Jon Oliva's Pain

Need
Neverland

Essen, Turock, 02.10.2010

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 22.10.2010
Stil: Heavy Metal

Links:

Neverland Homepage



Redakteur(e):

Ralf Frank


Jon Oliva's Pain, Neverland, Need,
Essen, Turock, 02.10.2010

Lasst die Turock SAVATAGE Wochen beginnen, zuerst den Mountain King mit seiner Combo und in drei Wochen dann CIRCLE II CIRCLE und der Kreis schließt sich.

Als Support sind zwei Bands aus dem ehemaligen Oströmischen Reich mit auf der "Festival Tour", bekanntlich hat Jon Oliva ja ein Faible für Griechenland & Co., da ihm die dortigen Fans angeblich in schwierigen Zeiten als Einzige die Treue gehalten hätten, was ich allerdings nur für eine nette Anekdote halten, denn auch die deutschen Fans dürften sich da kaum etwas vorzuwerfen haben.

Logo Need

Quasi als Vor-Vorband eröffnet die griechischen Prog Thrasher NEED den Abend, wobei NEED und NEVERLAND sich während der Tour als Opener abwechseln wollen. NEED spielen deswegen erst einmal vor einem halb leeren Saal und haben auch mit dem Sound zu kämpfen. Alle drei Bands haben jeweils erst kurz vor dem Auftritt Zeit für den Soundcheck und das macht sich bemerkbar. Während die verfrickelten Stücke auf CD noch abwechslungsreich und spannend klingen mögen, gehen sie im übersteuerten Einheitsbrei gnadenlos baden, die Growls wirken deplatziert und an sich technisch feine Gitarrensoli kann man mehr oder weniger nur erahnen.

Das Publikum ist derweil auch mehr damit beschäftigt sich seinen Platz zu suchen und mit Getränken zu versorgen, als den sich tapfer mühenden Griechen zu lauschen und bei der knapp bemessenen Zeit ist der Spuk im Grunde vorbei, bevor er richtig angefangen hat. Schade eigentlich, denn die Soundfiles auf der NEED Myspace Seite, klingen durchaus vielversprechend.

Logo Neverland

Auf NEVERLAND habe ich mich besonders gefreut, nichts gegen JOP, aber da ist trotz neuem Album wohl kaum großartig Neues zu erwarten, was man nicht schon zur Genüge gesehen oder gehört hätte, türkisch/griechische Power Prog-Metaller, die vor allem kürzlich ein beachtliches Debut Album vorgelegt haben, sieht man dagegen nicht alle Tage.
Dreamtone & Iris Mavrakis NEVERLAND, wie die Band voll ausgeschrieben wird, besteht wie der Name schon sagt zu einem Teil aus der türkischen Band DREAMTONE und zum anderen aus der griechischen Sängerin Iris Mavrakis. Aus dieser fruchtbaren Vereinigung gingen bislang zwei respektable Alben hervor, das Jüngste namens "Ophydia" ist gerade ein halbes Jahr alt.
NEVERLAND haben leider mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie NEED, besonders in den wuchtigen Power Metal Phasen, wenn Sänger Oganalp Canatans die Herrschaft über das Mikro ergreift, in den wenigen, eher progressiv ausgerichteten und besonders in den ruhigen, mit Folk angehauchten Phasen mit Frau Mavrakis an den Lead Vocals klart der Soundbrei plötzlich auf und man kann erahnen, welche Magie möglich gewesen wäre.

Überhaupt wäre NEVERLAND gut beraten, bei ihren Songs mehr Gewicht auf Lokalkolorit und den außergewöhnlichen Vocals von Iris Mavrakis zu legen, denn damit hat man ein Pfund, mit dem man wuchern kann, ansonsten ist man nur eine weitere Symphonic Metal Band unter vielen.
Zu der von mir angedachten Session mit Jon Oliva bei Invisible War kam es zu meinem Bedauern leider nicht, dafür gab es als Rausschmeißer des viel zu kurzen Gigs das METALLICA Cover Masters Of Puppets, bei dem zum ersten Mal richtig Stimmung im Saal aufkam und plötzlich auch der Sound besser kam, doch da war es leider schon zu spät um sich dem Publikum nachhaltig zu empfehlen.
Den meisten Fans schienen beide Vorbands jedoch sowieso egal zu sein und so fieberte man/frau dem eigentlichen Höhepunkt des Abends entgegen.

Logo JOP

Mit etwas Verspätung wegen besagtem Soundcheck quetschte sich Jon Oliva hinter sein optisch immer mehr an ein Kinderspielzeug erinnerndes Yamaha Keyboard und brachte es auch gleich zum Quietschen, aua.
Neben den festen Größen Christopher Kinder an der Schießbude und Gitarrenhexer Matt LaPorte gabs zwei neue Gesichter zu vermelden, die von Jon im Laufe des Abends auch gebührend vorgestellt wurden, nämlich Heimkehrer Jerry Outlaw an der zweiten Gitarre und Jason Gaines am Bass, was der Qualität nicht nachträglich war, beide fügten sich nahtlos ein.
Die Show selbst bot wie vermutet keine weiteren Überraschungen. Die Setlist bestand aus den üblichen Verdächtigen aus SAVATAGE Klassikern und Vermächtnissen, die Jon mit PAIN zum Leben erweckt. Einige davon haben selbst das Zeug zum Klassiker, andere sind reine Nostalgie bzw. Tribute an seinen Bruder Criss, aus dessen Feder noch einige dieser Schätze stammen. Die Präsentation war ansprechend, der Sound deutlich besser als bei den Vorbands nur Jon selbst ließ etwas zu wünschen übrig. Ok, die Stimme muss man nicht bemäkeln, mehr geht halt nicht aber auch mit den Keyboards hatte Jon das ein oder andere Problem, oft klingen sie wie absolute Fremdkörper im Soundgewitter, vielleicht war John Zahner doch nicht so ganz unwichtig. Nur bei den leisen und ruhigen Passagen wie z. B. Firefly erklangen sie klar und deutlich, sonst oft schrill und disharmonisch.

Egal, der SAVATAGE Fan kam trotzdem voll auf seine Kosten und wenn wir ehrlich sind, lebt JOP allein von dem Erbe dieser Ausnahmeband und das machen sie nunmal einfach gut, was will man mehr.
Ok, eine Reunion.
Am 23.10. gastieren CIRCLE II CIRCLE an gleicher Stelle und wie man hört, haben sie auch einen ganzen Schwung SAVA im Gepäck. Mal schaun, wie am Ende der Vergleich aussehen wird.
Im nächsten Frühjahr kommen dann noch TSO in unsere Breitengrade, alles in allem also das volle Programm.
In diesem Sinne:
Believe!

Ralf Frank, 02.10.2010

 

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