Fairfield

Demo

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.06.2002
Jahr: 2002

Links:

Fairfield Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Fairfield
6-Track-Demo, Eigenvertrieb/Thinboy Promotion, 2002
Jürgen Bartmann Bass, Backing Vocals
Pascal Schrempp Guitar
Daniel Stroux Vocals, Guitar
Sebastian Stroux Drums
Tim Telake Keyboards
Produziert von: Markus Schlichterle Länge: 21 Min 46 Sek Medium: Demo-CD
1. The Night4. Are You Real
2. Seasons5. When The Night Comes
3. Still Warm6. Boy You Failed

Der Zufall schreibt nach wie vor die interessantesten Geschichten. Als ich neulich aus reiner Langeweile in den Gästebüchern diverser lokaler Band-Homepages herumstöberte, stieß ich auf den Link zu der hier vorgestellten Band FAIRFIELD aus Bocholt/Niederrhein.
Der knapp 1-minütige Songausschnitt, den die sich gerade im Umbau befindliche Homepage hergab, war so interessant, ja vielversprechend, dass ich mich entschloss Kontakt mit der Combo aufzunehmen. Da steckte vermutlich mehr als nur Talent dahinter!
Der sehr freundliche Band-Intimus Torsten schickte mir umgehend eine Kopie der hier vorliegenden 6-Track-Demo-CD zu.

Die extrem ambitionierten 22 bis 25-jährigen Musiker von FAIRFIELD hatten vor einiger Zeit die Gelegenheit, nachdem sie bei einem sogenannten "Talentwettbewerb" für Aufsehen sorgten, im Bochumer Tonstudio der Firma "Thinboy Promotion" eine professionelle "recording-session" zu absolvieren.
Da die Karriere der Jungs fortan von obiger Firma gesteuert werden sollte, stellte man ihnen den Produzenten Markus Schlichtherle zur Seite, der den 5 Herren ein maßgeschneidertes Soundgebilde aufs Tape zauberte.
Die 6 Titel, der seit 1996 (anfänglich noch unter anderem Namen) zusammenarbeitenden Musiker, zeugen von hoher Musikalität und kompositorischem Geschick. Allen voran Daniel Stroux, dessen Songs unter tatkräftiger Mithilfe der Kollegen im Bandgefüge arrangiert werden, brilliert mit einer grundsympathischen, ja charismatischen Stimme, die nicht zuletzt ein wenig an den seligen Jeff Buckley erinnert.

Jeder einzelne Titel überrascht durch arrangement- und kompositionstechnische Finessen, so dass ich beim ersten Durchlauf erst einmal tief Luft holen musste.
Hin und wieder sind die Tracks eine Spur zu überfrachtet und mit einer Opulenz ausgestattet, die wahrscheinlich nicht unbedingt nötig gewesen wäre, denn die Songs an sich sind tragfähig genug. Doch letztendlich zeigt sich, dass die Stücke die sich einem erst beim 3. oder 4. Hören erschließen, häufig die Besseren sind.
Im Grunde genommen könnte man das Ganze, global betrachtet, als gitarrenorientierte Rockmusik britischer Prägung bezeichnen, denn eine spezifischere Kategorisierung entspräche nicht dem Esprit des Gesamtwerkes.
Die charmanten Melodielinien des Sängers sorgen insbesondere bei Seasons, Still warm und Boy you failed für eine sehr angenehme Stimmungslage und mit ihren ausgebufften Hooklines für den nötigen Wiedererkennungswert.
Wird in den meisten Tracks schon kräftig gerockt und mit zeitgemäßen Overdrive-Gitarren gearbeitet, betört die Akustikgitarren-dominierte Ballade Boy you failed mit ihrem fast schon hymnenhaften Charakter und dem gewissen Schuss Pathos im orchestral verziertem Schlussdrittel und wird somit zweifellos zum schönsten Song dieser CD. Klasse!

Wer also eine Band für sich entdecken möchte, die bislang dem großen Publikum verborgen blieb, und die Musik von RADIOHEAD (in ihrer "The bends"-Phase), VEGA 4, HAVEN oder STARSAILOR schätzt und den Tod Jeff Buckleys immer noch betrauert, der sollte sich FAIRFIELD nicht entgehen lassen.
CDs sind, für schlappe 4 Euro, zu beziehen.
Also ich würde sie sofort verpflichten, hätte ich ein eigenes Plattenlabel. Hab ich aber leider nicht... ist das nicht ein dummer Zufall?

Frank Ipach, 20.06.2002

 

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