Rock Meets Classic,
Essen, Grugahalle, 18.01.2012

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Unter dem Banner ROCK MEETS CLASSIC geht es auch in diesem Jahr weiter mit diesem Event, das seinesgleichen sucht: Auf mehreren ausgewählten Europa-Dates geben sich Mat Sinner (SINNER, PRIMAL FEAR) und seine Band die Ehre und sammeln jede Menge legendärer Rocksänger und -musiker der 70er und 80er Jahre um sich, um gemeinsam mit dem Bohemian Rhapsody Orchestra Prague eine ganze Reihe unsterblicher Hits dem meist älteren Publikum um die Ohren zu hauen. An diesem verregneten Mittwochabend ist es dann leider nicht ganz so voll in der Grugahalle, doch das anwesende Publikum kann sich bequem von den Sitzplätzen aus auf eine grandiose Show freuen.

Den Startschuss gibt MAT SINNER zusammen mit dem Orchester und dem Überklassiker Jump von VAN HALEN (Gesungen von Sascha Krebs). An der Gitarre findet man übrigens noch so illustre Namen wie OLIVER HARTMANN und ALEX BEYROTH, die als Begleitmusiker den ganzen Abend hindurch einen Top-Job abliefern. Das sitzende Publikum ist leider zu Beginn noch recht verhalten und braucht einige Zeit, um endlich aufzutauen. Erst zum Ende hin wird dann richtig losgerockt und Gas gegeben. Beobachten kann man das Spektakel im Übrigen auch von den hinteren Plätzen aus auf zwei großen Videoleinwänden.

Als erster großer Star des Abends betritt dann JIMI JAMISON von SURVIVOR die Bühne, um die Fans des guten, alten 80er Melodic Rocks mit so unsterblichen Hymnen wie Burning Heart, The Search Is Over und natürlich Eye Of The Tiger in pure Entzückung zu versetzen! Ja, da werden Erinnerungen wach, als Filme wie ROCKY über die Flimmerkiste liefen! Jimi ist dabei in ausgezeichneter stimmlicher Verfassung und zeigt, daß er es immer noch voll drauf hat. Auch merkt man ihm sein Alter in keiner Weise an. Ein sehr guter Start in einen klasse Abend!

Das Stimmungsbarometer steigt dann nochmal etwas an, als ROBIN BECK die Bühne stürmt. Die kleine Frau mit der großen Stimme und einem schönen Hut auf gibt sich heute abend äußerst sympathisch und zieht das Publikum sofort in ihren Bann: Hits wie Hide Your Heart (auch seinerzeit intoniert von KISS und ACE FREHLEY), Tears In The Rain und natürlich First Time werden ihr aus der Hand gefressen und ihre gute Laune überträgt sich prompt auf die Anwesenden. So macht Classic Rock mit einer mächtigen Frauen-Rockröhre richtig Spaß!

CHRIS THOMPSON dürfte den älteren Semestern noch von der MANFRED MANN'S EARTH BAND her bekannt sein. Los geht es zunächst mit der Nummer You're The Voice, die auch vom Background-Chor unterstützt und lauthals mitgesungen wird. Weiter geht es mit Davy's On The Road Again, Blinded By The Light und Mighty Quinn, einem überaus starken Repertoire also. Der gute Chris ist dabei auch in bester Verfassung und die Uralt-Songs werden ordentlich abgefeiert. Der Nostalgie-Faktor ist schon auf einem sehr hohen Level und die Vorstellung kann nur als völlig gelungen bezeichnet werden. Eine runde Sache!

Nach einer Pause ist es dann Zeit, STEVE LUKATHER (TOTO) zu begrüßen. Der Übergitarrist kommt nach einem kurzen Instrumental-Intermezzo ins Spiel und wird kurioserweise erstmal beim Überhit Rosanna von RALF SCHEEPERS (PRIMAL FEAR) gesanglich unterstützt. Nun, das führt bei gestandenen MetalHeads doch etwas zu einem Schmunzeln, denn so eine „Softnummer“ paßt dann doch nicht so ganz zum Gesangsstil des Fronters von PRIMAL FEAR. Gelungener sind da schon eher While My Guitar Gently Weeps mit Amanda Sommerville am Gesang oder Africa und I'll Be Over You. Beendet wird der klasse Auftritt natürlich mit Hold The Line. Schön so!

IAN GILLAN ist dann an der Reihe und der DEEP PURPLE-Fronter zeigt sich heute äußerst sympathisch und bodenständig. Große Teile des Publikums haben sich mittlerweile ganz nach vorne bewegt, um ihre(n) Helden aus nächster Nähe zu betrachten. Highway Star, Knocking At Your Backdoor, Perfect Strangers: Wer kann bei einem solchen Fundus an Überklassikern schon stillstehen? Alle Musiker machen hier ordentlich mit und geben wirklich alles! Und als am Ende dann zu Smoke On The Water auch noch der Rest der Gastsänger mit auf die Bühne kommt, sind alle Dämme endgültig gebrochen! Das Orchester macht hier auch einen Super-Job und hinterläßt einen durchweg positiven Eindruck! Das Publikum ist jedenfalls hin und weg und geht mit einem deutlichen Grinsen im Gesicht nach Hause.

ROCK MEETS CLASSIC ist dann nach über zwei Stunden für heute Geschichte und man freut sich schon auf das nächste Event im kommenden Jahr. Wir sind gerne wieder dabei!

Vielen Dank an Miriam Guigueno von Vision'n'Style für die freundliche Überlassung der Fotos!

Maurice Schreiber, 18.01.2012

 

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