Fairfield

Fairfield

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.02.2006
Jahr: 2006

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Fairfield Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Fairfield
Fairfield, Eigenvertrieb, 2006
Daniel Stroux Vocals, Guitars
Pascal Schrempp Guitars
Jürgen Bartmann Bass, Backing Vocals
Sebastian Stroux Drums
Tim Telake Keyboards
Produziert von: Markus Schlichterle Länge: 34 Min 03 Sek Medium: CD
1. Fortune And Fate5. What For
2. Roof Top6. Empty Field
3. Lost And Down7. Close To You
4. Last Dance 8. Stand It Man

Mehr als drei Jahre liegt es zurück, dass mir die Combo FAIRFIELD aus Bocholt über den Weg lief. Damals war ich von ihrer Debut-CD schwer beeindruckt. Ein paar junge Männer aus der quasi Nachbarschaft hatten sich aufgemacht die Popwelt zu erobern, wie so viele andere auch. Nur die Männer von FAIRFIELD schienen mit etwas mehr Talent gesegnet zu sein als Dutzende anderer Bands aus der hiesigen Region.
FAIRFIELD vereinigten einfach mehr Pluspunkte auf ihrem Konto als die Konkurrenz. Angefangen beim ausdrucksstarken und variablen Sänger Daniel Stroux, bis hin zu interessanten und komplexen Kompositionen und Arrangements jenseits des Pop-Allerweltsgedudel. Einem Sinn für feine Melodien mit eingebauter Melodramatikgarantie, immer mit einem Auge schielend auf die vermeintlichen Vorbilder RADIOHEAD und Jeff Buckley.

Nun, was hat sich seit 2002 geändert?
Die Aufnahmen, die ebenfalls wieder im Bochumer Studio des Poduzenten Markus Schlichterle stattfanden, präsentieren sich noch ausgefeilter, noch fetter und scheinen über jeden Zweifel erhaben. Da wurde offenkundig mit State-of-the-art-Equipment gearbeitet. Das verkommt hier glücklicherweise nicht zum Selbstzweck, weil die Jungs den Bogen einfach raus haben. Daniel Stroux' Songs, die üblicherweise mit einem pathetischen Schleier versehen sind, brauchen diese Art von Produktion. Das ist nicht großkotzig, sondern zielstrebig und richtig.
Die Grundausrichtung der Titel ist gegenüber dem Debut von 2002 unwesentlich verändert. Damals waren die Songs etwas eingängiger, die Melodien vordergründig griffiger. 2006 geben sich die Kompositionen ein wenig sperriger, entfalten ihre Wirksamkeit, will sagen ihre Noblesse, erst nach dem dritten, vierten Hören und streben somit eine viel längere Halbwertzeit an. Das macht Freude, denn ich hab die Scheibe vergangene Woche Tag für Tag im Auto gehört und sie richtig liebgewonnen. Manchmal dachte ich sogar an eine lose Verwandschaft mit QUEEN und vage Schatten der einen oder anderen Prog-Rock-Band huschten vorüber, insbesondere beim Opener Fortune And Fate.
Den Hang zur Melodramatik, die Tendenz zur großen Geste, können FAIRFIELD nicht wegleugnen. Die überbordenden Arrangements schweben auf flauschigen Keyboardteppichen, obwohl die Band grundsätzlich gitarrenorientiert agiert und mehr oder weniger häufig, mächtige Gitarrenakkorde schrubbt. Dies passiert allerdings nicht in meinem Lieblingslied, What for, wo alles recht gelassen und übersichtlich daherkommt.
Eine interessante neue Variante in Daniel Stroux' Gesangspalette lässt sich in Close to you erkennen, da klingt er wie ein Spiegelbild des Friedensengel Bono aus Irland.
Last dance zelebriert im Eröffnungslick eine Huldigung an die Vorreiter von RADIOHEAD, ansonsten bleiben FAIRFIELD schon recht konsequent bei ihrem eigenen Ton, der zwar stets den britischen Idealen entspricht, ihnen aber nicht hörig zu sein scheint.

Ein feines Album, gespickt mit eleganten Melodien und dem heimlichen Hit für's Campus-Radio, Roof top.
Ein weiterer gelungener Schritt zur eigenen, unbeirrbaren Identität. Wer sich überzeugen möchte, der klicke sich demnächst auf FAIRFIELDs Homepage ein (zur Zeit noch 'under construction') und bestelle die CD für schlappe 8,90 € (inkl. Verpackung und Versand).

Frank Ipach, 27.02.2006

 

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