Status Quo

Essen, Grugahalle, 15.10.2002

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Konzertbericht

Reviewdatum: 15.10.2002

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Essen, Gruga Halle, 15.10.2002

Mike Rossi Vor fast genau 25 Jahren war ich auf meinem ersten QUO Konzert und genau wie heute in der Gruga Halle, Essen. Somit feiern QUO und ich unser gemeinsames, kleines Jubiläum, obwohl Rossi & Co. davon natürlich nichts wissen. Seit damals habe ich sie zigmal gesehen, jedes Jahr wohl einmal in der Gruga Halle, manchmal auch in Dortmund oder Düsseldorf und einmal in Köln, das war das letzte Mal 1984 auf der "Farewell Tour", sollte eigentlich wieder in der Gruga Halle stattfinden, wurde dann aber in die gute, alte, mittlerweile abgerissene, Sporthalle verlegt.
Zu dem Zeitpunkt war der Hype allerdings schon lange verflogen und konnte in der Folgezeit auch nie mehr annähernd erneuert werden. Nichts desto trotz hörte man immer mal wieder den Satz: "Haste schon gehört, QUO touren wieder, könnte man eigentlich mal wieder hingehen". Eigentlich schon, doch aus diesem oder jenem Grund hatte es bis heute nicht geklappt,
aber heute eben doch.

Rick Harrison Als Jörg und ich aus der U-Bahn kommen, ist es fast wie in alten Zeiten, schon von unten kann man das "Quohohohohoooo" der Menge hören, die sich auf dem Vorplatz zusammendrängelt. Wenn man sich die Leute so anschaut, sind auch mindestens 90 % bereits damals zu den Konzerten gepilgert, kaum ein Gesicht unter 40, die meisten sogar älter, außer sie haben ihre Kids mit dabei. Vereinzelt ein paar jüngere Headbanger in Kutte und Nietenoutfit, die kaum ins Bild passen. Vor 20 Jahren gabs schon mal Ausschreitungen mit den Hot Wheels, die damals den Ordnungsdienst stellten, doch mit der gesetzten Masse von heute hat die professionelle Security keine Schwierigkeiten, man nimmt's gemütlich.

Rick Harrison Schnell ein paar Bierchen im Foyer, dann ab nach oben, wo im Vorprogramm WHO'S THAT GIRL, ein Akustik-Gitarren Duo aus Neuss, mit u.a. sechziger Jahre Cover Songs durchaus mehr als nur wohlwollenden Beifall einheimsen. Wer mehr über die beiden erfahren möchte, findet auf deren offizieller Homepage www.whosthatgirl.de reichlich Material.

Kurze Pause und gegen 21:00 geht's dann auch endlich los.

Aus der PA erklingt Verkehrslärm und die Verkehrsdurchsage verkündet "Heavy Traffic", in Essen normalerweise nix Besonderes, heute Abend aber doch, schließlich kommt er nicht von der A40, sondern von STATUS QUO.

Mike Rossi Eigentlich braucht man zu einem QUO Gig nix zu sagen, oder? Kollektiver Ausfallschritt, der Griff zur Luftgitarre, der Oberkörper wippt leicht vor und zurück, wer lange Haare hat, lässt sie fliegen und so geht das dann ohne Pause 100 Minuten lang, nur ab und an unterbrochen von diversen Schlachtgesängen, die ursprünglich aus den englischen Fußballstadien entlehnt worden waren, aber nun den Boogie Kings auf der Bühne huldigen.

"NaNaNaNan NaNaNaNa Hey Hey Hey
STATUS QUO".

Mike Rossi Los geht's mit dem alten Gassenhauer Caroline, gefolgt von The Wanderer, What You're Proposing, Don't Waste My Time, Forty Five Hundred Times und Rain, bevor dann ein Block von 4 Tracks aus dem aktuellen Album "Heavy Traffic" präsentiert wird. All Stand Up, Solid Gold, Heavy Traffic und Creeping Up On You haben zwar nicht ganz das Format der noch folgenden Klassiker wie Mystery Song, Roll Over Lay Down oder Down Down, sind nach einigen peinlichen Ausrutschern der letzten Jahre jedoch durchaus boogiekompatibel und rocken nicht schlecht.
Aber das Publikum will natürlich lieber I like it I like it I like it I like it I la la like it la la like here we gohoo Rockin' All Over The World hören und aus 5000 Kehlen mitgröhlen, oder Whatever You Want, oder Big Fat Mama, oder Again And Again, oder Gerdundula oder oder oder.

Insgesamt 26 Songs spielen QUO an diesem Abend, teils nur angespielt oder in Medleys untergebracht, aber alle Klassiker auszuspielen reicht die Zeit halt nicht. Zum Schluss gibt's als Zugabe wie immer ein Rock'n'Roll Medley mit Bye Bye Johnny als Abschluss und das war's dann. Die eine oder andere Zugabe hätte es durchaus noch sein dürfen, aber schließlich sind Musiker wie Zuschauer nicht mehr die Jüngsten und alle haben alles gegeben. Rossi und Parfitt tuppen wie eh und je wie Flummies über die Bühne um sich dann mit den Kollegen Edwards und Bown in einer Reihe und besagtem Ausfallschritt im Takt zu wiegen und die altehrwürdige Halle wippt mit. Am Ende sind alle klatschnass und zufrieden.

Rick Harrison Schnell noch ein, zwei Bierchen im Foyer, ein wenig über die alten Zeiten fachsimpeln und dann ab nach Hause, schließlich ist es Dienstag und morgen früh um sechs ist wieder die Nacht rum. Auf dem Weg zur U-Bahn hört man immer noch das vertraute "Quohohohohoooo" oder sieht den ein oder anderen mit wiegendem Gang plötzlich einen Ausfallschritt machen, den einzig wahren QUO-Riff durch die Backen brummelnd.

Und wenn es das nächste mal wieder heißt: "Haste schon gehört, QUO touren wieder, könnte man eigentlich wieder hingehen", dann gehen alle wieder hin, und irgendwann in 20 Jahren wird die Gehhilfe halt zur Luftgitarre umfunktioniert, was soll's.
In diesem Sinne.

Ralf Frank, 17.10.2002

Bilder: Jörg Litges, 15.10.2002

 

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