Eric Sardinas

Eric Sardinas & Big Motor

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.03.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Steve Braun


Eric Sardinas & Big Motor, Favored Nations, 2008
Eric SardinasVocals, Guitars, Dobro
Levell PriceBass, Backing Vocals
Patrick CacchiaDrums, Percussions, Backing Vocals
Gäste:
Dave SchulzPiano, Organ
Stacy Michelle Plunk, Gia CiambottiBacking Vocals
Produziert von: Matt Gruber Länge: 49 Min 33 Sek Medium: CD
01. All I Need07. Just Like That
02. Ride08. Burning Love
03. Find My Heart09. Wonderin' Blues
04. Gone To Memphis10. Door To Diamonds
05. It's Nothin' New11. As The Crow Flies
06. This Time

Schwärmerische Blicke und ein "Hach, ist der süss!!" ernte ich regelmässig im meinem engeren und 'extented' weiblichen Bekanntenkreis, wenn ich auf Eric Sardinas zu sprechen komme. Gut, der griechisch-stämmige Adonis sieht aus wie der gefallene Erzengel Luzifer persönlich, aber mangels einer homophilen Ader, achte ich leider ausschließlich auf die Musik und den beachtlichen Gitarrenton. Wenn ich an Eric Sardinas denke, fällt mir als erstes seine Dobro ein, die vielleicht sein Trademark geworden ist. Wer das Glück hatte ihn schon einmal live zu sehen, wird auch sofort die beeindruckende Bühnenpräsenz des Hünen vor Augen haben.

Hierzulande hat sich Eric Sardinas bereits eine beachtliche Fanbase erspielt - das Klima ist anscheinend für Power-Blueser besonders günstig. Mittlerweile reicht es aber in der Blues-Szene schon lange nicht mehr aus, einfach nur laut und hart zu sein, um zu beeindrucken. Zuviele Möchtegern-Gitarreros, denen eine charismatische Persönlichkeit, eine unverwechselbare Stimme und/oder eigenständiger Gitarrenton abgeht, haben für gähnende Langeweile in der Power-Blues-Ecke gesorgt.
Bei Eric Sardinas war das von Anfang an nicht der Fall - er brachte alle drei Attribute bereits mit, als er sich das allererste Mal über den grossen Teich wagte, und musste nur noch an den Feinheiten zu feilen beginnen. Nach seinen ersten drei Alben im Zwei-Jahres-Takt ["Treat Me Right" (1999), "Devil's Train" (2001) und "Black Pearls" (2003)] wurde es etwas still um den Guitarslinger. Gerade die beiden ersten Scheibe waren geprägt von dem furiosen Feuer der elektrifizierten Dobro, seinem Markenzeichen, aber auch seine Slide-Technik sorgte für ungläubiges Staunen. Mit "Black Pearls" ging dann Sardinas noch einen Schritt weiter, und nahm das komplette Album live und mit analoger Technik auf, was den ursprünglichen Charakter der Songs perfekt transportierte - für mich sein Meisterwerk bis heute, gespickt mit unzähligen musikalischen Perlen.

Nun liegt seit kurzem seine vierte Scheibe, einfach "Eric Sardinas & The Big Motor" benannt, vor und man darf davon ausgehen, daß "Big Motor" seine beiden Mitstreiter Levell Price (Bass) und Patrick Cacchia (Drums) sind. Im wesentlichen hat dieses Trio die elf Songs eingespielt, wobei lediglich Dave Schulz etwas dezentes Piano und Hammond beigesteuert hat und ein weibliches Duo für die Backing Vocals sorgte. Diese Beiden, Stacy Plank und Gia Ciambotti, sind die wirklich aufregende Neuerung an Sardinas' viertem Album - seine Liebe zum Gospel, Motown und R&B bekommt hier eine Stimme und verleiht so manchem Song eine neue, bislang unbekannte Facette.
Ansonsten ist es unüberhörbar, dass dieser Mann knietief im Mississippi-Blues steckt. Die Helden seiner Jugend Helden, Musiker wie Fred McDowell, Robert Johnson und Son House, haben ihre Fussstapfen hinterlassen. Aber ein Name hallt beim Hören dieser Scheibe mantra-artig durch meinen Kopf, vor allem wenn zünftig gerockt und gerollt wird: Johnny Winter. Bezeichnenderweise sind es ausgerechnet die beiden Cover-Songs Burning Love, ein oller Elvis-Hit von 1970, und Tony Joe Whites grandioses As The Crow Flies, die sich bei mir nachdrücklich einprägen.
Als beste Eigenkompositionen möchte ich gerne Ride und Gone To Memphis hervorheben, die geradezu symbiotisch Blues-Rock, R&B und Motown verschmelzen: ist das der "neue" Eric Sardinas? Die rauhen und ultraharten Boogie-Attacken scheinen jedenfalls der Vergangenheit anzugewöhren.

Das war auch der Grund, der mich -da bin ich ganz ehrlich- beim ersten Anhören von "EricSardinas & The Big Motor" erst einmal schlucken ließ - zu ungewöhnlich waren die ersten Eindrücke. Nein, keine Angst: es ist unüberhörbar ein echter Sardinas, aber einer, der in den letzten fünf, veröffentlichungslosen Jahren offenbar nicht stehen geblieben ist. Ein Album mit einer beachtlichen Halbwertszeit - da bin ich mir verdammt sicher.
Anfang April beehrt uns Eric Sardinas mit einer Handvoll Gigs und ich hoffe inständig, dass BIG MOTOR auch zwei reizende Sängerinnen beinhaltet - ich würde mich freuen!!

Steve Braun, 28.03.2008

 

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