Death Angel, Accuser, Torment Tool, Essen, turock, 09.07.2011 |
Gerade eine gute Woche ist es her, daß SACRED REICH das turock in Essen in Schutt und Asche gelegt haben, gefolgt von den Big Four einen Tag später in Gelsenkirchen. Möglicherweise liegt es daran, daß es heute nicht ganz so voll ist in dem beliebten Rock- und Metalclub am Viehofer Platz. Dennoch finden sich ein paar hundert Bay Area Thrash-Fans ein, um eine der besten und ältesten Bands des Genres abzufeiern. Als Support fungieren dabei die Jungs von ACCU§ER aus der nächsten Umgebung sowie die relativen Neulinge TORMENT TOOL aus Baden-Württemberg. Das volle Thrashbrett also in familiärer Umgebung, da kann ja nichts schiefgehen! Den Anfang machen TORMENT TOOL aus Geislingen. Die im Jahre 2005 gegründete Band kann heute mit ihrem schnellen Thrash voll überzeugen und kommt beim Publikum dementsprechend gut an. Songs der Marke Like Cattle oder Dark Reckoning kommen voll auf den Punkt und sind nicht selten an Slayer angelehnt, doch auch Anleihen bei Metallica sind an vielen Stellen auszumachen. Dennoch bewahren die vier Jungs dabei immer eine gewisse Eigenständigkeit mit Wiedererkennungswert, die die Band nicht im Thrash-Allerlei untergehen läßt. Das wird vom Publikum mit entsprechendem Applaus gewürdigt, und ein toller Einstiegsset an diesem Abend wird mit Krachern wie Pleasure And Violence und Silent Death würdevoll beendet. Weiter so, Jungs! Nicht mehr ganz so jung sind die Quasi-Urgesteine von ACCU§ER aus Siegen, die schon seit den 80ern dabei sind und nicht nur den Ruhrpott schon das eine oder andere Mal mit feinstem Lärm unsicher gemacht haben. Und auch heute ist die Band in Topform und heizt der lechzenden Menge ordentlich ein! Mit einem neuen Album im Gepäck, das auch schon in diversen Metal-Magazinen mit Best-Noten bewertet wurde, geht es voller Elan und Motivation nach vorne los und der Thrash mit leicht modernen Anstrichen wird vom Publikum sehr gut aufgenommen. Vor allem Frank am Bass weiß die Zuschauer zu motivieren, dabei schön mitzumachen. Tracks wie der Opener Rotting From Within oder Beneath Your Dignity sprechen für sich und bringen das turock schön zum Kochen! Der Sound stimmt auch und bei der Spielfreude und Professionalität gibt es sowohl auf der Seite der Band als auch bei den Fans grinsende Gesichter, so daß man nicht viel besser auf DEATH ANGEL vorbereitet sein könnte! Dann ist es endlich soweit und die Dauer-Abräumer DEATH ANGEL stehen mal wieder auf der Bühne, um das volle Brett abzuliefern! Das letzte Album „Relentless Retribution“ wurde ja zurecht mit Höchstwertungen nur so überschüttet und die entsprechende Energie der Nummern wird live perfekt umgesetzt! Dafür sorgen auch der Supersound und die unglaubliche Power aller Bandmitglieder an diesem Samstagabend. Sänger Mark Osegueda gibt so richtig Gas und sucht ständig mit Blicken und Handshakes den Kontakt zum Publikum, und auch das Gitarristenduo Cavestany/Aguilar haut einem die messerscharfen Riffs und Soli nur so um die Ohren! Eine ebenso gute Figur gibt Bassist Damien Sisson ab, der mit seinem „Wikinger-Look“ zwar rein optisch nicht so ganz zu den Philippinos paßt, jedoch äußerst agil und unterhaltsam agiert und das Publikum wunderbar unterhält! Neben einer erstklassigen Songauswahl aus den eigenen Alben wird zum Ende hin sogar Heaven and Hell zum besten gegeben, was so sicherlich kaum jemand erwartet hätte. Eine traumhafte Darbietung also, man könnte meinen, Death Angel seien gerade erst frisch durchgestartet. Das wissen auch die begeisterten Fans sehr zu schätzen, für viele ist mit dieser Show schon jetzt eines der Konzerthighlights des Jahres zu Ende gegangen. Obwohl DEATH ANGEL sich zuletzt sehr oft haben blicken lassen, wird diese Band irgendwie nie langweilig. Diese klasse Performance wollen wir von den sympathischen Jungs noch öfter sehen und wir freuen uns auf jeden Besuch. Immer wieder gerne! Hinterher trifft man den einen oder anderen Musiker noch am Merchandise-Stand oder vor dem Ausgang, so muss das sein! Ein toller Thrash-Metal-Abend! |