-Album, das bereits 1985 erschien. Ein Song, der frappierende Ähnlichkeit zu dem späteren Welthit aufwies, aber einfach ein paar Jahre zu früh herauskam (und etwas langsamer daherkam). Und das Gleiche gilt eigentlich auch für das gesamte Album. “We Care A Lot“ ist natürlich noch um einiges ungeschliffener als “The Real Thing“, außerdem weißt es noch die deutlich stärkeren New Wave-Einflüsse auf. Dabei ist es neben den sphärischen Keyboard-Sounds von Roddy Bottum insbesondere der Gesang von Ex-Frontmann Chuck Mosley, der mich immer wieder an Adam Ant (genau, der von Stand And Deliver, Prince Charming) erinnert.
Aber viele der Qualitäten, die aus FAITH NO MORE später eine der erfolgreichsten Bands des heraufziehenden Crossover-Genres machen sollten, waren schon auf “We Care A Lot“ vorhanden. Als da wären der harte Groove, das prägnante Bassspiel, die schneidenden Gitarren und der sehr individuelle Gesang. Nun gut, nicht alle Songs haben die Qualität des Titelsongs, aber mit Greed, Pills For Breakfast, As The Worm Turns oder Arabian Disco hatten FAITH NO MORE schon etliche gute Kompositionen, die erkennen ließen, dass mit der Band zu rechnen war.
Für die “Deluxe Edition“ des Albums hat Bassist Labelgründer Billy Gould tief in seinem Keller gekramt und einige der Original-Demos herausgekramt, die natürlich für die Fans ein besonderer Schatz sind. Des Weiteren wurden drei der aus meiner Sicht besten Lieder (We Care A Lot, Pills For Breakfast, As The Worm Turns) von Matt Wallace noch einmal remixt. Zudem sind die Songs The Jungle sowie New Beginnings als Live-Versionen enthalten. Diese klingen zwar nach Aufnahmen mit einem alten Kassetten-Rekorder, sind aber ein nettes Schmankerl für die Anhänger.
“We Care A Lot (Deluxe Edition)“ nimmt den Fan und Hörer mit auf eine Reise in eine spannende Zeit, als eine Band sich wagte, eine Musikrichtung neu zu denken, neue Einflüsse einzubeziehen und einen ganz individuellen Sound und Ansatz zu suchen. Natürlich sind spätere Werke wie “The Real Thing“, “Angel Dust“ oder “Album Of The Year“ das, was man mit dem typischen FAITH NO MORE-Sound in Verbindung bringt – aber der Grundstein für die Erfolgsgeschichte wurde eben bereits im Jahr 1985 gelegt und hört auf den Titel “We Care A Lot“, auf dem zweiten Album “Introduce Yourself“ verfeinert bevor er anschließend perfektioniert wurde. Wie es dazu kommen konnte, das zeigt am besten diese CD.