Europe

Live At Sweden Rock

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.11.2013
Jahr: 2013
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Europe
Live At Sweden Rock, Edel, 2013
Joey TempestGesang
John NorumGitarre
Mic MichaeliKeyboards
Ian HauglandSchlagzeug
John LevenBass
Special Gues
Scott GorhamGitarre
Michael SchenkerGitarre
Produziert von: Patric Ullaeus & Europe Länge: 135 Min 30 Sek Medium: CD
CD 1
01. Riches To Rags09. Paradize Bay
02. Firebox10. Girl From Lebanon
03. Not Supposed To Sing The Blues11. Prisoners In Paradise
04. Scream Of Anger12. Always The Pretenders
05. Superstitious13. Drink And A Smile
06. No Stone Unturned14. Open Your Heart
07. New Love In Town15. Love Is Not The Enemy
08. In The Future To Come16. Sign Of The Times
CD 2
01. Start From The Dark07. The Beast
02. Wings Of Tomorrow08. Let The Good Times Rock
03. Carrie09. Lights Out (with Michael Schenker)
04. Jailbreak (with Scott Gorham)10. Rock The Night
05. Seven Doors Hotel11. Last Look At Eden
06. Drum Solo12. The Final Countdown

Die Europäische Union hat am 01. November ihr 20-jähriges Bestehen gehabt (gefeiert wurde schon vorher). Gegründet wurde das Staatenbündnis am 1. November 1993. Da konnten die Rocker von EUROPE schon ihr zehnjähriges Bandbestehen feiern. Nun zu ihrem 30. Jahr als Band wollten sich Joey Tempest, John Norum und Co. es nicht nehmen lassen, das entsprechend zu feiern. Der perfekte Background dafür war das diesjährige Sweden Rock Festival, bei dem die Lokalhelden an einem der Abende als Headliner auftraten. Dabei boten sie einen mehr als zweistündigen Set, gespickt mit den zahlreichen Hits der Band-Historie, aber auch mit der ein oder anderen Überraschung.

Dass EUROPE aber nicht zu einem reinen Nostalgie-Act verkommen sind, der einzig und alleine wegen seiner alten Hits gebucht wird, beweist schon der Einstieg in das Konzert. Zum Auftakt hauen Tempest und Band ein Triplett an neuen Kompositionen raus: Riches To Rags, Firebox und Not Supposed To Sing The Blues (vom jüngsten Opus “Bag Of Bones“) zeigen, dass EUROPE heute musikalisch mindestens so relevant sind wie in ihren früheren Glanzzeiten, wenn sie nicht sogar heute noch wertvoller sind. Denn diese druckvollen Kompositionen, denen sie im Verlauf des Abends noch die “Last Look At Eden“-Songs No Stone Unturned, New Love In Town, The Beast sowie das Titelstück zur Seite stellen, machen deutlich, dass EUROPE musikalisch immer mehr in Richtung Heavy Rock à la URIAH HEEP oder DEEP PURPLE tendieren. Damit heben sie sich wohltuend von den immer belangloser werdenden Werken ihrer ehemaligen Konkurrenten BON JOVI ab.

Und umso überraschender ist es denn zu beobachten, wie mühelos die Band die deutlich härteren Kompositionen aus ihren Anfangstagen wie etwa Scream Of Anger, Paradize Bay, Wings Of Tomorrow oder Seven Doors Hotel in dieses Set einbaut, ohne das dies wie ein Stilbruch oder etwa unpassend wirken würde. Vielmehr lockern diese etwas härter ausgefallenen Kompositionen den Fluss des Konzerts auf, indem sie das Tempo auch mal etwas anziehen. Aber natürlich sind die Highlights des Konzerts auch an diesem Abend – trotz der unbestreitbaren Qualitäten der anderen Lieder – die Hits aus den Erfolgs-Alben “The Final Countdown“, “Out Of This World“ sowie “Prisoners In Paradise“. Das merkt man auch an den Reaktionen, wenn John Norum in seiner kurzen Einleitung erstmals die Melodie von Superstitious anspielt. Da sind die Fans sofort da. Ähnlich ergeht es denn später auch Girl From Lebanon, Prisoners In Paradise, Sign Of The Times, Let The Good Times Rock, Rock The Night und das unvermeidliche aber auch unverwüstliche The Final Countdown.

An diesem Abend hatten EUROPE zudem zwei kleine Überraschungen für die Zuschauer parat, die bei anderen Konzerten schwer möglich gewesen werden. So bekam John Norum bei den Stücken Jailbreak (THIN LIZZY) und Lights Out (UFO) jeweils prominente Unterstützung. Beim ersten Song gesellte sich Ex-THIN LIZZY-Gitarrist Scott Gorham (spielte mit den BLACK STAR RIDERS auf dem Festival) zur Band und sorgte somit für den vom Original her gewohnten Twin Guitar-Sound. Eine durchaus gelungene Version, ebenso wie das später folgende UFO-Stück, bei dem sich der Mad Axeman himself, Michael Schenker, die Ehre und ein gewohnt gelungenes Solo zum Besten gab. Eine schöne Idee, bei der man sich nur wünschen würde, dass EUROPE auch für ein oder zwei Stücke ihren ehemaligen Gitarristen Kee Marcello dazu geholt hätten, der Norum auf “Out Of This World“ sowie “Prisoners In Paradise“ würdig ersetzte/vertrat (je wie man es betrachten möchte).

Bemerkenswert ist allerdings der voluminöse und herrlich authentisch gehaltene Sound der Aufnahme. Zumal wenn man bedenkt, dass bei einem so großen Festival wie dem Sweden Rock, bei dem zahlreiche Bands an einem Tag auftreten, häufig kaum genügend Zeit für einen ausgiebigen Soundcheck gibt. Aber hier klingen alle Beteiligten schön ausgewogen im Gesamt-Sound durch und die manchmal etwas zu glatt polierten Songs erhalten live eine etwas rauere Seite, die ihnen wirklich gut zu Gesicht steht. Das liegt natürlich zu einem ganz großen Teil auch an den beteiligten Musikern, die hier die Songs mit zum großen Teil mit ordentlich Adrenalin-befeuerter Leidenschaft darbieten. Auf der anderen Seite wird zum Beispiel einer Nummer wie Carrie das zu Glatte genommen und die Nummer dadurch soundtechnisch mehr geerdet. Auch die Variante Open Your Heart rein akustisch darzubieten kann man nur in die Kategorie „gelungen“ einsortieren.

“Live At Sweden Rock“ ist eine wirklich rundherum gelungene Würdigung einer wirklich großartigen Rock-Band, die viel mehr ist als nur The Final Countdown oder Carrie zu bieten hat. Wenn man sich mit dem musikalischen Lebenswerk der fünf Schweden auseinandersetzt und sich nicht nur auf die Radio- beziehungsweise Single-Eindrücke verlässt, dann sieht man, über welch eine stilistische Bandbreite die Skandinavier inzwischen verfügen. Diese zeigen sie uns glücklicherweise hier in einer geballten Ladung Hard Rock-Power gepaart mit technischer Perfektion, die man sich bei mancher Newcomer-Band in dieser Form auch wünschen würde. Das Album und die parallel dazu veröffentlichte DVD beziehungsweise BluRay sind eine würdige Art und Weise den 30. Geburtstag dieser Band zu feiern. Mal sehen, was sie sich zum 40. Geburtstag so einfallen lassen.

Marc Langels, 06.11.2013

 

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