Evenless Split Infinity, Yonah Records, 2005 |
Sebastian Moser | Vocals & Guitar | |||
Martin Walczak | Guitar | |||
Lars Schneider | Bass | |||
Ulf Grüne | Drums | |||
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1. Strange Tomorrow | 8. Alone | |||
2. Another Time | 9. Sound Of Silence | |||
3. Sweet Charlotte | 10. Split Infinity | |||
4. Growing Colder | 11. Progressive Man | |||
5. When We Dance | 12. A New Day | |||
6. Peace Of Mind | 13. On The Edge | |||
7. Fading Expectations | ||||
Aus Arnsberg im Sauerland kommen EVENLESS und "Split Infinity" ist ihre dritte Veröffentlichung. Das geht auch gleich gut los, mit Strange Tomorrow und Another Time: eine druckvolle Mischung aus tiefergelegten Gitarren im Stile des Alternative der neunziger Jahre und ein wenig gemäßigtem Metal, die dennoch, trotz bekannter Zutaten, recht frisch aus den Boxen klingt. Die mehrstimmigen Vocals, getoppt von der angenehm warmen Stimme Sebastian Mosers, passen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, die Gitarren ziehen immer mal wieder kantige Schneisen in die Songs (Growing Older), die ganz gut nach dem Motto "Melodie trifft Härte" funktionieren. Sehr gelungen ist dann auch die mit akustischen, leicht südländisch angehauchten Gitarren versehen Ballade When We Dance, mit der die Jungs beweisen, dass sie auch die sanfte Gangart beherrschen, ohne in Kitsch zu verfallen.
Danach kommt dann aber doch ein leichter Pferdefuss, denn irgendwie hängt die Scheibe in der Mitte ein klein wenig durch. Für meinen Geschmack sind es einfach zu viele Power-Balladen, zu viel mittleres Tempo, zu viel Rock der Marke NICKELBACK oder PUDDLE OF MUDD. An der Darbietung ist nichts zu deuteln, ich will auch nicht unterstellen, dass man auf Nummer Sicher gehen will, aber da fehlt mir ein bisschen das Pfeffer und das Überraschungsmoment, gerade weil man das Potential der Band spürt, eine gute und auch abwechslungsreiche Rockshow abzuliefern.
Das merkt man dann auch wieder im letzten Drittel von "Split Infinity", wenn, wie bei Alone oder On The Edge wieder mehr Leine gegeben wird. Daher wünsche ich mir für die Zukunft von EVENLESS noch ein bisschen mehr Selbstbewusstsein und Mut, allzu ausgelatschte Pfade ein wenig zu verlassen, ansonsten beweisen sie durchaus ihr Händchen für Melodien und Arrangement und liefern, auch dank der großartigen Produktion unter Mithilfe von Jörg Uken in seinem Soundlodge Studio ein wirklich gelungenes Album ab, das Lust macht, die Jungs auch mal live zu erleben.