Erja Lyytinen

Grip Of The Blues

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.08.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Grip Of The Blues, Ruf Records, 2008
Erja LyytinenVocals, Lead Guitar, Slide Guitar, Acoustic Guitar
Davide FlorenoRhythm Guitar
Iiro KauttoBass, Fretless Bass
Rami EskelinenDrums
Harri TaittonenHammond C3, Rhodes
Produziert von: Davide Floreno Länge: 48 Min 09 Sek Medium: CD
01. Broadcast07. Wish I Had You
02. Everything's Fine08. Unreachable
03. Grip Of The Blues09. Voyager's Tale
04. Steamy Windows10. Rollin' And Tumblin'
05. Inner Beauty11. Wanna Get Closer
06. Let It Shine12. Dissatisfaction

Um ein 'Signature Model' - also eine mit dem eigenen Namen versehene und auf einen persönlich zugeschnittene Gitarre - konstruiert zu bekommen, muss schon einiges an Reputation mitbringen. Manchen wird diese Ehre erst nach ihrem Tode zuteil. Der Hersteller Ville Tyyster baut, angelehnt an eine Les Paul, schon jetzt so ein persönliches Modell für Erja Lyytinen, obschon die an Jahren noch recht jung ist. Vor einigen Jahren noch so etwas wie das Nesthäkchen im Hause Ruf Records hat sich das Mädel ganz schön gemausert. Los ging es hierzulande mit der Blues Caravan Tour und bald folgte ihr erstes Soloalbum für Ruf Records.
Nun liegt ihr nächstes Werk vor: "Grip Of The Blues". Und es beeindruckt mich nicht schlecht!
Wie schon auf "Dreamland Blues" bleibt der erste Song instrumental. Broadcast kommt auch so gut und man kann sich sogar besser mit den einzelnen Instrumenten anfreunden - sich "einhören". Da fällt natürlich in erster Linie Erjas hervorragende Slide-Gitarre auf, aber auch die tolle 'With a little help from my friends'-Hammondorgel sowie der anmachende Groove der Rhythmusabteilung in diesem lockeren Swamp-Blues.
Everything's Fine kommt einiges rockiger und auch düsterer. Erinnert mich an die Titty-Twister Tage TITO & TARANTULA und hat die, sehr passende, Spur Dreck zwischen Bottleneck und Saiten. Bereits hier - spätestens nach dem Break - ist man voll dabei und fasziniert von dieser jungen Lady.

Beim Titelsong wird's gleich noch grooviger, leicht funky und Mrs. Lyytinen widmet sich ausgiebiger ihrem Wah-Wah Pedal, das sie sehr effektiv einsetzt. Der soulige Gesang und die leichten Jazzanleihen klingen nach ihrer früheren Label-Kollegin Ana Popovic und Erja selbst hier schon sehr ausgereift. Absolut cool!
Tony Joe Whites Steamy Windows kennt man in erster Linie von Tina Turner und hat bei der auch deutlich mehr Tempo und Power. Trotzdem kommt der Song auch hier richtig gut. Erdiger, schwerer, heißer, wenn man so will.
Viel leichter, unbeschwerter plätschert Inner Beauty hinterher und man kann sich den Song so richtig gut im Autoradio vorstellen, während man den Weg Richtung Süden einschlägt. Oder wenigstens Richtung Freibad. Jedenfalls: Ein herrlicher (Pop-) Sommer-Song und davon kann man schließlich nie genug haben. Mit Let It Shine ist es mit der Beschaulichkeit aber gleich vorbei. Hier dröhnt es dunkel und die Nebel scheinen aus den Sümpfen zu kriechen. Gelockt von dieser genialen Slide-Gitarre die hier öfter an den Slide-Virtuosen Sonny Landreth erinnert. Und das muss man erst mal drauf haben! Klasse-Swamp-Rock.

Noch weiter südlich entführt Wish I Had You das neben einigen Jazz-Anteilen auch einen hohen Latin-Faktor hat. Dazu passt es natürlich bestens, wenn sich Erja dazu die Carlos Santana-Mütze aufstülpt. Auch das hat sie wirklich super drauf, ohne sich im Plagiat zu verlieren.
Buchstäblich den Schweiß auf die Stirn, treibt so eine schwüle Desert-Blues-Nummer wie Unreachable, mit ihrem rhythmischen Groove, zu dem man sich gern - aber nur sehr langsam - bewegt.
Jetzt hätte ich etwas "Aufgalopp" vertragen können, aber Erja schaltet noch einen Gang zurück um sich dem Voyager's Tale zeitlupenhaft zu widmen. Bittersüß umkreisen die Instrumente einander und umtanzen Erjas Gesang. Keine Angst, das dauert keine zwei Minuten und anschließend reißt der Klassiker Rollin' & Tumblin' aus allen Träumen, denn hier langt die Gitarristin wieder hin und die Slide-Gitarre klingt erneut allerfeinst. Oder sollte ich sagen: allerdreckigst? Jedenfalls.Geil!
Funkig, in gemäßigtem Dance-Groove, wird's mit Wanna Get Closer. Da möchte man sich doch gerne etwas "mitwinden", zu diesem 70's -Beat. Sollte auch heute noch auf den meisten Tanzflächen funktionieren.
Von Dissatisfaction kann also hier überhaupt keine Rede sein, es sei denn, man hält nichts von Abwechslung. Mit dem letzten Titel lässt sie es nochmals ordentlich vibrieren und scheppern und geil grooven. Und über allem ihre Slide-Gitarre dröhnen. Würde ich mir gern wieder mal live ansehen!

Epi Schmidt, 20.08.2008

 

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