Eric Taylor The Great Divide, Blue Ruby Music, 2005 |
Eric Taylor | Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Resonator Guitar | |||
Susan Lindfors, Jelle Douma | Backing Vocals | |||
James Gilmer | Percussion | |||
Rock Romano | Bass | |||
Eric Demmer | Saxophone | |||
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1. The Great Divide | 7. Manhattan Mandolin Blues | |||
2. Big Love | 8. Storms | |||
3. Whorehouse Mirrors | 9. Shoes | |||
4. Mickey Finn | 10. Brand New Companion . . . | |||
5. Ain't But One Thing ... | 11. Bonnie & Avery | |||
6. Just Short Of The Line | ||||
Eric Taylor darf man wohl getrost als 'musician's musician' bezeichnen. Seine Reputation rekrutiert sich eher aus den Songadaptionen seitens bekannterer Interpreten wie Lyle Lovett und Nanci Griffith, die den Songwriter aus Georgia in höchsten Tönen loben.
Nachdem Taylor in den frühen 70's seine Lehrjahre zunächst in Kalifornien, später dann in Texas hinter sich brachte, veröffentlichte er 1981 sein Debutalbum "Shameless Love". In der Folgezeit zeichnete er sich nicht gerade durch immense Arbeitswut aus, denn sein Folgealbum erschien erst 1995. Seitdem verbucht der Songwriter aber mit weiteren Alben stets gute Kritiken und wird von kenntnisreichen Pressevertretern in eine Reihe mit Ikonen wie Townes van Zandt und Guy Clark gestellt.
Taylors aktuelles Album, "The Great Divide", steht natürlich auch wieder in dieser typischen, südstaatlich gefärbten Diktion, die man entweder liebt oder eben nur ganz okay findet. Wie es sich für einen erfahrenen Folkie gehört, predigt Taylor seine lyrischen Exkurse im Grummelton eines wettergegerbten Fahrensmannes. Da geht's um Freundschaften, Liebschaften, Streitereien, Saufereien, Enttäuschungen und Illusionen. Sehr prägnant, fein bebildert, immer lebensnah.
Die Instrumentierung wechselt zwischen wüstenähnlicher Kargheit und oasenfrischer Erholung. Taylor begleitet sich selbst mit diversen akustischen und elektrischen Gitarren, bevorzugt gekonntes Fingerpicking, gerne auch im sogenannten 'open tuning'. In der bluesigen Coverversion von Townes van Zandts Brand new companion leistet sich Taylor gar ein von Eric Demmer geblasenes Saxofon.
Neben einer weiteren Coverversion von Arthur Jacksons Ain't but one thing give a man the Blues baut Mr.Taylor ansonsten selbstsicher auf die Kompositionen aus eigener Feder.
Im Grunde bleibt Eric seiner Linie treu und vertraut auf die wirkungsvolle Kraft seiner Gitarre(n), gepaart mit mehr oder weniger intensiver Percussion und gelegentlichen weiblichen Backing Vocals von Susan Lindfors und Jelle Douma.
Die reduzierten Arrangements ergänzen Taylors Lyrik optimal und erzeugen diesen typischen, subtilen Spannungsbogen, der es dem Künstler ermöglicht, mit "The Great Divide" erneut ein intensives und bewegendes Statement in Sachen Singer-Songwriter-Folk zu präsentieren.