Fair Warning Sundancer, SPV, 2013 |
Tommy Heart | Gesang | |||
Helge Engelke | Gitarre | |||
Ule Ritgen | Bass | |||
CC Behrens | Schlagzeug | |||
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01. Troubled Love | 08. Touch My Soul | |||
02. Keep It In The Dark | 09. Send Me A Dream | |||
03. Real Love | 10. Pride | |||
04. Hit And Run | 11. Get It Real | |||
05. Man In The Mirror | 12. How Does It Feel | |||
06. Natural High | 13. Living On The Streets | |||
07. Jealous Heart | 14. Cool | |||
Seit 1990 klingt melodische Rockmusik des Qualitätssiegels "Made In Germany" nun schon unter anderem nach FAIR WARNING. Das ist insofern beachtenswert, weil sich die Band aus Sänger Tommy Heart, Gitarrist Helge Engelke, Basser Ule Ritgen und Schlagzeuger CC Behrens just zu einem Zeitpunkt zusammenfand, als melodische Rockmusik dem kommerziellen Untergang - zumindest in Europa und Amerika - gewidmet war. Aber davon ließen sich FAIR WARNING nicht beeindrucken, im Gegenteil: sie blieben sich und ihrer Musik treu und sind nach mehr als 20 Jahren immer noch dabei.
Der jüngste Beweis dafür hört auf den Titel "Sundancer" und ist das elfte Album der Band. Dabei hat sich rein musikalisch nichts geändert seit den Anfangstagen FAIR WARNING spielen einen extrem eingängigen Melodic Rock, der seinen Namen zu Recht und mit Stolz trägt. Die 14 Songs des neuen Werks werden jedem Fan der Musikrichtung wieder Endorphinschübe im Minutentakt bescheren, denn jeder Titel überzeugt mit Melodien, die sich unbarmherzig ins Gehör brennen sowie mit einer Gitarren-Arbeit, die zumindest im Solo-Bereich keinen Vergleich zu scheuen braucht. Dabei sorgt Engelke auch auf "Sundancer" wieder für einige spektakuläre Momente, die manchen eher einfachen Rocker noch zu etwas Besonderem machen.
Aber es ist eben auch eine Gratwanderung, die FAIR WARNING hier wieder hinlegen. Denn andere Bands wie etwa MAD MAX oder auch GOTTHARD sind bei dem Versuch, die perfekte Symbiose aus Rock und Melodie zu finden manches Mal auf der falschen Seite der Gleichung abgestürzt und haben den Rock dabei vergessen. Dieses Schicksal bleibt "Sundancer" zum Glück erspart, denn immer wenn es den Anschein hat, als würden es sich Heart, Engelke, Ritgen und Behrens zu gemütlich machen, reißen sie das Ruder herum und überraschen wie zum Beispiel beim sehr funkigen und treibenden Natural High.
FAIR WARNING ist mit "Sundancer" wieder ein amtliches Melodic Rock-Album gelungen, das insbesondere dank der tollen Gitarren-Arbeit nicht zu seicht und vor allen Dingen nicht zu schnell langweilig wird. Und Melodien für Millionen hatte die Band ohnehin schon immer im Gepäck. Für Fans des Genres ist "Sundancer" trotz ein paar vorhersehbarer Lieder ein Kleinod und auch Anhänger guter Gitarrenarbeit sollten hier zumindest zwei, drei Mal genau hinhören.