Everon

Flesh

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.02.2003
Jahr: 2003

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Everon Homepage



Redakteur(e):

Martin Schneider


Everon
Flesh, Mascot Records, 2002
Oliver Philipps Gesang, Gitarren, Piano, Keyboards
Ulli Hoever Gitarren
Shymy Bass
Christian 'Moschus' Moos Schlagzeug
Produziert von: Oliver Philipps & Christian 'Moschus' Moos Länge: 51 Min 34 Sek Medium: CD
1. And still it bleeds5. Missing from the chain
2. Already dead6. The river
3. Pictures of you7. Half as bad
4. Flesh8. Black in sight

Schon wieder ein EVERON-Album?

Klar! Ursprünglich planten EVERON ja sogar "Bridge" und "Flesh" zeitgleich zu veröffentlichen, doch da spielte die Plattenfirma nicht mit, weil man die Befürchtung hegte, eins der Alben könne dann im Schatten des anderen untergehen. Eine weise Entscheidung, wenngleich man mit "Flesh" ruhig noch mal drei Monate hätte warten können.

"Flesh" ist vielleicht das wichtigste und ambitionierteste Album in EVERONs Bandgeschichte.

Auf den bisherigen Alben hatten EVERON ihren unverkennbaren Sound, den man schon nach wenigen Sekunden erkennt, herausgearbeitet und perfektioniert. Das neue Werk geht einen entscheidenden Schritt weiter, indem man neue Klangfarben hinzufügt.

So kommt beim Opener And still it bleeds ein Cello zum Einsatz, das mit seinen dramatischen Molltönen ein Gegengewicht zum dynamischen Refrain bildet. Missing from the chain wird von Streichern stimmungsvoll untermalt.
Bei The river und Already dead macht Judith Stüber als Duettpartnerin von Oliver Phillips im Stile einer Tracy Hitchings oder Michelle Young eine gute Figur.

Am Überraschendsten dürfte aber der Titeltrack sein. Wahnsinn, was die Band in vierzehn Minuten an unterschiedlichen stilistischen Elementen unterbringt: Typischen EVERON-Bombast, ruhige Akustikpassagen mit mittelalterlichen Melodiebögen, treibende, gitarrenlastige Instrumentalpassagen, ein an FLAME DREAM erinnerndes Zwischenspiel, derbe metal-lastige Gitarrenriffs, verzerrte, bellende Gesangsfetzen und als Kontrast erhabene, hymnische Gesangslinien. Bei aller scheinbaren Widersprüchlichkeit wirkt der Song trotzdem in sich stimmig und wie aus einem Guss.

Trotz aller Neuerungen sind EVERON doch immer sich selbst treu geblieben. Stücke wie Painting pictures oder Half as bad hätten genauso gut auch auf "Bridge" oder einem seiner Vorgängeralben stehen können.

"Flesh" wirkt auf mich, als ob EVERON damit aufzeigen wollten in welch unterschiedliche Richtungen die Band sich in Zukunft entwickeln könnte. Die größte Herausforderung mag aber darin liegen sich gerade diese Vielschichtigkeit zu bewahren.

Was auch immer EVERON uns zukünftig vorsetzen werden, mit "Flesh" haben sie erst einmal hier und heute ein starkes Statement abgegeben.

Martin Schneider, 20.02.2003

 

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